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Aus: Ausgabe vom 13.11.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Frau Columbo

Poker Face | Amazon Prime
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Lassma »Columbo« neu machen. Nur mit Frau, ohne Marke und in langweilig. Denn Charlie muss nicht deduzieren, sie ist ein lebender Polygraph. Die Parallelen zum Ermittler, von dem wenig mehr bekannt ist, als dass sein Vorname »Inspektor« lautet, er eine Frau und immer noch eine Frage hat, sind offensichtlich. Wie bei »Columbo« wird der Zuschauer Zeuge des Mordes, wie Columbo wechselt Charlie ihre Klamotten nicht und fährt eine Schrottkiste, sie wirkt verpeilt und wird meist unterschätzt. Wenn man den Mörder schon kennt, muss das Wie der Ermittlung besonders interessant sein, der Mörder mithin gewieft. Die Fälle in »Poker Face« aber sind fast schon unanständig simpel. Folgerichtig greift Rian Johnson zu dramaturgischen Tricks: 20 der 60 Minuten Episode gehen für die Tat drauf, 15 weitere für einen Flashback, die restlichen 25 für die Aufklärung. In Johnsons »Glass Onion« wurde das wesentliche dazu gesagt: »It’s so dumb! – Oh, it’s so dumb, it’s ­brilliant! – No! It’s just dumb!« (fb)

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