Gegründet 1947 Dienstag, 2. Dezember 2025, Nr. 280
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Aus: Ausgabe vom 18.10.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Der böse Mensch

Grenzgänger Wolf | Do., 20.15 Uhr, Arte
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Jeder kennt die Märchen vom bösen Wolf. In Wirklichkeit erfüllen die faszinierenden Tiere eine wichtigen Beitrag zum Erhalt des gefährdeten Ökosystems Wald …

Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Der niederländische Regisseur Cees van Kempen jedenfalls nicht. Er hat einen abendfüllenden Dokumentarfilm über den »Grenzgänger Wolf« gedreht. Im Mittelpunkt steht dabei das Jungtier Scout, dessen Lebensweg er von der Kinderstube in der Lausitz bis in die Niederlande verfolgt. Dort findet Scout im Naturpark Veluwe eine Partnerin und gründet das erste Rudel, seit Wölfe dort vor 150 Jahren komplett ausgerottet wurden. Van Kempen gelingen nicht allein einzigartige Naturaufnahmen. Er zeigt auch, wie wichtig Wölfe sind für das unter anderem durch Erderwärmung und Monokultur bedrohte Ökosystem Wald. Vor allem: Sie sind keine Bedrohung für den Menschen. Umgekehrt ist aber der Mensch eine Gefahr für die Tierwelt. Rücksichtslos werden ihre Habitate etwa von Straßen und Autobahnen durchschnitten. Der freie Bürger hat freie Fahrt. Tiere dagegen müssen um ihr Leben fürchten, wenn sie sich auf Wanderschaft begeben. (jt)

Friedenspropaganda statt Kriegsspielzeug

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Franz S. (20. Oktober 2025 um 08:48 Uhr)
    »Der freie Bürger hat freie Fahrt. Tiere dagegen müssen um ihr Leben fürchten, wenn sie sich auf Wanderschaft begeben.« Tatsächlich werden die meisten Wölfe durch Verkehrsunfälle getötet und nicht von Menschen, die aus Verzweiflung zur Selbsthilfe greifen. Der Wolf ist zwar lernfähig, schlau und hinterhältig, respektiert keine Grenzen und Zäune (in dieser Hinsicht den kapitalistischen Raubtieren nicht unähnlich), wenn es darum geht Weidetiere zu töten, aber an geltende Verkehrsregeln hält er sich nicht. Die Begeisterung für die »faszinierenden Tiere«, wie es in der Bildunterschrift heißt, können die Weidetierhalter – die offensichtlich nicht zur Zielgruppe der jW gehören – nur als Zynismus empfinden.
    • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (20. Oktober 2025 um 20:28 Uhr)
      Lieber Franz S., den Film geschaut? Und da wir sowieso bald alle Veganer sein werden, brauchen wir auch keine Schafe mehr. Im Film ist zu sehen, wie der Wolf dafür übt: Er frisst dem Rotwild die Äpfel weg, mit denen der Jäger selbiges anlocken wollte.
      • Leserbrief von Onlineabonnent/in Franz S. (23. Oktober 2025 um 15:25 Uhr)
        »Und da wir sowieso bald alle Veganer sein werden [man sollte nicht von sich auf andere schließen], brauchen wir auch keine Schafe mehr.« Heißt das, Sie empfehlen den Weidetierhaltern den Broterwerb aufzugeben? Wenn es keine Schafe mehr gibt, wie Sie es sich wünschen, welche Opfer wird sich das sympathische Raubtier Wolf dann suchen? Feig und hinterhältig wie er ist, vergreift er sich an den Schwächsten. Schlagzeile 06.09.2024: »Wolfsrudel tötet neun Menschen in Indien – darunter acht (!) Kinder«. Szenario: Wenn man die Welt so einrichtet, wie Wolfsfreunde sich das vorstellen, wird man nicht nur Schafe wegsperren müssen, sondern auch Kinder.

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