4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
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Leserbrief zum Artikel Fakten gegen Panikmache: Kleines Corona-Kompendium vom 19.04.2020:

Schwierige Fragen

Vielen Dank für Euer Corona-Update. Es ist wirklich eine gute Zusammenfassung. Allerdings scheint Euch – was den Klassenstandpunkt betrifft – das Virus allesamt unter Schock gesetzt zu haben. Selbst die FR berichtet mittlerweile über den Einfluss der Bill-Gates-Stiftung auf die WHO, weil die Mitgliedsländer nicht mehr zahlen können/wollen. Alle, die online ihr Geschäft betreiben, sind eindeutig Nutznießer der Coronakrise. Ohne Verschwörungstheorien kann man deutlich feststellen, dass Videokonferenzen, Onlinebestellungen, Kommunikation über soziale Netzwerke sich durch die Krise noch verstärken und die entsprechenden Unternehmen zu den eigentlichen Gewinnern machen. Hinzu kommt die Pharmaindustrie, der wahrscheinlich die Heilmittel gegen Corona weggehen werden wie warme Semmeln. Ich behaupte damit nicht, dass das Virus aus irgendwelchen Labors stammt. Aber das Interview in den ARD-»Tagesthemen« mit Bill Gates hat mir deutlich gezeigt, dass man erst wieder »normal« miteinander umgehen wird, wenn es einen Impfstoff gibt, vorzugsweise natürlich aus einem Unternehmen, an dem Bill Gates beteiligt ist. Einstweilen schauen wir in »Windows«, das auch Bill Gates gehört. Und es ist völlig klar, dass die Ärmeren auf der Welt noch ärmer werden oder sterben. Die Reichen werden es wahrscheinlich zum Teil gut wegstecken; die, die mittlere Einkommen ihr eigen nennen, werden vermutlich viel durch die Krise verlieren. So geht der Verteilungskampf in eine neue Runde. Mit einer noch größeren Schere zwischen Arm und Reich. Die Arbeitsschutzregeln für Beschäftigte im Klinik- und Pflegeheim-Bereich wurden drastisch eingeschränkt. Der Trend zur Zentralisierung von Kliniken hält weiter an. Die viel beklatschten Pflegekräfte dürfen zum Teil nicht in Supermärkte und kriegen noch mehr Stunden aufgebrummt. Oder sie werden nach Hause geschickt, weil außer Corona nicht mehr viel läuft und die Leute sich nicht in die Kliniken trauen. Zwischendurch werden die Hardliner für ihre immer strengeren Regeln gefeiert, ob sie nun nötig sind oder nicht. Menschen wie Heribert Prantl, der gegen die harten Ausnahmebestimmungen votiert, werden als Verschwörungstheoretiker in eine Reihe mit der AfD gestellt. Alle Virologen, die nicht ins gleiche Horn pusten wie die des RKI, werden als Scharlatane abgetan. Dr. Wodarg wird alle Wissenschaftlichkeit abgesprochen, obwohl er vor einigen Jahren zu Recht auf die Vorgänge um die Schweinegrippe hingewiesen hat. Damals hat der Staat 300 Millionen Euro für ein nutzloses und sogar schädliches Medikament ausgegeben. Diese Diskussion finde ich schwierig. Ich möchte nicht in so eine Ecke gestellt werden; die Fragen stelle ich mir aber gleichwohl.
(Name der Redaktion bekannt)

Kommentar jW:

Wir bitten nur bei allen schwierigen Fragen nicht die Virenbekämpfung zu vergessen und Gefährdete zu schützen ... (jt)

Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.04.2020.
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