Präsidentenwahl in Côte d'Ivoire
Abidjan. Côte d'Ivoire wählt an diesem Sonnabend den künftigen Präsidenten des westafrikanischen Landes. Die Wirtschaftsmacht mit rund 33 Millionen Einwohnern ist starken politischen Spannungen ausgesetzt. Amtsinhaber Alassane Ouattara, ein treuer Verbündeter der Exkolonialmacht Frankreich, stellt sich mit 83 Jahren für eine vierte Amtszeit zur Wahl und gilt als Favorit. Opposition und Zivilgesellschaft beklagen Einschränkungen und ein Klima der Angst.
Gegen Ouattara treten vier Kandidatinnen und Kandidaten an. Die zwei wichtigsten Gegenspieler Ouattaras – Expräsident Laurent Gbagbo sowie der international bekannte Banker Tidjane Thiam – wurden nicht zur Wahl zugelassen. Beobachter rechnen damit, dass Ouattara schon im ersten Wahlgang die für den Sieg nötigen 50 Prozent Stimmanteil erzielen könnte.
Côte d'Ivoire ist nach Nigeria die zweitgrößte Volkswirtschaft Westafrikas und einer der wichtigsten Partner Europas und der USA in einer geopolitisch wichtigen Region, in der sich Nachbarstaaten zunehmend Russland annähern und durch bewaffnete Gruppen vom Typ der Al-Qaida oder des »Islamischen Staates« bedroht sind. 80 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 40 Jahre. Jugendarbeitslosigkeit, Korruption und die Teilhabe an Wirtschaft und Politik sind zentrale Themen im Wahlkampf.
Im Jahr 2010 stürzte Côte d'Ivoire nach der Präsidentschaftswahl zwischen Laurent Gbagbo und Alassane Ouattara in einen blutigen Konflikt, der mindestens 3.000 Todesopfer forderte. Auch die Wahl 2020 wurde von Zusammenstößen, Repressionen und Gewalttaten begleitet. 85 Menschen starben nach offiziellen Angaben, mehr als 200 Tote zählte die Opposition. (dpa/jW)
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