Marokko: Neues Abkommen mit EU
Rabat. Marokko und die EU haben am Freitag in Brüssel einen neuen Handelsvertrag unterzeichnet, dessen Gültigkeit sich auch auf die Westsahara erstrecken soll. Damit widerspricht das Abkommen einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs von vergangenem Jahr, der eine Zuständigkeit Rabats für die alte spanische Kolonie zurückgewiesen hatte.
Die Proteste für ein besseres Leben in Marokko wurden auch am Freitag fortgeführt. Am Dienstag und Mittwoch war die Gewalt eskaliert. Einsatzkräfte waren mit Polizeiwagen in die Menge gerast und hatten drei Personen erschossen, Jugendliche hatten in der Stadt Salé Banken und Luxusgeschäfte in Schutt und Asche gelegt. Am Donnerstag meldete sich erstmals Premierminister Aziz Akhannouche zu Wort und erklärte sich zum »friedlichen Dialog« bereit, wie die Agentur MAP meldete.
In Paris sind am Donnerstag die Journalisten Catherine Graciet und Éric Laurent in letzter Instanz zu je zwölf Monaten Haft auf Bewährung sowie Geldstrafen von 5.000 Euro verurteilt worden. 2015 sollen sie versucht haben, vom marokkanischen König Mohammed VI. eine Millionensumme zu erpressen. Als Gegenleistung wollten sie auf die Veröffentlichung eines Buches verzichten, in dem sie über die Korruption der Monarchie berichten wollten. (jW)
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