Gertrude Degenhardt gestorben
Die Grafikerin Gertrude Degenhardt ist tot. Das teilte ihre Familie am Freitag mit. Sie sei am 12. November 2025 in Greifswald im Alter von 85 Jahren gestorben. Sie habe mit ihrer Kunst »Generationen geprägt« und »die Welt der Grafik nachhaltig bereichert«, hieß es in der Mitteilung. 1940 als Gertrude Schwell in New York geboren, wuchs sie in Westberlin auf und lebte später in Mainz und im irischen Galway. Sie schuf unter anderem Lithographien, Zeichnungen, Radierungen und Aquarelle zu vielfältigen, meist grotesken Sujets. Wiederkehrende Gegenstände sind unabhängige Frauen oder ihr Mann Martin, doch widmete sie sich auch der Mainzer Republik oder der irischen Provinz Connacht.
Eine besondere Bedeutung in Degenhardts Kunst hat die Musik. Wenig überraschend, hatte sie doch in eine sehr musikalische Familie eingeheiratet: Ihr Schwager war der Liedermacher und Schriftsteller Franz Josef Degenhardt (1931–2011), ihre Tochter Annette Degenhardt (1965–2022) wurde Gitarristin und Komponistin. Gertrude Degenhardt illustrierte nicht nur Plattencover, sondern auch literarische Werke, etwa des irischen Schriftstellers Liam O’Flaherty (1896–1984), Bertolt Brechts oder François Villons.
Im Kontext zweier Konzerte ihres Neffen Jan Degenhardt, ebenfalls Liedermacher, werden noch einmal einige Werke Gertrude Degenhardts gezeigt:
- 28. November 2025 im Storchenhof, Bahlinger Str. 25, 79331 Teningen, Beginn 19.30 Uhr;
- 29. November 2025 in der Frick-Mühle, Gerbergasse 74, 79379 Müllheim, Beginn 19.30 Uhr.
(jW)
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