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Aus: Ausgabe vom 16.08.2025, Seite 10 / Feuilleton
Chatbots

Musk jammert

Der US-Konzern Apple hat Vorwürfe von Techmilliardär Elon Musk zurückgewiesen, sein Chatbot Grok werde systematisch benachteiligt. Im App-Store von Apple würden alle Anwendungen »fair und unvoreingenommen« behandelt, erklärte der I-Phone-Hersteller am Donnerstag. Musk hatte Apple mit juristischen Schritten gedroht, weil er den Konkurrenten Open AI und dessen Chatbot Chat-GPT für bevorzugt hält. Bei dem Streit geht es um Anwendungen künstlicher Intelligenz (KI). Ein Chatbot ist ein Programm, mit dem Nutzer auf dem Computer oder ihrem Handy schreiben oder sprechen können und das in Sekundenschnelle Antworten liefert. Musk hatte Apple vorgeworfen, der Chatbot Grok seiner KI-Firma xAI sei zu niedrig im App-Store plaziert. Das komme einem Verstoß gegen das Kartellrecht gleich, schrieb er in seinem Onlinedienst X, ohne Belege zu liefern. Musks xAI und Open AI hatten kürzlich neue Versionen ihrer Chatbots Grok und Chat-GPT vorgestellt. Kurz danach listete der App-Store Chat-GPT auf dem Spitzenplatz der Gratis-I-Phone-Apps – Grok kam auf den fünften Platz. Musk und Open AI-Chef Sam Altman liefern sich seit Jahren einen erbitterten Kleinkrieg. Open AI war 2015 – damals unter Beteiligung von Musk – als gemeinnützige Organisation gegründet worden. Seit dem phänomenalen Erfolg von Chat-GPT Ende 2022 greift Musk das Unternehmen unaufhörlich an. Musk, der seit 2018 nicht mehr an Open AI beteiligt ist, wirft Unternehmenschef Altman vor, sich von den Gründungsprinzipien des Startups – einer risikobewussten Entwicklung von KI – zu entfernen. Im vergangenen Jahr verklagte Musk Open AI deshalb, scheiterte aber in diesem März mit seinem Vorgehen. (dpa/jW)

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