Kiss-Gitarrist Ace Frehley tot
Von Thomas Grossman
Die Mitglieder der Band Kiss waren echte Showmen, so auch Leadgitarrist Ace Frehley. Aus dem Gitarrenhals seiner Les Paul schossen während der Konzerte Flammen, und wegen der silbernen Sterne auf seinem Gesicht nannte man ihn »Spaceman« oder »Space Ace«. Aus Kiss wurde eine der erfolgreichsten Bands der Welt, und Frehley inspirierte Generationen von Showgitarristen.
Am Donnerstag ist Ace Frehley 74jährig in Morristown, New Jersey, verstorben. Vorausgegangen war Ende September ein Sturz in seinem Musikstudio. Inzwischen sind die ersten Kondolenzen eingetroffen. Mike McCready von Pearl Jam erklärte zum Beispiel: »Ich hätte nie zur Gitarre gegriffen ohne den Einfluss von Frehley und Kiss. Ace, du hast mein Leben verändert.«
Frehley war von 1973 bis 1982 Mitglied von Kiss und dann wieder von 1996 bis 2002. Während Frehleys Zeit bei Kiss landete die Gruppe acht Singles in den USA Top 40. Darunter waren Hits wie »Love Gun«, »Christine Sixteen« oder »I Was Made for Loving You«. Weiter wirkte er an elf Kiss-Alben mit, die allesamt Gold- oder Platinstatus erreichten.
Paul Daniel Frehley wurde am 27. April 1951 in New York geboren, sein Vater war Elektroingenieur. Unter dem Einfluss der Beatles und der Rolling Stones begann er mit 13 Jahren, Gitarre zu spielen, nahm aber nie Unterricht. 1972 bewarb er sich auf eine Annonce in der Village Voice und wurde eines der vier Gründungsmitglieder von Kiss. Obwohl Gitarrist Paul Stanley und Bassist Gene Simmons die eigentlichen Songwriter waren, schrieb Frehley einige Lieder, seltener sang er eines. Dafür war er derjenige, der den meisten Alkohol und die meisten Drogen vertilgte. Nach eigenen Angaben ließ er erst im Jahre 2006 davon ab, nach immerhin zehn Autounfällen.
1982 verließ er Kiss – wegen der Drogen, die ihn fast töteten, wegen musikalischer Differenzen, aber auch wegen des ausufernden Kommerzialismus der Gruppe. Frehley: »Es gab Kiss-Lunchboxen, Kiss-Figuren, Kiss-Make-up-Sets, Kiss-Puppen.« Gegen die 100 Millionen US-Dollar, die die Band Ende der 70er jährlich einfuhr, hatte er aber, wie er selbst zugab, nichts.
Ab 1982 widmete er sich seiner Solokarriere, von allen vier Kiss-Gründungsmitgliedern die erfolgreichste. Er veröffentlichte zwei Alben als Frehley’s Comet und ein gutes Dutzend unter seinem eigenen Namen. Erst 1996 kam er für eine Serie von Reuniontourneen zurück zu Kiss. In den letzten Jahren warf ihm Gene Simmons in der Presse seinen früheren Drogenkonsum vor. Frehley konterte: »ein unseriöser Kontrollfreak«. Dennoch zeigte sich auch Simmons wegen Frehleys Tod »am Boden zerstört«.
Friedenspropaganda statt Kriegsspielzeug
Mit dem Winteraktionsabo bieten wir denen ein Einstiegsangebot, die genug haben von der Kriegspropaganda der Mainstreammedien und auf der Suche nach anderen Analysen und Hintergründen sind. Es eignet sich, um sich mit unserer marxistisch-orientierten Blattlinie vertraut zu machen und sich von der Qualität unserer journalistischen Arbeit zu überzeugen. Und mit einem Preis von 25 Euro ist es das ideale Präsent, um liebe Menschen im Umfeld mit 30 Tagen Friedenspropaganda zu beschenken.
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Feuilleton
-
Tafelfreuden
vom 18.10.2025 -
Wo die blauen Blumen welken
vom 18.10.2025 -
Hart an der Grenze
vom 18.10.2025 -
Nachschlag: Der böse Mensch
vom 18.10.2025 -
Vorschlag
vom 18.10.2025 -
Das Ende eines Traums
vom 18.10.2025