Westjordanland: Israelischer Angriff auf Deutsche-Welle-Mitarbeiter

Tel Aviv/Ramallah. Die israelische Armee hat nach Angaben der Deutschen Welle vom Freitag Reporter des Senders im Westjordanland angegriffen. »Ein DW-Team wurde am Dienstag bei Dreharbeiten in Ramallah vom israelischen Militär mit Waffen bedroht und gezielt mit Tränengas beschossen – trotz klarer Kennzeichnung als Presse«, teilte der deutsche Auslandssender mit. Die Reporter hätten Tränengas abbekommen, seien aber unversehrt geblieben. Die Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall. Die DW-Mitarbeiter wollten den Angaben nach vor Ort »die Risiken für Medienschaffende« dokumentieren. Wie aus dem TV-Bericht hervorgeht, sollte die Arbeit eines lokalen Journalisten bei einer Demonstration beobachtet werden. Auf dem Weg dorthin wurden sie informiert, dass die israelische Armee eben eine Razzia im Zentrum Ramallahs durchführe. »Während der Dreharbeiten richteten israelische Soldaten ihre Waffen direkt auf die Gruppe«, hieß es. Der Sender veröffentlichte Aufnahmen, die zeigen, wie ein Soldat eine Waffe in Richtung der Reporter hält.
Im Juli hatten nach Angaben von DW israelische Siedler im Westjordanland zwei ihrer Mitarbeiter angegriffen. Die Korrespondentin sowie ihr Kameramann seien mit Steinen beworfen worden, hätten sich aber unverletzt in Sicherheit bringen können, hieß es damals. »Es gibt keine Rechtfertigung für die Bedrohung von Pressevertretern – weder durch das Militär noch durch radikale Siedler«, sagte der Intendant des Senders, Peter Limbourg. Er nannte die »wiederholten Angriffe« auf DW-Journalisten »absolut inakzeptabel«. (dpa/jW)
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