Nachschlag: Per aspera

Der Star ist die Reise. Roy verlässt die Erde in den halbkolonisierten Raum von Mond und Mars. Es erscheint eine Frontier, die den Wilden Westen oder Endzeitstoffe ins Gedächtnis ruft – ein motorisierter Kampf in der Mondlandschaft spielt mit »Mad Max«-Motiven. Dabei hat dort längst ein Leben Fuß gefasst, das die Subkultur der Erde reproduziert. »Wir sind Weltenfresser«, sagt Roy, während das DHL-Logo in einem lunaren Shōtengai aufblinkt. Jede Besiedlung ist Entdeckung und Eroberung. Die Frontier-Struktur ermöglicht eine Stationendramaturgie, im Verbund mit den filmischen Mitteln – langsames Pacing, Voiceover, Filmmusik – so aufdringlich an »Apocalypse Now« erinnernd, dass kaum vorstellbar scheint, etwas anderes könne hier die ursprüngliche Idee gewesen sein als eben die, Coppolas Riesenbaby am Weltraum neu zu erzählen. Ein Mann wird auf die Suche geschickt, einem anderen das Handwerk zu legen. Je weiter er vordringt, desto ähnlicher wird er dem, den er bekämpfen soll. Noch Fragen, Kienzle? (fb)
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