Gegründet 1947 Sa. / So., 20. / 21. April 2024, Nr. 93
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben

Könige, Bauern, Politik

Ein Spiel und die Gesellschaft
Zuletzt aktualisiert: 01.05.2019
  • Viel Quälerei fürs Gleichgewicht: Magnus Carlsen beim Verbrauche...
    12.11.2018

    Tiefe Turmendspiele

    Bei der Schachweltmeisterschaft in London steht es nach zwei Partien 1:1. Am Sonnabend endete auch das zweite Spiel mit einem Unentschieden. Titelverteidiger Magnus Carlsen (27, Norwegen) hatte den Vorteil, mit den weißen Steinen zu spielen...
    Jens Walter
  • Zur Entspannung vielleicht mal eine Partie Zombieschach, Herr Ca...
    15.11.2016

    Die Macht der Bauern

    Zweite Partie, zweites Remis: Die Schach-Weltmeisterschaft in New York zwischen Titelverteidiger Magnus Carlsen (Norwegen) und seinem russischen Herausforderer Sergej Karjakin verläuft weiterhin völlig ausgeglichen. Beide Spieler stehen vor...
    Christian M. Funke
  • Magnus Carlsen und Viswanathan Anand im Mai
    08.11.2013

    Tiger gegen Model

    Eine Wachablösung wird erwartet, wenn ab Samstag in der indischen Millionenmetropole Chennai, früher Madras, drei Wochen lang um die Schachkrone gerungen wird. Die Kontrahenten: Titelverteidiger und Lokalmatador Viswanathan »Vishy« Anand (4...
    Mario Tal
  • Am Zug, nicht am Brett: Robert Klaus Freiherr von
Weizsäcke...
    02.06.2010

    K & K-Kronprinz

    Auf dem Schachbrett überleben Lügen und Heuchelei nicht lange«, meinte der frühere Weltmeister Emanuel Lasker ziemlich deutsch. Und: »Schach ist mehr als alles andere ein Kampf.« Der englische Schriftsteller Mortimer Collins (1827–187...
    Klaus Weise
  • »Für mich war es kein Vorteil, in Bulgarien zu spielen. Der Druc...
    15.05.2010

    Für die Galerie

    Ungenießbar war die am Dienstag beendete Schach-WM in Sofia nur gelegentlich, und zwar jenseits des Brettes. Die dickste Kröte war gleich bei der Eröffnungsfeier zu schlucken. Da setzten sich Premier Boiko Borissov von der rechtspopulistisc...
    Mario Tal
  • Berlin 1945: Schachmatt
    01.09.2009

    Kein Wort sprechen

    Die Engländer packten 1939 ihre Koffer. Zwar hatten sie sich bei der XIII. Schach-Olympiade in Buenos Aires bereits für die Finalrunde qualifiziert. Doch was war das noch wert, nachdem am 1. September das faschistische Deutschland angefange...
    Mario Tal
  • 13.11.2008

    Neues Logo, alter Geist

    Mit 77 Jahren ist Viktor Kortschnoi weiter am Brett aktiv. Der Seniorenweltmeister von 2006 war 2007 noch 85. der Weltrangliste – mit Abstand der älteste Top-100-Spieler seit deren Einführung. Auch politisch hat der Dissident kaum nachgelas...
    Mario Tal
  • Der argentinische Militärdiktator Jorge Videla beeindruckte 1978...
    04.11.2008

    Schach im Tempel

    Das Zitat ist bekannt: »Argentinien ist ein Land, in dem Ordnung herrscht. Ich habe keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen«, so Hans-Hubert Vogts, Kapitän der westdeutschen Fußballnationalmannschaft zur WM 1978 in der Militärdiktatu...
    Mario Tal
  • 01.11.2008

    Vom Filetieren

    Der Schirmherr der Schach-WM kam zur achten Partie. Im Blitzlichtgewitter schob Peer Steinbrück den Damenbauern Wladimir Kramniks zwei Felder vor, der symbolische Eröffnungszug. Der Finanzminister war eigentlich schon zur ersten Partie erwa...
    Mario Tal
  • Erstmal den Stuhl röntgen: Fischer (r.) gegen Spasski 1972
    21.01.2008

    Ende einer Flucht

    Am Ort seines größten Triumphes verstarb am vergangenen Donnerstag der Isländer Robert James Fischer an Nierenversagen. Isländer? Ja, das kam so: Nach seinem Sieg im »Jahrhundertmatch« von 1972 gegen den sowjetischen Weltmeister Boris Spass...
    Mario Tal
  • Ohne Zeitnot Weltmeister werden
    04.10.2007

    Putzen und klingeln

    In Mexiko ist der ganz große Sport rund alle 20 Jahre zu Gast: Die olympischen Spiele 1968 mit Bob Beamons »Sprung ins 21. Jahrhundert« (8,90 Meter) und dem vorherigen Blutbad, als Innenminister Luis Echeverría bei einer Demonstration auf d...
    Mario Tal
  • »Völkerverbindende Mission«: China übt für die Schacholympiade. ...
    18.07.2007

    Eine Quittung aus der DDR

    Vor 80 Jahren begannen mit einem Turnier in London (18.–29. Juli 1927) die Schach-Olympiaden. Seitdem wurden ungezählte Superlative für sie gefunden: »universelles Schachfest«, »volksfestartig«, »Fest der Nationen« ... Alle zwei Jahre wurde...
    Mario Tal
  • 20.06.2007

    Wo es weh tut

    Pack ihn an den Eiern, aber greif dir immer nur eins, nie beide auf einmal!« Diesen Rat erhielt der 19jährige Garri Kasparow von Boris Spasski vor einer Partie gegen Tigran Petrosjan. Alle drei waren Schach-Weltmeister, Petrosjan der beinha...
    Mario Tal
  • Typisch Schach: Kriminologen warten auf den Tie-Break
    18.04.2007

    Männer ohne Nerven

    Fünfunddreißig europäische Staaten zählte »Meyers großes Lexikon« noch anno 1992 – ohne die Türkei und mit dem Vatikan. Teilt man Großbritannien durch vier, kommen noch drei hinzu, macht 38. An der diesjährigen Einzel-Europameisterschaft in...
    Mario Tal
  • 17.04.2007

    Ferngelenkter des Tages: Garri Kasparow

    Der 44 Jahre alte Garri Kasparow, Schachgenie und Multimillionär, der als Organisator von Demonstrationen für Demokratie und Menschenrechte in St. Petersburg und Moskau derzeit in westlichen Medien zum Held aufgestiegen ist, läuft an der la...
  • 25.11.2006

    Letzte Chance des Menschen

    Schachschiedsrichter haben es nicht leicht. Das merkte auch Enrique Irazoqui, der im Oktober 2002 beim Brains-in-Bahrain-Match über die Züge wachte, als sich Schachweltmeister Wladimir Kramnik und »Deep Fritz« mit 4:4 die Punkte teilten. Ei...
    Mario Tal
  • Christdemokraten gegen Spezialdemokraten (samt jeweiligen Anhang...
    08.11.2006

    Kaum noch Täter

    Geschichte erleben« lautet der Slogan des Hauses der Geschichte in Bonn, das in der Ära Kohl konzipiert und eröffnet wurde. Bestaunen darf man den Dienstwagen von Konrad Adenauer, die Schreibmaschine von Andreas Baader oder das Trikot von J...
    Mario Tal
  • Stellte Schach auf Massenbasis um: der Herr Guevara
    26.10.2006

    Muskeln im Gehirn

    »Lachen«, notiert das Protokoll, als Fidel Castro am 26. Juli 2006 in einer Rede zu den herausragenden Leistungen im Bildungsbereich kundgab: »Diese Einrichtungen haben sich neben ihrer Funktion bei der Freizeitgestaltung in Zentren zum Übe...
    Mario Tal
  • 16.10.2006

    Verfritzt

    Am Ende wurde gezockt. Beim Stand von 6:6 mußte im Kampf um die Schachkrone zwischen dem Bulgaren Veselin To­palow und dem Russen Vladimir Kramnik der Tie-Break her. Die Regeln: Zunächst vier Schnellpartien – pro Spieler 25 Minuten Bedenkze...
    Mario Tal
  • 16.08.2006

    Lehrspiel des Volkes?

    Der Kampf der Schachspieler müsse ein Kampf um den Frieden sein, so Reichsminister Hans Frank als Protegé der inoffiziellen Schach-Olympiade 1936 in München. Schachfreund Frank, als späterer Generalgouverneur von Polen für Massenvernichtung...
    Mario Tal
  • Nicht in Kalmykien: Mausoleum
    07.06.2006

    NATO matt

    Kirsan Nikolajewitsch Iljum­schinow ist Präsident der autonomen Republik Kalmyckien, einer 290000-Seelen-Enklave in Rußland. In dieser Funktion wollte er 2005 Lenin samt Mausoleum in die Hauptstadt Elista umbetten – schließlich war Lenins G...
    Mario Tal
  • Schachmatt?
    20.05.2006

    Politische Steine im Brettspiel

    Am heutigen Samstag beginnen in Turin die Olympischen Spiele im Schach. 1 400 Akteure aus 137 Länder treten gegeneinander an. Daß diese Spiele und die des IOC im selben Jahr am selben Ort ausgetragen werden, ist selten. In den vergangenen 8...
    Mario Tal
  • 24.03.2006

    Unbesiegbarer und Selbstmörder

    Leo Trotzki persönlich soll ihn da rausgeholt haben. 1919 in Odessa, als sich die Bolschewiki heftige Kämpfe mit den Weißgardisten lieferten und unter anderem den kommenden Schachweltmeister Alexander Aljechin wegen »anti-sowjetischen Aktiv...
    Mario Tal
  • 04.02.2006

    Einige Tartakowerismen

    »Durch Aufgeben hat noch niemand eine Partie gewonnen.« Dieser Satz ist als einer jener Tartakowerismen berühmt geworden, die von naseweisen Schachspielern gerne zitiert werden. Weniger bekannt ist, daß deren Urheber, Savielly Grigoriev...
    Mario Tal
  • 27.09.2005

    Dubiose Gestalten

    Im März dieses Jahres sorgten die besten Schachspieler aller Zeiten für spektakuläre Schlagzeilen: Garri Kasparow trat vom Profischach zurück, um sich verstärkt und betont reaktionär der Politik zuzuwenden (jW, 14.03.2005). Wenige Tage spät...
    Mario Tal
  • 14.03.2005

    Keine sportlichen Ziele mehr

    Mit einem Turniersieg im spanischen Linares, dem Wimbledon des Schachs, verabschiedete sich Garri Kasparow am Donnerstag überraschend vom Profischach. Gegen den Bulgaren Topalow leistete er sich sogar eine Niederlage: »Ich bin einfach kolla...
    Mario Tal
  • 21.10.2004

    Engmaschiges Mattnetz

    Mit einem Sieg in der finalen Partie verteidigte Wladimir Kramnik (Rußland) in der Nacht zu Dienstag seinen Schach-WM-Titel. Der 28jährige hatte die von Anatoli Karpow mit e2-e4 im schweizerischen Brissago am 25. September symbolisch eröffn...
    Werner Fitzner
  • 20.07.2004

    Lange Rochade

    Zehn Jahre lang lebte der ungeschlagene US-amerikanische Schachweltmeister Bobby Fischer im Untergrund. Nun wurde er in Japan festgenommen. Die USA werfen ihm vor, mit der Teilnahme am Weltmeisterschaftsturnier 1992 im damals noch bestehend...
    Klaus Schramm
  • 13.05.1997

    Silikon gegen Seele

    Der Verteidiger des menschlichen Geschlechts riß die Arme hoch und gab sich geschlagen. Die Menschheit glaubte er aber immer noch verteidigen zu müssen: »Wenn ich verliere, dann ist das in erster Linie eine Frage meiner Fehler.« Wer hätte d...
    Stefan Ripplinger

Literatur

  • Der Schachautomat

    Robert Löhr
    Roman um den brillantesten Betrug des 18. Jahrhunderts, Piper 2007, 406 Seiten, 8,95 Euro
    ISBN: 3492248683
  • Das königliche Spiel

    Joachim Petzold
    Die Kulturgeschichte des Schach. Kohlhammer, Stuttgart 1987, 240 Seiten, ca. 37 Euro
    ISBN: 317009405
  • Schachnovelle

    Stefan Zweig
    Fischer Taschenbücher, Frankfurt, 110 Seiten, 7,95 Euro
    ISBN: 3596215226