4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
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Aus: Ausgabe vom 06.02.2024, Seite 2 / Ausland
US-Militärpräsenz

Attacke auf Stützpunkt in Syrien

Gruppe im Irak übernimmt Verantwortung. Washington droht Teheran
Von Wiebke Diehl
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Begehrte Ressource: Ein Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (SDK) kontrolliert das nahe Ölfeld Omar (24.2.2019)

Sieben Kämpfer sind nach Angaben der kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDK) am Montag morgen bei einem Drohnenangriff auf einen ihrer Militärstützpunkte ums Leben gekommen. 18 Mitglieder der mit den USA verbündeten SDK wurden demnach auf der am Ölfeld Omar in der ostsyrischen Provinz Deir Al-Sor gelegenen Basis, auf der auch US-Soldaten untergebracht sind, verletzt. Bei dem Angriff handelte es sich um den ersten seit den US-Bombardements im Irak und in Syrien vom Sonnabend, bei denen mindestens 45 Menschen ums Leben kamen, darunter Zivilisten. Die Bombardements waren nach Darstellung Washingtons als Vergeltung für den Tod dreier US-Soldaten eine Woche zuvor auf der Al-Tanf-Militärbasis an der jordanisch-syrisch-irakischen Grenze erfolgt. Damals wie auch am Montag bekannte sich der »Islamische Widerstand im Irak« zu den Attacken.

Dass sich die getroffene Militärbasis am Ölfeld Omar befindet, dürfte kein Zufall sein. Erst am Sonntag hatte die syrische Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf örtliche Zeugen berichtet, erneut hätten US-Truppen – eskortiert von der »Separatistenmiliz« SDK – 60 Tanklastwagen mit syrischem Öl gestohlen und zu ihren Stützpunkten auf irakischem Territorium transportiert. Nicht nur Damaskus, sondern unter anderem auch die russische und die chinesische Regierung beschuldigen Washington des Diebstahls syrischer Ressourcen.

Sowohl in Syrien als auch im Irak angesiedelte bewaffnete Gruppen wollen einen Abzug aller US-amerikanischen Truppen erreichen. Im Irak sind derzeit 2.500, in Syrien etwa 900 US-Soldaten stationiert. Während sie sich im Irak mit – zumindest anfänglichem – Einverständnis der Regierung in Bagdad befinden, halten sie sich in Syrien von Beginn an entgegen dem expliziten Willen von Damaskus auf. Seit Israels Krieg gegen Gaza im Oktober hat es mehr als 165 Angriffe auf US-Truppen in den beiden Ländern gegeben.

Im Hintergrund wird es zumindest verbal auch zwischen Washington und Teheran zunehmend hitziger. Nachdem Jacob Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater im Weißen Haus, am Sonnabend auch direkte Angriffe auf die Islamische Republik nicht hatte ausschließen wollen, erklärte das iranische Außenministerium am Montag, auf jeden möglichen US-Angriff auf Iran werde es eine Reaktion geben.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Petra L. aus Trebbin (6. Februar 2024 um 06:51 Uhr)
    Endlich wird auch in der jW die SDK mal als das bezeichnet, was sie ist: Kollaborateure der USA. In Afghanistan hießen sie »Ortskräfte« …

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