Die nächsten Tage im Radio

Kulturpolitisch wird es in der Komödie »Gestorben wird immer rechts« über Konsequenzen des Abbaus öffentlicher Theaterförderung. In Features geht es um Hacker, US-Milizen und Linkshänder

Das Stück »The Empire Feeds Back« der Gruppe Andcompany and Co. spielt in einer eiskalten Cyberhölle. Die drei Protagonisten wurden aus dem Internet dorthin verbannt und machen sich nun daran, das System zu ändern.

Das Feature »Die offenen Fragen – Dokumente der Nebenklage im NSU-Prozess« (Sa., 13 Uhr, Bayern 2) widmet sich einer Kette von Justizskandalen und einem mehr als fragwürdigen V-Mann-System.

Religion spielt bei erschreckend vielen Menschen immer noch oder schon wieder eine Rolle im Leben. Fragen Sie doch mal Ihre Freunde, wer noch in der Kirche ist?

Kunstliebhabern sei das von diversen Musikern gestaltete Hörspiel »Klänge« nach einem Buch von Wassily Kandinsky empfohlen. Dafür wurden die Illustrationen des Künstlers vertont, was überraschend gut funktioniert.

Einige private Raumfahrtunternehmen wollen möglichst bald weg von der Erde. Auf den Mars schießen werden sie freilich nicht ihre CEOs, sondern freiwilliges Testpersonal.

Um Heinrich Böll kommt man ob seines 100. Geburtstages am 21. Dezember im Radio nicht herum. Den Literaturnobelpreisträger würdigen gleich mehrere Features.

Kurt Schwitters verfuhr ziemlich ökologisch, er »hob Zeitungsausrisse auf und Weggeworfenes, Abgewertetes, Abgelebtes, um aus den Scherben Neues zu bauen« – und schuf dann mit Merz seine eigene Kunstrichtung.

Wo verlaufen die Grenzen Walhallas, der Halle der Gefallenen in der nordischen Mythologie? In einem Hörspiel versucht sich Edgar Lipki an einer Kartographierung.

Frank Spilker ist Sänger der Hamburger-Schule-Band Die Sterne, hat schon einen Roman verfasst und ist jetzt auch noch Hörspielautor. Sein Radiodebüt heißt »Zwei ohne Musik«

Die Riesenschildkröte »Lonesome George« kommt in Schorsch Kameruns preisgekröntem »Ein Menschenbild, das in seiner Summe null ergibt« gleich am Anfang vor. Und auch in seinem neuesten Stück geht es um Naturerhaltung.

Nachwuchsautoren, die Hörspiele schreiben, werden selten gefördert. Eine löbliche Ausnahme ist die »Tandem«-Redaktion des SWR 2.

Im Bärenmoor spielt die Geschichte von Jens Rachuts »Moorsonate«. Eine archaisch lebende Familie bewahrt hier seit Generationen das Erbe des des Draigoch-Clans.

Im uralten Ärzte-Song »Radio brennt« wird ein Radio kleingehackt und angezündet – nur weil die Ärzte darin nie zu hören sind. Ein Problem, das sich heute erledigt hat.

Eigentlich ist Jörg Thadeusz Journalist, aber er interviewt Angela Merkel auch außerhalb von Fernsehen und Radio, nämlich direkt auf der Bühne einer CDU-Wahlkampfveranstaltung.

Wie die deutschen Zustände tatsächlich sind, zeigt Tugsal Moguls »Auch Deutsche unter den Opfern«.

Fiktive Stimmentauschbörse: Zwei Kunstkollektive sorgten kürzlich mit der Aktion »Vote Buddy« für Aufregung.

Rund 200 Hektar vom Hambacher Forst stehen noch. Gegen die im Auftrag des Energiekonzerns RWE geplanten Rodungen gibt es Widerstand.

Mit dem auf seinen Kontobewegungen aufbauenden Stück »Stripped – ein Leben in Kontoauszügen« gewann Stefan Weigl 2005 den Hörspielpreis der Kriegsblinden. Bezüglich seiner Finanzen zieht er darin völlig blank.

Heinz R. Ungers mit der Band Schmetterlinge bei den Wiener Festwochen 1976 aufgeführte »Proletenpassion« zur Geschichte der Arbeiterbewegung erfährt ein Update vom Autor selbst, Gustav und Knarf Rellöm