Die großen zwei bis drei
Wenn man so oft auf dem Cover des Rolling Stone war wie die Classic-Rock-Opas Carlos Santana und Eric Clapton, entwickelt man auch außermusikalische Ambitionen. Die beiden (an der Gitarre zugegeben genialen) Veteranen wollen ein weltweites Musikfestival nach dem Vorbild von Woodstock organisieren, um den Weltfrieden zu fördern. Nicht das schlechteste Ziel, schön hippiesk.
»Er (Clapton) will dasselbe wie ich: ein Event wie Woodstock, aber weltweit. Mit Start in San Francisco, im Golden Gate Park, und dann New York und London«, sagte der 77jährige Santana im Interview der spanischen Zeitung La Vanguardia. Politisch hatten wir noch Claptons (80) Sympathien für englische Faschos in Erinnerung, aber das ist lange her, und jeder ist lernfähig. Sein Kumpel Santana ist jedenfalls optimistisch: »Die Welt braucht positive Schwingungen, es gibt zuviel Negatives, zuviel Angst und wütende Menschen.« Kriege seien keine Lösung, meint das in die Jahre gekommene Blumenkind. »Man gewinnt nicht mit Bomben, man gewinnt mit Liebe. Und ich will Musik machen, damit die Menschen sich darauf besinnen, dass wir in der Lage sind, Frieden auf diese Erde zu bringen – und zwar jetzt, in unserer Zeit.« Bei aller Lästerei: Da kann man kaum widersprechen.
Das Vorbild Woodstock kommt nicht von ungefähr, war sein Auftritt auf dem Festival doch ein früher Karrierehöhepunkt Santanas. Für ihn waren es vor allem drei Künstler, die damals den Ton angaben: »Ich sage immer: Die ersten drei waren Sly Stone, dann Jimi Hendrix und an dritter Stelle Santana.« (dpa/jW)
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