Schrecklicher Verdacht: Riefenstahl war Nazi
Der Spitzenverband der Filmwirtschaft (Spio) hat Konsequenzen aus einer Studie zur Nazivergangenheit seines Führungspersonals sowie früherer Preisträgerinnen und Preisträger gezogen. Wie der Verband am Mittwoch in München mitteilte, werden 14 dieser Persönlichkeiten ihre Ehrenmedaillen nachträglich aberkannt. Darunter sind demnach der Schauspieler Heinz Rühmann (1902–1994) sowie die Regisseurin und Schauspielerin Leni Riefenstahl (1902–2003). Der Verband sprach von einer »Korrektur historischer Fehlentscheidungen«. Die Betroffenen seien in der Studie des Münchner Instituts für Zeitgeschichte als »NS-belastet« oder »NS-konform« eingestuft worden. Dazu zählen auch der ehemalige Berlinale-Leiter Alfred Bauer sowie die Schauspielerin Olga Tschechowa. Vor allem die Auszeichnung für die eng mit dem Naziregime verstrickte Riefenstahl sei ein »schwerer Fehler« gewesen, hieß es.
Die bisherige Ehrenmedaille soll künftig durch einen neuen Preis ersetzt werden, der »neben Verdiensten um die Filmwirtschaft auch das gesellschaftspolitische Engagement für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit als zentrales Kriterium enthalten wird«. Laut einem Bericht der Zeit geht aus der Studie hervor, dass auch deutlich mehr frühere Nazifunktionäre und -täter zum Spio-Führungspersonal gehörten, als bisher bekannt war. Insgesamt würden von 91 untersuchten Personen 31 als in unterschiedlichem Maße belastet eingestuft. (AFP/jW)
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