Polen schützt Nord-Stream-Verdächtigen
Warschau. Der polnische Regierungschef Donald Tusk hat sich gegen die Auslieferung eines in Polen inhaftierten Verdächtigen ausgesprochen, dem Deutschland vorwirft, an der Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen zu sein. »Es liegt sicherlich nicht im Interesse Polens und im Interesse eines Gefühls von Anstand und Gerechtigkeit, diesen Bürger anzuklagen oder an einen anderen Staat auszuliefern«, sagte Tusk am Dienstag bei einem Besuch in Litauen. Auf X schrieb er später: »Das Problem mit der Pipeline Nord Stream 2 ist nicht, dass sie gesprengt wurde. Das Problem ist, dass sie gebaut wurde.« Der von Deutschland mit europäischem Haftbefehl gesuchte Ukrainer Wolodimir S. war vergangene Woche bei Warschau festgenommen worden. Ein Gericht hat zunächst eine 40tägige U-Haft angeordnet. Deutschland behauptet, dass S. als ausgebildeter Taucher an dem Anschlag auf die Pipelines teilgenommen habe, der von einer Segeljacht aus erfolgt sei. Diese Darstellung erscheint aber unter anderem deswegen unwahrscheinlich, als das Boot die erforderliche Menge an Sprengstoff gar nicht hätte transportieren können. (dpa/jW)
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