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Aus: Ausgabe vom 09.10.2025, Seite 1 / Ausland
Gazakrieg

Optimismus am Verhandlungstisch

Gespräche über Frieden in Gaza in Ägypten sollen laut Teilnehmern vorankommen
Von Mawuena Martens
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Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das scheint auch auf die Verhandler der Hamas in Ägypten zuzutreffen – zumindest wenn man nach den Aussagen eines Vertreters der Organisation, Taher Al-Nunu, vom Mittwoch geht. Ihm zufolge herrschte Optimismus am Verhandlungstisch in Scharm Al-Scheich. Die Organisation überreichte noch am selben Tag eine Liste derjenigen, die im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freikommen sollen. Darunter ist laut Al-Kahera News der populäre Politiker der Fatah-Partei Marwan Barghuthi. Er sitzt seit 2002 eine lebenslange Haftstrafe ab und war einer der Anführer der zweiten Intifada, des palästinensischen Aufstands in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten von 2000 bis 2005.

Im weiteren Tageslauf sollten sich zu den indirekten Gesprächen, die unter Vermittlung von Kairo, Doha und Washington stattfinden, auch der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sowie der US-Sondergesandte Steve Witkoff und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, gesellen. Zudem kündigte der Islamische Dschihad in Palästina (PIJ) die Ankunft einer Delegation in Ägypten an. Der PIJ ist die deutlich kleinere der beiden wichtigsten palästinensischen Gruppen im Gazastreifen.

Verhandelt wird über den eine Woche zuvor von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Plan zur Entwaffnung der Hamas und Entrechtung der Palästinenser des Gazastreifens, den sogenannten Friedensplan oder 20-Punkte-Plan. An diesem Donnerstag soll in Paris ein weiteres Treffen zum Gazakrieg mit Vertretern arabischer sowie weiterer Staaten. US-Außenminister Marco Rubio wird ebenfalls erwartet.

Unterdessen gehen die Provokationen Israels weiter. Am frühen Mittwoch morgen wurde eine weitere Hilfsflottille für den Gazastreifen gewaltsam von der Marine aufgebracht. Nur wenige Stunden später provozierte der extrem rechte Minister für Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, mit einem erneuten Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem.

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