Netanjahu sieht wachsende Isolation Israels und träumt von »Super-Sparta«

Jerusalem. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geht von einer wachsenden internationalen Isolation seines Landes aus. Israel müsse sich an eine »Wirtschaft mit autarken Eigenschaften« gewöhnen, obwohl er selbst klarer Verfechter eines »freien Marktes« sei, sagte der Regierungschef am Montag bei einer Wirtschaftskonferenz. Besonders im Rüstungsbereich sei zu befürchten, dass Israel in Zukunft »blockiert« werden könnte, sagte Netanjahu. Daher müsse es seine eigenen Waffen herstellen. »Wir sind Athen und Sparta«, dozierte der Premier in einem Vergleich mit den (verfeindeten) Stadtstaaten im antiken Griechenland. »Wir werden Athen und Super-Sparta sein«, sagte Netanjahu weiter. Oppositionspolitiker kritisierten diese Äußerungen scharf. Nach israelischen Medienberichten reagierte die Börse in Tel Aviv mit Kursverlusten auf Netanjahus Worte. Netanjahu warf zudem China und Katar vor, Riesensummen zu investieren, um in westlichen Medien eine antiisraelische Agenda voranzutreiben. Er beschrieb Katar außerdem als eines der Israel feindlich gesinnten Länder. Europäische Regierungen stünden auch unter »Druck muslimischer Minderheiten«, gegen Israel vorzugehen, sagte Netanjahu nach Angaben des israelischen TV-Senders N12. (dpa/jW)
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