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Aus: Ausgabe vom 19.11.2025, Seite 10 / Feuilleton
Musik

Neues von Bach

275 Jahre nach dem Tod von Johann Sebastian Bach sind in Leipzig zwei bislang unbekannte Frühwerke des Komponisten präsentiert worden. Es handelt sich nach Angaben des Bach-Archivs Leipzig um Orgelkompositionen des damals 18jährigen Bach, die am Montag in dessen einstiger Wirkungsstätte, der Leipziger Thomaskirche, uraufgeführt wurden.

In mehr als 30 Jahre langer Forschungsarbeit gelang es dem Leipziger Bach-Forscher und heutigen Direktor des Bach-Archivs, Peter Wollny, die beiden Orgelwerke tatsächlich dem Komponisten zuzuordnen. Beide Manuskripte sind nicht aus der Hand von Johann Sebastian Bach selbst, dazu undatiert und nicht signiert.

Mittlerweile konnte der Schreiber der Manuskripte identifiziert werden. »Wir können definitiv sagen, dass die Abschriften um 1705 von dem Bach-Schüler Salomon Günther John angefertigt worden sind«, erklärte Wollny. Dabei halfen der Vergleich von Handschriften und biographische Parallelen. John nahm demnach Unterricht bei Bach im thüringischen Arnstadt, wo der damals 18jährige Bach 1703 seine erste Stelle als Organist antrat.

Bei dem von großem medialen Interesse begleiteten Ereignis wurden die beiden Kompositionen – die Ciacona in d-Moll BWV 1178 und die Ciacona in g-Moll BWV 1179 – bei der Welterstaufführung live aus der Thomaskirche übertragen. Die beiden rund 14 Minuten dauernden Werke spielte der niederländische Organist Ton Koopman. Eine weitere Aufführung ist am Sonnabend in der Motette der Leipziger Thomaskirche geplant. (AFP/dpa/jW)

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