Fast 50 Tote durch US-Angriffe
Von Lars Pieck
Es ist bereits der zehnte Angriff auf ein mutmaßliches Drogenschmugglerboot in der Karibik und zuletzt auch im Pazifik: Am Freitag verkündete US-Verteidigungsminister Pete Hegseth die jüngste Attacke, mit der die Zahl der Getöteten auf mindestens 46 gestiegen ist. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag im Weißen Haus erklärt, er sehe keine Notwendigkeit für eine Kriegserklärung durch den Kongress: »Ich werde nicht unbedingt eine Kriegserklärung verlangen. Ich denke, wir werden einfach Leute töten, die Drogen in unser Land bringen. Okay? Wir werden sie töten, wissen Sie, sie werden dann sozusagen tot sein.«
Laut Flugverfolgungsdaten starteten am Donnerstag zwei Überschallschwerbomber vom Typ B‑1 »Lancer« von der Dyess Air Force Base in Texas und flogen über die Karibik bis zur venezolanischen Küste. Der B‑1 kann mehr Bomben transportieren als jedes andere Flugzeug im US‑Bestand. In der Vorwoche war ein ähnlicher Einsatz mit langsameren B‑52-»Stratofortress«‑Bombern erfolgt, diese wurden von F‑35B‑»Stealth«‑Kampfflugzeugen des Marine Corps begleitet. Eine Staffel ist derzeit in Puerto Rico stationiert. Das Pentagon bezeichnete die Aktion in veröffentlichten Fotos als »Bomberangriffsdemonstration«. Die US-Nachrichtenagentur AP zählte auf, dass die US-Streitkräfte acht Kriegsschiffe, P‑8‑Seeaufklärungsflugzeuge, MQ‑9‑»Reaper«‑Drohnen und eine F‑35‑Staffel stationiert haben; außerdem wurde der Einsatz eines U‑Boots vor Südamerika bestätigt. Präsident Trump deutete an, dass Angriffe auch an Land möglich seien: »Wir werden sie sehr hart treffen, wenn sie über Land kommen. (…) Wir sind dazu voll und ganz bereit.«
Die UN-Menschenrechtskommission hatte erst am Dienstag die »Zwangsintervention in Venezuela durch die USA« verurteilt. »Die lange Geschichte externer Interventionen in Lateinamerika darf sich nicht wiederholen«, forderten die Experten. »Diese Handlungen verstoßen auch gegen die grundlegenden internationalen Verpflichtungen, sich nicht in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes einzumischen oder mit Waffengewalt gegen dieses Land vorzugehen.« Sie verletzten die Souveränität Venezuelas, die Charta der Vereinten Nationen und das Völkerrecht.
Friedenspropaganda statt Kriegsspielzeug
Mit dem Winteraktionsabo bieten wir denen ein Einstiegsangebot, die genug haben von der Kriegspropaganda der Mainstreammedien und auf der Suche nach anderen Analysen und Hintergründen sind. Es eignet sich, um sich mit unserer marxistisch-orientierten Blattlinie vertraut zu machen und sich von der Qualität unserer journalistischen Arbeit zu überzeugen. Und mit einem Preis von 25 Euro ist es das ideale Präsent, um liebe Menschen im Umfeld mit 30 Tagen Friedenspropaganda zu beschenken.
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Starmer macht Druck
vom 25.10.2025 -
Feministinnen protestieren
vom 25.10.2025 -
»Scholastizid« in Gaza
vom 25.10.2025 -
Der »schwarzen Liste« entkommen
vom 25.10.2025 -
Profiteur im Hintergrund
vom 25.10.2025 -
Algerien schlägt Alarm
vom 25.10.2025