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12.10.2021 15:11 Uhr

Nichts bleibt, wie es ist

In Berlin beraten 2000 Menschen, wie die Welt verändert werden kann
Mit der »Internationale« endete im Januar 2011 die Podiumsdiskussion der Rosa-Luxemburg-Konferenz
Die Vorbereitung der kommenden Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar in der Berliner Urania gestaltet sich komplizierter als in den Vorjahren. Das hat auch damit zu tun, daß die geladenen internationalen Gäste sehr aktiv in die aktuellen Entwicklungen ihrer Heimatländer eingebunden sind und deshalb zum Zeitpunkt der Einladung nicht so ohne weiteres wissen konnten, welche Aufgaben im Januar sonst noch auf sie zukommen. Die Konferenz soll sich mit konkreten Veränderungen der Welt beschäftigen – und deshalb haben wir Weltveränderer eingeladen. So zum Beispiel Sami Ben Ghazi, Mitglied der Direktion der Union der Kommunistischen Jugend Tunesiens: Ein Land im Umbruch – wie schätzen marxistische Kräfte diese Veränderungen ein, welche Rolle spielen sie in ihnen? Oder Pedro Noel Carrillo Alfonso, Mitglied des Ressorts Internationale Beziehungen im ZK der KP Kubas: Welche ersten Erfahrungen kann er uns von den spannenden Umbrüchen seines Landes nach den Beschlüssen des jüngsten Parteitages der KP Kubas berichten? Oder Agosthino Lopes, Parlamentarier und Mitglied des ZK und der Kommission für ökonomische Angelegenheiten der KP Portugals: Welche Schlußfolgerungen zieht seine Partei aus dem Umstand, daß Portugal (wie Griechenland und weitere EU-Länder) seit dem EU-Beitritt einer massiven Deindustrialisierung unterworfen ist? Kommende Woche legt das Zentralkomitee der brasilianischen Landlosenbewegung Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra (MST) fest, wer von ihnen die MST auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz vertreten und über ihre Kampferfahrungen berichten wird. Aus den USA kommt Johanna Fernandez, Historikerin und Sprecherin des Verteidigungsteams von Mumia Abu-Jamal. Mumia selbst wird über ein Tondokument zu Wort kommen.

Eine Konferenz von Jugendverbänden wird ab 13 Uhr im Kleistsaal darüber diskutieren und beraten, wie der Einfluß der Bundeswehr auf Bildungseinrichtungen zurückgedrängt werden kann. Um 16 Uhr findet im Hauptsaal ein Solikonzert für die Cuban Five statt. Mit Pablo Miró, einem argentinischen Songwriter und Multiinstrumentalisten und einer Grußbotschaft von René Gonzáles, der zwar als einziger der Cuban Five aus dem Gefängnis entlassen wurde, aber noch immer in den USA festgehalten wird. Darüber hinaus werden interessante politische Kulturprojekte vorgestellt: Die neuesten Bücher der Bibliothek des Widerstandes (Laika-Verlag in Zusammenarbeit mit junge Welt), die Werkausgabe von Franz Josef Degenhardt (Kulturmaschinen) und die für das Frühjahr geplante Ausgabe des ersten Bandes der offiziellen Biografie des Genossen Fidel Castro (Neues Leben).

Veränderungen sind auch hier im Lande nicht einfach nur wünschenswert – sondern dringend erforderlich. »Sozialismus oder Barbarei – welche Rolle spielt Die Linke« ist in diesem Jahr deshalb die Podiumsdiskussion der Konferenz überschrieben. Die Linke wird vertreten durch ihren stellvertretenden Parteivorsitzenden Heinz Bierbaum, er und Moderator Arnold Schölzel (Chefredakteur junge Welt) diskutieren mit der Publizistin Jutta Ditfurth, den Autoren Georg Fülberth und Dietmar Dath gesellschaftliche Entwicklungen – und ob Programm und Zustand der Partei diesen gewachsen sind.

Ausklingen wird die Konferenz nach der Podiumsdiskussion im hinteren Foyer im Erdgeschoß der Urania. Zu den Klängen des internationalen lateinamerikanischen Trios Palmera, und bei einem Mojito oder einem Glas Wein darf die Konferenz ausgewertet oder auch das Tanzbein geschwungen werden, es wird kein gesonderter Eintritt erhoben. Auf ein zusätzliches Konzert in der Loft des Hauses wird in diesem Jahr verzichtet.

Wir empfehlen allen Leserinnen und Lesern dieser Zeitung, sich rechtzeitig Karten für den Abend zu sichern. In den vergangenen zwei Jahren war das Haus ausverkauft. Karten können Sie in der jW-Ladengalerie erwerben oder online bestellen.

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