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Aus: Ausgabe vom 03.11.2025, Seite 12 / Thema
USA und Israel

Einträgliches Geschäft

Die USA und Israel unterhalten seit langem besondere Beziehungen. Zur Struktur und Geschichte der finanziellen, militärischen und sonstigen Hilfen
Von Samir Abed-Rabbo
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Benjamin Netanjahu wird bei einem Treffen der Lobbyorganisation AIPAC zugeschaltet (Washington D.C., 1.3.2020)

Seit der Gründung Israels im Jahr 1948 bildet die Unterstützung der Vereinigten Staaten die Grundlage für das Überleben, den Ausbau und die militärische Dominanz des israelischen Staates. Keine anderen bilateralen Beziehungen der Welt sind derart finanziell, politisch und ideologisch abgesichert. In über sieben Jahrzehnten haben die USA mehr als 164 Milliarden US-Dollar nominal und – inflationsbereinigt – über 330 Milliarden US-Dollar an Israel geleistet. Diese Summen übertreffen selbst die für den »Marshallplan« aufgewendeten, mit denen Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut wurde.

Was in den 1950er Jahren als wirtschaftliche Hilfe begann, entwickelte sich zu einem komplexen System aus militärischer, ökonomischer und diplomatischer Unterstützung, ergänzt durch ein dichtes Netz steuerbegünstigter Spenden, Staatsanleihen und politischer Lobbyarbeit. Diese Unterstützung ist nicht Ausdruck einer normalen Allianz, sondern bildet ein strukturelles Fundament für Kolonialherrschaft, Apartheid und wiederholte Kriegsverbrechen. Sie macht die USA zum entscheidenden Garanten israelischer Gewaltpolitik – und damit selbst zum Mittäter.

Bedingungslose Treue

Im Gegensatz zur Hilfe für andere Länder ist die US-Hilfe für Israel kaum an Bedingungen geknüpft. Militärische Hilfspakete werden durch mehrjährige Vereinbarungen garantiert, wodurch sie vor Veränderungen in der amerikanischen Innenpolitik oder in der israelischen Politik sowie vor Verstößen gegen das Völkerrecht geschützt sind. Infolgedessen konnte Israel eine aggressive Politik verfolgen – von der Annexion palästinensischer Gebiete bis hin zu offenen militärischen Angriffen auf den Gazastreifen –, ohne befürchten zu müssen, die Unterstützung der USA zu verlieren.

Diese Dynamik fördert ein »moralisches Risiko«. Israel kann ungestraft handeln, da es weiß, dass die Unterstützung der USA praktisch garantiert ist. Jüngste Ereignisse wie der Völkermord Israels im Gazastreifen werfen ein besonderes Schlaglicht auf dieses Problem. Internationale Gremien wie die Vereinten Nationen, der Internationale Strafgerichtshof, der Internationale Gerichtshof und Menschenrechtsorganisationen haben wiederholt die Handlungen Israels kritisiert, doch die US-Hilfe bleibt davon unbeeindruckt.

Die unerschütterliche Unterstützung der Vereinigten Staaten für Israel wird durch mehrere miteinander verflochtene Faktoren geprägt. An erster Stelle steht dabei die Rolle mächtiger zionistischer Organisationen wie des American Israel Public Affairs Committee (AIPAC), das ein Bild von Israel als stabiler Demokratie in einer instabilen Region propagiert. Israel wird zudem als wichtiger strategischer Verbündeter dargestellt, der sich für regionale Stabilität und Frieden einsetzt. Diese romantisierte Darstellung ist Teil einer größeren Kampagne, um die US-amerikanische Öffentlichkeit und gewählte Vertreter zu beeinflussen, von denen viele, getrieben von Wahlambitionen und dem Bedarf an Wahlkampfgeldern, diese Narrative ohne kritische Prüfung wiederholen.

Doch AIPAC allein ist nicht für das außergewöhnliche Ausmaß und die Beharrlichkeit der US-Unterstützung für Israel verantwortlich. Ein zweiter, oft übersehener Faktor liegt in den gemeinsamen kolonialen Grundlagen der beiden Staaten. Die Vereinigten Staaten selbst wurden auf der Enteignung, Ausrottung und Unterwerfung indigener Völker und der Ausbeutung afrikanischer Sklaven aufgebaut. Ihre anhaltende Identifikation mit kolonialen Praktiken – und ihre Ablehnung indigener Befreiungsbewegungen weltweit – sorgt für eine tiefere ideologische Verbindung mit Israel.

Ein dritter entscheidender Faktor ist die Rolle von Reichtum und politischem Einfluss, insbesondere der mächtigen amerikanischen Oligarchen, bei der Gestaltung der US-amerikanisch-israelischen Politik. Auch wenn die Diskussion über diese Dynamik oft mit Hilfe des Vorwurfs des Antisemitismus unterdrückt wird, bleibt sie doch von zentraler Bedeutung für das Verständnis der Tiefe und Widerstandsfähigkeit des Bündnisses. (Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Kritik hier nicht gegen die jüdischen Gemeinschaften in den USA als Ganzes richtet).

Genese einer Sonderbeziehung

Zwischen 1949 und 1961 betrug die amerikanische Hilfe nur rund 786 Millionen Dollar, hauptsächlich in Form von Wirtschaftskrediten. Doch schon in den 1960er Jahren verschob sich das Gewicht: Mit dem Sechstagekrieg 1967 wurde die militärische Komponente ausgebaut. Von 1962 bis 1970 flossen weitere 794 Millionen US-Dollar, vor allem für Waffen und militärische Ausbildung. Nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973 stiegen die Beträge explosionsartig: Zwischen 1974 und 1976 erhielt Israel sechs Milliarden Dollar, und seither wurden nahezu alle Kredite in Zuschüsse umgewandelt.

In den 1980er Jahren erfolgte der entscheidende Schritt: Israel musste keine Rückzahlungen mehr leisten – die USA verschenkten jedes Jahr Milliardenbeträge. Von 1984 bis 1989 belief sich die Summe auf 18,8 Milliarden US-Dollar, in den 1990er Jahren auf 22,3 Milliarden. Das neue Jahrtausend brachte weitere 31,7 Milliarden bis 2010 und 28,5 Milliarden in der folgenden Dekade. Unter der Regierung Joe Bidens (2021–2025) erreichte die militärische Unterstützung mit 34 Milliarden US-Dollar in nur zwei Jahren einen historischen Höhepunkt. Am 1. März 2025 genehmigte die Trump-Regierung ausländische Militärverkäufe (Foreign Military Sales) an Israel in Höhe von 12 Milliarden US-Dollar.

Die Hilfe beschränkt sich indes nicht auf Finanzmittel. Israel erhält jährlich Excess Defense Artikel – ausgemusterte, aber einsatzfähige US-Militärgüter – im Wert von über 6,6 Milliarden Dollar (1992–2023). Seit 1990 finanziert Washington zudem gemeinsame Waffenentwicklungen wie die Raketen- und Flugabwehrsysteme »Iron Dome«, »David’s Sling« und »Arrow«, die allein 2022 rund 1,5 Milliarden US-Dollar verschlangen.

Hinzu kommen Mittel, die die USA Israel unter anderen Kategorien gewährt oder die direkt für Militäroperationen der USA zum Schutz israelischer Interessen ausgegeben werden, wie im Fall des Jemen, oder für die Gewährung von Milliardenhilfen an andere Länder zur Normalisierung der Beziehungen zu Israel, wie Jordanien und Ägypten. Die USA finanzieren eine Vielzahl von israelischen Programmen und Aktivitäten: Die Entwicklung verschiedener israelischer Raketensysteme, die US-amerikanisch-israelische Zusammenarbeit im Bereich der Tunnelbekämpfung, die US-amerikanisch-israelische Zusammenarbeit im Bereich der Drohnenbekämpfung, Kredite der Export-Import-Bank, die Umsiedlung jüdischer Flüchtlinge, US-amerikanische Schulen und Krankenhäuser und vieles mehr. Es wird geschätzt, dass sich der Gesamtbetrag solcher Hilfen von 1949 bis 2023 auf über 15 Milliarden US-Dollar beläuft. Von 2014 bis 2024 erhielten Jordanien und Ägypten 17,2 Milliarden US-Dollar bzw. 12,7 Milliarden US-Dollar von den USA. Im Januar 2025 ordnete die Trump-Regierung die Einstellung aller amerikanischen Auslandshilfen mit Ausnahme derjenigen für Israel und Ägypten an.

Das System US-amerikanischer Unterstützung für Israel ruht auf drei Säulen: 1. direkte staatliche Hilfe – Militär- und Wirtschaftszuschüsse, Darlehensbürgschaften und gemeinsame Projekte; 2. indirekte private Hilfe – steuerbefreite Spenden über karitative Organisationen; und 3. finanzielle Investitionen – vor allem durch Israel-Bonds, israelische Staatsanleihen, die auch öffentliche Institutionen in den USA erwerben.

Seit 1951 wurden über 53 Milliarden Dollar über Israel-Bonds eingesammelt; allein nach 2023 kauften US-Bundesstaaten Anleihen im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar – darunter Ohio (357 Millionen), New York (268 Millionen) und Texas (140 Millionen). Trotz der Herabstufung von Israels Kreditwürdigkeit im Jahr 2024 zeichneten US-amerikanische Privatinvestoren neue Anleihen über acht Milliarden US-Dollar, von denen 4,1 Milliarden staatlich garantiert sind. Die von Israel ausgegebenen Anleihen werden von den USA seit 1991 garantiert, was eigentlich 2005 auslaufen sollte. Der Kongress verlängerte die Garantie jedoch bis Ende 2028.

Parallel dazu flossen Milliarden US-Dollar über religiöse und wohltätige Netzwerke: Zwischen 1948 und 2004 sammelten US-amerikanisch-jüdische Organisationen 25,7 Milliarden US-Dollar, weitere fünf Milliarden bis 2015. Während der Gaza-Offensive ab dem Oktober 2023 sammelte der Dachverband Jewish Federations of North America in nur einem Monat über eine Milliarde Dollar.

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Israelische Politik als Spiegel der US-amerikanischen. Werbetafel in Jerusalem nach Trumps Wiederwahl (7.11.2024)

Militärische Integration

Diese ökonomische Solidarität wäre ohne politische Rückendeckung undenkbar. Seit den 1970er Jahren prägt das AIPAC die US-Außenpolitik wie keine andere Lobbyorganisation. Sie hat eine überparteiliche Doktrin geschaffen: Kritik an Israel gilt als politisches Risiko, selbst für liberale Demokraten. Finanziert wird dieses System von einem kleinen Kreis ultrareicher Spender. Sheldon und Miriam Adelson investierten zwischen 2010 und 2020 rund 524 Millionen US-Dollar in republikanische Kampagnen; 2024 kamen weitere 137 Millionen hinzu. Das AIPAC-nahe United Democracy Project gab im selben Jahr 100 Millionen US-Dollar aus, um progressive Abgeordnete wie Jamaal Bowman und Cori Bush aus dem Kongress zu drängen.

Hinzu kommt der Einfluss der evangelikalen Christen: Etwa 13 Prozent der US-Bevölkerung zählen sich zu dieser Bewegung, von der 61 Prozent republikanisch wählen (neun Prozent hängen den Demokraten an); rund 80 Prozent stimmten sowohl bei den Wahlen 2016 als auch 2020 für Donald Trump. Viele betrachten Israels Existenz als göttliche Verheißung und unterstützen Israel aufgrund der Schriften des Alten Testaments, wonach die Juden das auserwählte Volk Gottes sind und Israel ihre rechtmäßige Heimat darstellt. Sie spenden jährlich 50 bis 65 Millionen US-Dollar an israelische Organisationen. Programme wie »Covenant Journey« – mitfinanziert von Milliardären wie Paul Singer – bringen junge Evangelikale nach Israel, wo sie als freiwillige Helfer in Siedlungen eingesetzt werden. Obwohl die Zustimmung zur israelischen Politik unter jungen Evangelikalen sehr deutlich von 69 Prozent (2018) auf 34 Prozent (2021) sank, bleibt ihr politisches Gewicht enorm.

Die militärische Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten hat eine fast symbiotische Qualität erreicht. Rund 23.000 US-amerikanische Staatsbürger dienen offiziell in der israelischen Armee – ein klarer Verstoß gegen das US-Neutralitätsgesetz von 1794, der jedoch nicht verfolgt wird.

Während Israel im Gazastreifen Zehntausende Menschen tötet – bis Oktober 2025 nach Angaben der Gesundheitsbehörden in Gaza mehr als 67.000 Palästinenser –, beliefert Washington Tel Aviv mit Präzisionsbomben, Raketen und Artillerie. Zwischen Oktober 2023 und September 2024 lieferte die US-Regierung 14.000 MK- 84-Bomben, 3.000 »Hellfire«-Raketen und weitere Waffensysteme im Gesamtwert von 17,9 Milliarden US-Dollar. Zugleich blockierten die USA im selben Zeitraum 45 Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, die Israels Kriegführung verurteilten.

Damit schützt Washington nicht nur Israels Kriegsverbrechen, sondern unterminiert auch die Autorität des internationalen Rechts. Die internationalen Gerichtshöfe in Den Haag, der Internationale Gerichtshof, das Hauptrechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen, und der Internationale Strafgerichtshof, haben 2024 bestätigt, dass Israels Vorgehen Kriterien des Völkermords erfüllt – doch an der finanziellen Unterstützung durch die USA änderte dies nichts.

In den USA rechtfertigen Politiker der Demokraten wie der Republikaner die milliardenschwere Hilfe mit der Formel, Israel sei »die einzige Demokratie im Nahen Osten«. Tatsächlich ist Israel für Washington längst ein geopolitischer Vorposten imperialer Interessen. Die militärische Kooperation ermöglicht es den USA, in der Region präsent zu bleiben.

Zudem ist die israelische Rüstungsindustrie tief in US-amerikanische Lieferketten integriert. Etwa 75 Prozent der US-Militärhilfe müssen für den Kauf amerikanischer Waffen verwendet werden – ein Subventionsprogramm für Rüstungsriesen wie Lockheed Martin oder Raytheon. Damit wird die Hilfe zu einem geschlossenen Kreislauf: Amerikanisches Steuergeld finanziert israelische Kriege und stärkt zugleich die US-Waffenindustrie.

Koloniale Spiegelung

Das Verhältnis zwischen den USA und Israel kann als eine Art koloniale Spiegelbeziehung aufgefasst werden. Beide Staaten entstanden durch die Vertreibung indigener Bevölkerungsgruppen – die USA durch den Völkermord an den Native Americans, Israel durch die Nakba von 1948, bei der mehr als 750.000 Palästinenser vertrieben wurden. Diese gemeinsame Geschichte des Siedlerkolonialismus prägt bis heute das Selbstverständnis beider Nationen: die Überzeugung, göttlich legitimiert zu sein und den »Wilden« die Zivilisation zu bringen bzw. sie im Dienst an der »Zivilisation« zu vertreiben. Aus dieser Perspektive erklärt sich auch die moralische Immunität Israels im US-amerikanischen Diskurs. Die Kritik an Israel wird mit Antisemitismus gleichgesetzt, wodurch jede Aufarbeitung kolonialer Gewalt blockiert wird. Der Holocaust wird instrumentalisiert, um ein gegenwärtiges System der Unterdrückung zu rechtfertigen.

Die Beziehungen zwischen den USA und Israel, die auf gemeinsamen kolonialen Grundlagen, politischem Einfluss und finanziellen Verflechtungen beruhen, gehen weit über die konventionelle Diplomatie hinaus. Die unerschütterliche Unterstützung der USA für Israel – angetrieben durch die Lobbyarbeit der AIPAC, tiefe ideologische Affinitäten und die finanzielle Unterstützung mächtiger Oligarchen – hat zu einer Politik geführt, die den demokratischen Prinzipien der USA widerspricht und klar das Völkerrecht verletzt.

Das Ausmaß der amerikanischen Hilfe für Israel ist erschütternd und übersteigt das jeder anderen Nation, obwohl Israel systematisch gegen das Völkerrecht verstößt, palästinensisches Land besetzt und kolonisiert und schwere Menschenrechtsverletzungen begeht. Unabhängig vom Charakter, der Ideologie oder der Politik derjenigen, die in Washington, D. C., öffentliche Ämter bekleiden, fließt die US-amerikanische Hilfe nach Israel weiter und nimmt sogar noch zu. Diese Unterstützung besteht vor allem aufgrund des unermüdlichen Einflusses der AIPAC, der politischen Mobilisierung proisraelischer Milliardäre und der zionistischen Narrative, die tief in der politischen Kultur und im Mediendiskurs der USA verankert sind. Die bewusste Auslassung dieser Faktoren aus der Mainstreamdiskussion ermöglicht es Israel, ungestraft zu handeln und gleichzeitig diejenigen zu diffamieren und zum Schweigen zu bringen, die seine Verbrechen aufdecken wollen.

Die Vermischung der Interessen der USA mit denen Israels untergräbt nicht nur die US-amerikanischen Werte, sondern auch das demokratische Gefüge der amerikanischen Gesellschaft. Sie schafft eine privilegierte Klasse, die sich sowohl im Inland als auch im Ausland über das Gesetz hinwegsetzen kann, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden. Der fortgesetzte Dienst von mehr als 23.000 US-amerikanischen Bürgern in den israelischen Streitkräften, der einen direkten Verstoß gegen die Neutralitätsgesetze der USA darstellt, ist ein eklatantes Beispiel für diese gefährliche Straffreiheit.

Das Zeitalter der sofortigen Kommunikation bietet Möglichkeiten, Ungerechtigkeiten aufzudecken, verdeutlicht aber auch eine sich verschärfende Krise: eine politische Elite, die sich von der öffentlichen Meinung abgekoppelt hat, und eine Bevölkerung, der oft der Zugang zu neutralen und umfassenden Informationen verwehrt wird. Die erschütternde Zerstörung in Gaza, wo Zehntausende getötet, verstümmelt oder vertrieben wurden und die zivile Infrastruktur zerstört wurde, wird nicht mit Zurückhaltung, sondern mit immer mehr US-amerikanischer Hilfe beantwortet.

Die Folgen für die Vereinigten Staaten sind gravierend. Die Identifikation der USA mit der Besatzung und den Menschenrechtsverletzungen Israels trübt ihr ohnehin schlechtes Image, insbesondere im globalen Süden. Darüber hinaus wird der strategische Nutzen der Partnerschaft zunehmend fragwürdig. Weit davon entfernt, eine stabilisierende Kraft zu sein, schüren Israels Aktionen oft regionale Instabilität, provozieren antiamerikanische Stimmungen und erschweren US-Militäroperationen. Kritiker argumentieren, dass Israel sich von einem strategischen Vorteil zu einer strategischen Belastung gewandelt hat, die die Vereinigten Staaten in Konflikte verwickelt, die für ihre Kerninteressen nebensächlich sind.

Wahre Unterstützung für Israel würde bedeuten, auf der Einhaltung internationaler Normen zu bestehen, einschließlich der Beendigung des Siedlerkolonialismus und der Apartheid, und echten Frieden zu fördern – statt einen gefährlichen und selbstzerstörerischen Status quo zu ermöglichen.

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine übersetzte und redaktionell gekürzte Fassung des Aufsatzes »American Aid to Israel: Nature and Impact 1949–2024«, erschienen in: Arab Studies Quaterly 47 (2025), No. 3. Wir danken Wolf Theilacker für die Übersetzung.

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