Gegründet 1947 Freitag, 26. April 2024, Nr. 98
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
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Viele Leserinnen und Leser entdecken die junge Welt zu erst im Pressehandel. Auch, weil sie sich in der Berichterstattung von anderen Zeitungen stark unterscheidet. Aus diesem Grund ist die Präsenz am Kiosk, im Supermarkt oder im Bahnhofsbuchhandel für uns wichtig und deshalb führen wir regelmäßig Werbekampagnen bei den Einzelhändlern durch. Bitte empfehlen Sie es weiter! Für Fragen und Anregungen stehen Ihnen die Kollegen unseres Aktionsbüros (✆ 030/53 63 55-50) gern zur Verfügung.

  • Verändert die Beziehungen!

    Fragen eines intersektionalen Marxismus, zum Beispiel. Eindrücke vom Berliner Kongress »Marx200«
    Eleonora Roldán Mendívil
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    Auch in den postmodernsten Zeiten bleibt die Zentralität der Kategorie »Klasse«: Ein Nachbau des berühmten Ostberliner Marx-Engels-Denkmals aus Pappmaché für den »Marx200«-Kongress des Künstlerduos »Various & Gould«

    Am Samstag war der 200. Geburtstag, am Sonntag ging in Berlin der internationale Kongress »Marx200« zu Ende, den die Rosa-Luxemburg-Stiftung fünf Tage lang im »ND-Gebäude« veranstaltet hatte. Man wollte die Frage klären, »was es heute bedeutet, Marxist*in zu sein – in den verschiedenen Feldern der materialistischen Theorie, der Gesellschaftsanalyse und des politischen Aktivismus«, wie es im Programmheft hieß.

    Marxistische Koryphäen wie Gayatri Chakravorty Spivak, Frigga Haug, Karl-Heinz Roth, Michael Hardt, Michael Heinrich und Alex Demirović sprachen auf Panels und in Workshops. Nachwuchswissenschaftler und junge Aktivisten diskutierten auf deutsch und englisch linke Antworten auf die ökologische Krise, marxistisch-feministische Ansätze über die Reproduktion, Migration und Rassismus und das zeitgenössische Verhältnis kapitalistischer Zentren zu den Peripherien.

    Am Donnerstag gab es ein Panel zu Marxismus-Feminismus zu Ehren der 80jährigen Frigga Haug. Dabei wurde ihre herausragende Leistung, Geschlechterverhältnisse als Produktionsverhältnisse und umkehrt zu betrachten, gewürdigt. Sie habe den Marxismus erweitert, indem sie patriarchale Beziehungen für das Funktionieren der Produktionssphäre untersuchte. Tithi Bhattacharya, Herausgeberin des kürzlich bei Pluto Press in London erschienenen Sammelbandes »Social Reproduction Theory« (Soziale Reproduktionstheorie) nahm diesen Faden auf und diskutierte die Frage der Zentralität der Kategorie »Klasse« für Analysen lokaler und transnationaler sozialer Kämpfe, angefangen bei Kampagnen für Lebensmittelsicherheit über Proteste gegen Umweltzerstörung, Polizeigewalt, Militarisierung und Kolonialismus bis hin zu feministischen Kämpfen für reproduktive Rechte, körperliche Unversehrtheit und gegen Feminizide.

    Bhattacharya erweitert den Begriff der Arbeiterin bzw. des Arbeiters und schließt in Anlehnung an marxistische Theoretikerinnen wie Maria Mies oder Lise Vogel, unbezahlte (reproduktive) Arbeit, also Hausarbeit, Kindererziehung oder emotionale »Beziehungsarbeit« in ihren Arbeitsbegriff mit ein. In der Bilanz der erfolgreichen diesjährigen Frauenstreiks in Argentinien, Spanien, Italien und den USA zum 8. März, empfahl sie eine Ausdehnung auf die Erwerbsarbeit. Bereits 2010 hatte sie im US-amerikanischen Socialist Worker festgestellt: »Es stimmt nicht, dass die Arbeiterklasse nicht in der Sphäre der Reproduktion kämpfen kann. Es ist jedoch wahr, dass sie die Kämpfe gegen das System nur in der Sphäre der Produktion gewinnen kann«. Offen bleibt allerdings die Frage einer konkreten sozialistischen Programmatik.

    Beim Workshop zu »Klasse, Mi­gration und Rassismus im Kontext von Imperialismus und ursprünglicher Akkumulation« diskutierten Kanishka Goonewardena (Kanada), Hannah Cross (England), Olena Lyubchenko (Kanada) und Rhaysa Ruas (Brasilien) über die Anwendbarkeit der Intersek­tionalitätstheorie für einen revolutionären Marxismus. Die Gleichsetzung von Klasse, Rasse und Geschlecht, wie von der Intersektionalitätstheorie vorgeschlagen, wiesen sie einheitlich zurück und sprachen sich für das Primat der Produktion aus, wenngleich sie feststellten, dass Begriffe wie »Haupt«- und »Nebenwiderspruch« dem Verständnis von Ideologie und Unterdrückung nicht genügten. Zugleich wurde auf die lange Tradition marxistischer Wissensproduktion karibischer, lateinamerikanischer, afrikanischer sowie asiatischer Theoretiker, vor allem, aber nicht nur, im Rahmen antikolonialer Befreiungsbewegungen, verwiesen.

    Auf dem Abschlusspanel benutzte Kavita Krishnan, Sekretärin der »All India Progressive Women’s Association« und Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Indiens (ML), das Bild einer Architektin, die aus der Gegenwart heraus eine Vision für die Zukunft erschaffe, um die Aufgaben eines heutigen Marxismus zu beschreiben. Krishnan rief zur radikalen Veränderung der sexuellen und emotionalen Beziehungen auf. Marxistinnen und Marxisten hätten diese Sphären bislang zu sehr vernachlässigt. Ihr schwebt eine Verknüpfung materieller Fragen mit denen der Identität und Würde vor. Darüber hinaus betonte sie, dass sich die Theoretiker und Theoretikerinnen an den konkreten Kämpfen der Klasse beteiligen sollten, denn dort würden die realen Veränderungen stattfinden – nicht an den Universitäten und auch nicht bei Konferenzen.

  • Gemeinsam sind wir stark

    Mit dem Schwung der Verteilaktion jetzt den »Kauf am Kiosk« stärken!
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    Unterstützer von junge Welt verteilen in Berlin

    Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, am 1. Mai verteilten wir mit Eurer Hilfe in allen Bundesländern, in zahlreichen Städten Österreichs und der Schweiz über 105.000 junge Welt-Exemplare. Wir – das waren über 400 Akteure aus fast 200 Orten sowie das jW-Aktionsbüro mit vielen Helferinnen und Helfern in Berlin und Potsdam. Wir überblicken nicht im Detail, wie Ihr Euch dabei gefühlt habt, aber für uns war es gut zu wissen, dass man in diesen Vor- und Nachmittagsstunden des Kampftags der Arbeiterklasse in einer großen Gemeinschaft zusammensteht und eine Ausgabe der junge Welt verbreitet: mit jeder Menge Gegeninformationen, die für den politischen Alltag wichtig sind, nicht zuletzt, um den rechten Vormarsch zu stoppen. Ein herzliches Dankeschön allen, die mitgeholfen haben, und das oft unter erschwerten Bedingungen: An vielen Orten war es sehr heiß, an anderen gab es kräftige Windböen, die der Standausrüstung zusetzten und das Verteilen zu einer akrobatischen Übung werden ließen. Zuweilen kamen die Zeitungen nass an, zum Glück nicht allzu oft verspätet. Das Warten auf den Zulieferer – eine Folter. Doch was am Ende zählt: Dank der hohen Einsatzbereitschaft wurden Hundertausende erreicht!

    Wir freuen uns über die ersten Rückmeldungen und hätten gerne noch mehr davon – auch mit Fotos. Aus ihnen lernen wir, was in der Vorbereitung dieses Riesenevents gut lief und was verbessert werden muss. Ann-Sofie aus Gießen lässt uns wissen: »Wir haben die Sprüche genutzt, die in dem Artikel ›Vor dem Sturm‹ eine Woche vor der Verteilung am 1. Mai vorgeschlagen wurden. ›Heute kostenlos‹ hat sehr gut funktioniert.« Und Carsten aus Lambrechtshagen schreibt: »Die großen Plakate waren sehr hilfreich, weil wir sie an unserem Stand gut sichtbar anbringen konnten.« Das spornt uns an, weiter mit Aktionspaketen für Unterstützer zu arbeiten und sie zu optimieren. So funktioniert unser Guerillamarketing: Wir sind auch öffentlich präsent, ohne der Werbeindustrie viel Geld in den Rachen zu stopfen.

    Nun hoffen wir, dass mit Eurem Zuspruch viele neue Leserinnen und Leser den auf der Titelseite der Verteilausgabe abgedruckten Kioskgutschein nutzen. Sinnvoll ist es nach wie vor, potentielle Leserinnen und Leser darauf hinzuweisen, wo die junge Welt erhältlich ist, und sie zum Kauf zu ermuntern. Auch Eure Vorschläge, welche Zeitungshändler wir erstmals oder stärker beliefern sollten, nehmen wir gerne unter 030/53 63 55 50 entgegen. Dort, wo es gelingt, Kioskpersonal in unsere Anstrengungen einzubeziehen, kommen wir übrigens besonders gut voran. So können im Ergebnis einer wirklichen Gemeinschaftstat noch mehr Menschen über den Einzelhandel den Nutzen der jungen Welt entdecken. Wir rechnen weiter mit Eurem Engagement!

    Aktionsbüro

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      jW-Verteilung am Brandenburger Tor in Berlin
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      Stand des Verlags mit junge Welt in Basel
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      Verteilung der jungen Welt in Sangerhausen
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      Wegen schlechten Wetters zog die DGB-Veranstaltung in Wilhelmshaven nach drinnen
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      Tageszeitung junge Welt am Stand des Rotfuchs in Rostock
  • Unsere schärfste Waffe

    Warum eine marxistische Tageszeitung gebraucht wird
    jW-Plakat
    jW-Werbung nach dem Neustart 1995 mit klarer Ansage

    Für kämpferischen linken Journalismus braucht es mehr als theoretisches Rüstzeug: Fachliche Kompetenz und handwerkliches Geschick der Macherinnen und Macher, ein Netz engagierter Autoren und Unterstützer sowie eine halbwegs funktionierende technische Basis. Unverzichtbar bleibt zudem das Instrument, welches Friedrich Engels bereits 1886 als »unser bestes Arbeitsmittel und unsere schärfste Waffe« charakterisierte: die materialistische Dialektik. Sie konsequent anzuwenden, sichert nicht nur einen Eintrag im Bundesverfassungsschutzbericht. Es ermöglicht vor allem zu schreiben, was wirklich ist. Und damit Veränderung zu befördern. Denn in Zeiten der Restauration auf allen gesellschaftlichen Ebenen tut Aufklärung dringend not. Die Widersprüche und Ungerechtigkeiten der herrschenden Welt(un)ordnung zu beschreiben, reicht nicht. Sie als Folgen von veränderbaren Klassenverhältnissen begreifbar zu machen, ermöglicht erst zielgerichteten Widerstand. Um diesen zu verhindern und Unterwerfung unter das Diktat des großen Geldes als alternativlos erscheinen zu lassen, bemühen sich die Kopflanger des Kapitals redlich, den Marxismus nach Kräften verschwinden zu lassen.

    Anlässlich des Marx-Jubiläums nehmen Zahl und Ausmaß derartiger publizistischer Verrenkungen erwartungsgemäß zu. Besonders beliebt ist es gegenwärtig, den von Engels überlieferten Marx-Ausspruch zu strapazieren, er sei kein Marxist. Selbst eine Doktoranden-Tagung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung fand unter diesem Motto statt. Geflissentlich übersehen wird der sarkastische Kontext dieses Zitats. Marx und Engels ging es um die Abgrenzung von sich progressiv gebenden »jungen deklassierten Bürgerlichen«. Diese waren bereits damals im Begriff, die erfolgreiche sozialistische Bewegung zu infiltrieren.

    Die Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus waren sich der Gefahr wohl bewusst: Dogmatiker wollten sich die Interpretationshoheit über ihre Lehre sichern, um sie inhaltlich zu entschärfen. Nach 1989/91 gewann dieser Prozess an Fahrt. Zum Geschäft einer marxistischen Tageszeitung gehört es, diesem Ansinnen eine historisch-dialektische Weltsicht entgegenzusetzen. Dabei nicht in Beliebigkeit abzugleiten und gesichertes Wissen nicht über Bord zu werfen, wird von Gegnern wie den vorgenannten ironischerweise als Dogmatismus denunziert. So gesehen ist das jW-Kollektiv beim Einsatz von Schreib- und sonstigem Gerät auch weiterhin gern dogmatisch. Doch dabei immer bemüht um eine leichte Hand.

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft junge Welt

    junge Welt drei Wochen gratis lesen: jungewelt.de/probeabo. Das Probeabo endet automatisch.

  • Samuel Wanitsch, Vereinigung Schweiz-Cuba, tritt für internation
    Samuel Wanitsch, Vereinigung Schweiz-Cuba, tritt für internationale Solidarität ein

    Zusammen mit der Vereinigung Schweiz-Cuba und ALBA Suiza war die Tageszeitung junge Welt am 1. Mai in Basel mit einem eigenen Stand vertreten. Rund 2.500 Teilnehmer kamen zur Kundgebung auf den Basler Barfüsserplatz. Neben Lohngleichheit, das offizielle Motto in diesem Jahr, spielte vor allem die internationale Solidariät insbesondere mit Palästina, Rojava und den progressiven Ländern Lateinamerikas eine wichtige Rolle.

    An dieser Stelle veröffentlichen wir die Grußbotschaft der Vereinigung Schweiz-Cuba zum 1. Mai:

    Liebe Genossinnen und Genossen,
    liebe Freundinnen und Freunde aus dem In- und Ausland,

    »Hoch die internationale Solidarität!«. Dieser Slogan geht uns Linken relativ leicht über die Lippen, wenn wir im Demo-Zug unterwegs und unter uns sind. Zu oft wird er aber nur benutzt, um einfach mehr Leute hinter das eigene Anliegen zu scharen und ohne die Empathie zu entwickeln, dass es in dieser Welt noch viele andere Ungerechtigkeiten gibt, die diese Solidarität genauso dringend nötig haben.

    Halten wir uns an Che Guevara: »Seid vor allem immer fähig, jede Ungerechtigkeit gegen jeden Menschen an jedem Ort der Welt im Innersten zu fühlen. Das ist die schönste Eigenschaft einer Revolutionärin/ eines Revolutionärs.«

    Zu oft stehen Desinformation und mediale Manipulation einer Annäherung im Wege. Das »Teile und herrsche« als bewährte Taktik der Mächtigen funktioniert bestens und verfängt leider auch bis in die Linke hinein immer wieder, weil sie die Definition gewisser Begrifflichkeiten wie beispielsweise »Demokratie«, »Menschenrechte«, »humanitäre Intervention«, »Pressefreiheit«, »westliche Wertegemeinschaft« einfach den Mächtigen überlässt, und oft unreflektiert übernimmt und weiterverwendet.

    Wer die gängige Anwendung dieser Begriffe in Frage zu stellen wagt und die US-gesteuerte Einteilung in Gut und Böse, in Demokratie und Diktatur, in Regierung und Regime kritisiert und als Strategie entlarvt, dem wird sofort die Verschwörungstheorie-Keule über den Kopf gezogen. Es dürfen ja keine Zusammenhänge erkannt werden.

    Wenn wir von Solidarität nicht nur schwatzen, sondern sie glaubwürdig leben wollen, dann müssen wir unser Kombinationsvermögen schärfen und überall genauer hinschauen, wer da Opfer und wer wirklich Täter ist. »Jeder Krieg der letzten 50 Jahre beruht auf Medienlügen«, sagt einer, der es wissen muss: Wikileaks-Gründer Julian Assange. Und weil er zu viel Wahrheit durchsickern ließ, sitzt er nun – wegen der Verfolgung durch die Entlarvten – seit Jahren in einer Botschaft gefangen.

    Wer hat denn Interesse an Krieg? Wem dient Krieg? Liegt es nicht in der Logik der Sache, dass die gewaltigen Waffen- und Kriegsindustrien immer wieder Krieg brauchen, um neu produzieren zu können - und folglich auch immer wieder ein neues Feindbild zeichnen müssen?
    Und dann sind da schliesslich auch die Bodenschätze, die locken...

    Cesar Mendez, venezolanischer Botschafter in der Schweiz, am jW-
    Cesar Mendez, venezolanischer Botschafter in der Schweiz, am jW-Stand

    Dass die Schweiz bei diesem für die Ausgebeuteten meist tödlichen Spiel keineswegs bloß neutraler Beobachter ist, wie sie sich gerne darstellt, zeigt sich in der tendenziösen Auslandberichterstattung der bürgerlichen Medien, bei denen selbst die öffentlich-rechtlichen mittlerweile US-Propagandasendern gleichen.

    Da ist das Beispiel Venezuela, das als Diktatur schlechtgemacht wird, obwohl es das fortschrittlichste Wahlsystem des ganzen Kontinents hat, vom früheren US-Präsident Jimmy Carter himself bestätigt. Alle positiven Errungenschaften der Bolivarianischen Revolution werden rundweg unterschlagen: Unter Chávez und Maduro wurde die Alphabetisierung erfolgreich realisiert, die extreme Armut um mehr als 40% reduziert und sage und schreibe zwei Millionen Wohnungen für Arme gebaut. Und was macht die neutrale Schweiz? Sie übernimmt von der EU die Sanktionen gegen Venezuela.

    Umgekehrt trifft sich Wirtschaftsminister Schneider-Ammann samt einer Gilde von der Öffentlichkeit nicht bekannten Vertretern der großen Schweizer Multinationalen exakt in diesen Tagen mit dem korrupten Putschpräsidenten Temer in Brasilien, kaum wurde dort der populäre Arbeiterführer und aussichtsreiche Präsidentschaftskandidat Lula da Silva ins Gefängnis gesteckt.

    Und worum geht es da? Unter anderem um die Kommerzialisierung, sprich Privatisierung einer der größten Wasserreserven der Welt durch Nestlé. In der Delegation mit dabei die Waffenschmiede Ruag und Pflanzengiftspritzer Syngenta.Nebenbei bemerkt: Dieser Putschpräsident Temer traf sich anlässlich des WEF in Davos zum Gespräch mit Nestlé-Verwaltungsratspräsident Bulcke... Was halten wohl die Ureinwohner von unserer »westlichen Wertegemeinschaft«, wenn sie vertrieben und ihrer Lebensgrundlagen beraubt werden?

    Und hierzulande – weit weg - spricht man unreflektiert von »unserer Wirtschaft« (was ist eigentlich »unser« an »unserer Wirtschaft«?) und vom »Erfolgsmodell Schweiz«. Die daran klebenden Blutspuren der Ausgebeuteten und Ermordeten bleiben unerwähnt.

    Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit. Das muss für uns heißen, dass wir an die Lebensbedingungen aller Menschen auf diesem Planeten denken und entsprechend handeln. Solidarisieren wir uns mit allen, die sich dafür einsetzen, so wie es beispielsweise Arbeiterführer Lula in Brasilien mit aller Konsequenz tut. Freiheit für Lula! Lula livre! Keine imperialistische Einmischung in Venezuela! Schluss mit der völkerrechtswidrigen Blockade – auch der Schweizer Großbanken – gegen Kuba! Achtung der Souveränität aller Völker! Es lebe die internationale Solidarität!

    Und übrigens: Der 1. Mai kann auch Fest sein, z. B. dort, wo vieles erreicht ist, wofür wir hier mühsam kämpfen: gratis Gesundheitswesen, gratis Bildungswesen, Lohngleichheit. In Kuba feiern das heute Millionen am Tag der Arbeit – wer es nicht glaubt, komme und sehe an unserem Stand...


    Basel, den 1. Mai 2018
    Samuel Wanitsch, Vereinigung Schweiz-Cuba

  • Kiosktool
    Auf unserer Seite den nächsten Kiosk finden

    Sie möchten die junge Welt an einem Kiosk oder in einem Supermarkt kaufen? Nutzen Sie einfach das Kiosk-Tool von mykiosk.com und finden Sie eine Verkaufsstelle in Ihrer Nähe. Die Daten werden täglich auf unserer Seite www.jungewelt.de/kiosk aktualisiert.

    Außerdem erhalten Sie die junge Welt in allen Bahnhofsbuchhandlungen, die allerdings in dieser Auflistung nicht aufgeführt sind.

    Sollten Sie keinen Händler in Ihrer Nähe finden, melden Sie sich und wir organisieren schnellstmöglich die Belieferung des gewünschten Händlers.

  • jW in der Druckerei
    Druckfrische jW-Ausgabe

    Bundesweit gibt es knapp über 100.000 Presseverkaufsstellen. Sie reichen vom Pressefachgeschäft über Supermärkte, kleine Kioske und Tankstellen bis hin zu den Bahnhofsbuchhandlungen.

    An knapp 5.000 Verkaufsstellen ist die Tageszeitung junge Welt erhältlich. Damit die Zeitungen auch morgens verkauft werden können, bedarf es einer ausgefeilten Logistik. Eine Pressespedition holt am frühen Abend die Zeitungen an den beiden Druckstandorten ab und transportiert sie nachts in die verschiedenen Regionen, von wo sie durch die örtlichen Pressegroßhändler, die Grossisten, an die Verkaufsstellen geliefert werden. Der Bahnhofsbuchhandel wird direkt von der Druckerei aus beliefert.

    Nicht verkaufte Ausgaben kann der Händler an seinen Großhändler zurückgeben. Erfolgt über mehrere Wochen kein Verkauf, wird die Belieferung des Händlers eingestellt. Der Pressehandel ist ein wichtiger Ort, die Zeitung zu entdecken und kennenzulernen. Auch deshalb ist eine Kioskkampagne, wie sie gegenwärtig läuft, notwendig, um neue Käuferinnen und Käufer anzusprechen und zu erreichen.

    Einen Pressehändler mit jW im Angebot finden Sie unter www.jungewelt.de/kiosk

  • Die Junge Welt wird 1947 in der Sowjetischen Besatzungszone als Wochenzeitung für die Jugend gegründet. Sie erscheint seit 1951 in der Verlag Junge Welt GmbH, die auch viele andere Zeitungen und Zeitschriften herausgibt. Seit 1952 ist die Junge Welt eine Tageszeitung, inhaltlich wird sie bis 1989 vom Zentralrat der Freien Deutschen Jugend geführt. Im Rahmen der feindlichen Übernahme der DDR werden diverse Bestandteile des Verlages abgewickelt oder gen Westen verkauft. Die Tageszeitung Junge Welt geht 1991 für eine Mark an ein Westberliner Medienhaus. Die Auflage verfällt, am 5. April 1995 erfahren die Beschäftigten morgens auf dem Weg zur Arbeit über das Radio, dass ihre Zeitung eingestellt wird.

    Der Betriebsratsvorsitzende und einige andere Kolleginnen und Kollegen wollen das nicht hinnehmen, gründen die Verlag 8. Mai GmbH und kaufen von den Alteigentümern Titelrechte und Abobestand. Nur wenige Tage später kann die junge Welt weiter erscheinen. Da so gut wie kein Kapital zur Verfügung steht – und weil man mit der Zeitung auch langfristig von Parteien, Unternehmen, Kirchen und anderen Organisationen unabhängig bleiben will – wird die linke Pressegenossenschaft LPG junge Welt eG gegründet. Diese übernimmt 1998 die Mehrheit am Verlag und besitzt diesen seit 2017 fast vollständig. Die jW-Genossenschaft unterstützt den Verlag vor allem bei Investitionen und Liquiditätsengpässen. Die wichtigste Finanzierungsgrundlage der jungen Welt sind aber die Einnahmen aus Abonnements. Durch sie müssen die laufenden Kosten erwirtschaftet werden. Deshalb ist die junge Welt bis heute darauf angewiesen, ständig neue Leserinnen und Leser zu gewinnen.

    Mitglied in der Genossenschaft kann jeder Mitarbeitende des Verlags und jede Leserin, jeder Leser werden. Jedes Mitglied hat eine Stimme, egal wie viele Genossenschaftsanteile sie oder er besitzt. Auf dieser ökonomischen Grundlage wird seither darum gekämpft, eine unabhängige, linke marxistische Tageszeitung im deutschsprachigen Raum zu etablieren. Der Verlag organisiert darüber hinaus jährlich die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz, an der regelmäßig bis zu 3.000 Personen teilnehmen. Außerdem druckt und vertreibt er die deutschsprachige Ausgabe der Granma International im Auftrag der Zentralredaktion in Kuba. Im Moment kämpft der Verlag 8. Mai darum, die Zeitschrift Melodie & Rhythmus, ein Magazin für Gegenkultur, weiter herausgeben zu können.

    Dietmar Koschmieder, Geschäftsführung Verlag 8. Mai GmbH

  • Täglich gegen Krieg

    Die junge Welt ist von Parteien und Konzernen unabhängig. Und hat deswegen klare Positionen
    Arnold Schölzel
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    Demonstration gegen die sogenannte Sicherheitskonferenz in München am 17. Februar 2018

    Zeitungen, Medien generell, nehmen Partei. Durch Auswahl von Nachrichten, Bestimmung von Schwerpunkten für Meinungsbeiträge und die Reihenfolge, in der sie Themen anbieten. Die Behauptung, einen guten Journalisten erkenne man daran, dass er sich nicht gemein mache mit einer Sache – auch nicht mit einer guten, er sei überall, aber gehöre nirgendwo dazu, ist falsch. Journalisten »gehören« hierzulande einem Konzern, sind abhängig von Parteien oder von faktischen Staatssendern. Ausnahme: die junge Welt.

    Zeitungen waren im Kapitalismus lange ein glänzendes Geschäft. Sie sind es auch gegenwärtig, trotz Auflagenrückgang. In der Bundesrepublik besitzen etwa zehn bis zwölf sehr reiche Familien zwei Drittel aller Tages- und Wochenzeitungen. Karl Marx kommentierte 1842: »Die erste Freiheit der Presse ist es, kein Gewerbe zu sein.«

    Die Ausmaße der Monopolisierung im Mediengewerbe konnte er nicht ahnen. Die weltweit zehn größten Medienhäuser sitzen heute in den USA und mit Bertelsmann eins im deutschen Gütersloh. Mark Zuckerberg ist Chefredakteur des Informationskanals mit der global größten Zahl an Nutzern. Das Internet, an sich eine nützliche Einrichtung, wurde unter der Herrschaft der Milliardäre zum Tummelplatz von Pöblern, Nationalisten und Neofaschisten. Das kennzeichnet die Lage: Klassenkampf von oben kommt ohne Medien nicht aus. Der von unten auch nicht. Deswegen gibt es die junge Welt.

    In dieser Umgebung behauptet sie sich seit fast 25 Jahren mit ihrem heutigen Profil. Worin es besteht? Sehr verknappt: Sie ist eine tägliche Zeitung gegen den Krieg, ein Organ der Friedensbewegung. Das trifft in akuten Konflikten anfangs oft nicht auf Zustimmung. Allerdings ist der Bedarf an Gegeninformationen gerade dann auch enorm hoch. Einige Stichworte: Kosovo 1999, Afghanistan 2001, Irak 2003, Libyen 2011, heute Syrien, wo deutsche »Tornados« völkerrechtswidrig patrouillieren – ausschließlich Angriffskriege.

    Die junge Welt stellt deren wirtschaftliche und soziale Ursachen dar. Wer mit der »Agenda 2010« Niedriglöhne und Verarmung einführt, der schaufelt nicht nur von unten nach oben um, er stellt die Ohnmacht her, die Aufrüstung und Militarisierung ermöglicht. Abbau von Demokratie und Rechtsstaat, Verstärkung von Repression und präventive Bürgerkriegsübungen gehören dazu. Wer den Rechtsruck bekämpfen will, sollte auf entsprechende Parteien achten, aber nicht übersehen: Es waren SPD, Grüne, CDU/CSU und FDP, die ihn vollzogen.

    Die junge Welt bildet die Verhältnisse ab – nicht nur deren Oberfläche. Das ist der Anspruch. Prüfen Sie, ob wir dem gerecht werden.

  • Damit möglichst viele Menschen die Inhalte unserer Zeitung kennenlernen, werben wir verstärkt für den Kauf am Kiosk – unter anderem auch im Radio. Richtig überzeugend ist eine Tageszeitung meist dann, wenn man die gedruckte Ausgabe in der Hand hält. Also gleich zum nächsten Kiosk gehen und sich eine Zeitung kaufen!

  • Die Waffe der Kritik braucht ein Magazin

    ... und noch 539 Abos bis zum 30. Juni 2018
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    Bis Freitag erreichten uns 441 Abobestellungen für unser Magazin für Gegenkultur. Zur Erinnerung: Bis zum 30. Juni brauchen wir mindestens 1.000 zusätzliche Abonnements. Außerdem sollen die ersten Anzeigenjahreskunden gewonnen und die ersten Spenden gesammelt werden. Ist dieses Etappenziel geschafft, müssen wir zwar weiter sammeln, um die M&R materiell abzusichern. Aber wir können dann loslegen und die ersten konkreten Schritte für die Herausgabe der nächsten Nummer der Melodie & Rhythmus unternehmen. Erreichen wir dieses Ziel nicht, kann die M&R aus materiellen Gründen nicht weiter erscheinen.

    Ob wir es schaffen werden, steht im Moment also noch nicht fest. Aber die vielfältigen Reaktionen machen uns doch ganz schön Mut: So melden sich immer mehr Kulturschaffende aus allen Genres, die sich aktiv für die Weiterführung der Zeitschrift einsetzen. Seit unserem letzten Zwischenbericht vor 14 Tagen an dieser Stelle konnten wir Beiträge der Liedermacherin Dota Kehr, vom Graffitti-Künstler Sozi36, von Friedemann (Sänger der Band COR), der Elektropunkband Mono für alle, dem Publizisten Moshé Machover, dem Ranting-Poeten Tim Wells, von Diego Castro (Musikgruppe Black Heino) und vom Komponisten Nicolaus A. Huber hinzugewinnen. Diese und alle anderen bisher veröffentlichten Beiträge finden sie unter melodieundrhythmus.com. Hier entsteht ein wichtiges Künstlernetzwerk, auf das wir uns bei einer möglichen künftigen Arbeit stützen können.

    Aber auch Leserinnen und Leser unterstützen uns vielfältig: Die Leserin Claudia K. aus Cottbus hat zu ihrem runden Geburtstag 40 Gäste eingeladen – als Geburtstagsgeschenk wünscht sie sich, dass sich jeder Gast mit einem M&R-Abo selbst beschenkt. Den Bestellcoupon hat sie mit der Einladung verschickt und wünscht sich, dass man ihn ausgefüllt zur ihrer Party mitbringt. Und in Berlin fand mittlerweile das erste regionale Unterstützertreffen statt. Zwei Events werden nun vorbereitet: Am 20. Juni, zeitgleich mit dem Erscheinen der jW-Weinbeilage, wird auf die Terrasse des Verlag 8. Mai (hier erscheinen jW und M&R) zur Weinverkostung eingeladen. Am 22. Juni findet die erste Soli-Kulturveranstaltung mit Konzerten, Poetry Slam und Theater in der Wabe in Berlin statt. Mit den Erlösen der Veranstaltungen sollen mindestens 50 Doppelabos für soziale Einrichtungen, Bibliotheken und Freie Radios finanziert werden. Auch die ersten Jahreskunden für Anzeigen konnten gewonnen werden.

    Schöne Beispiele für außergewöhnliches Engagement, es bleibt aber dabei: Jeder kann uns auch ganz individuell mit einem Abonnement oder einer Spende sehr konkret unterstützen.

    Melodie & Rhythmus – Magazin für Gegenkultur

  • Marx feiern

    Den 200. Geburtstag des Weltveränderers begeht die junge Welt mit Artikeln, Vorträgen und Musik
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    Abschiedskonzert für Daniel Viglietti: Gina und Frauke Pietsch am 21. Februar 2018 in der Berliner Wabe

    Mit dem Nahen des 5. Mai nimmt die Präsenz des sonst totgeschwiegenen Karl Marx auch in den »Qualitätsmedien« regelmäßig sprunghaft zu. Bei seinem 200. Geburtstag geht das nicht. Neue Vereinnahmungstrategien feiern fröhlich Urständ. Als marxistische Tageszeitung sieht sich die junge Welt in der Pflicht, dem Substantielles entgegenzusetzen und Marx auf eine ihm angemessene Weise zu ehren. Journalistisch erfolgt das mittels einer in internationaler Medienkooperation entstandenen Beilage, einer Serie zu marxistischen Grundbegriffen sowie von Themaseiten. Alles im Zeitraum vom 28. April bis 5. Mai.

    Die junge Welt ist mehr als eine Tageszeitung: Das Medienprodukt wird mittlerweile von zahlreichen anderen Aktivitäten ergänzt. Zu diesem gehören die Rosa-Luxemburg-Konferenz, die jW-Ladengalerie und das Magazin für Gegenkultur Melodie&Rhythmus, um dessen Erhalt wir gerade kämpfen. Entsprechend ehren wir Marx auch mit eigenen künstlerischen Angeboten. Dazu gehört insbesondere das am 4. Mai im Chemnitzer »Weltecho« und am 5. Mai in der Berliner »Wabe« stattfindende Festprogramm »Karl Marx. Seiner Nützlichkeit wegen«. Die Künstlerinnen Gina und Frauke Pietsch werden mit ihrem literarisch-musikalischen Programm unterschiedlichste Facetten der Bedingungen, Triebkräfte und Wirkungen des Marxschen Lebenswerks nahebringen. In Berlin wird der Abend mit einer Rede des bekannten Journalisten und Schriftstellers Dietmar Dath eröffnet. Dort werden mittlerweile schon die Karten knapp. In Chemnitz ist die Situation noch nicht ganz so angespannt. Doch lohnt es sich für beide Veranstaltungen, jetzt rasch zu ordern. Darüberhinaus empfehlen wir die zahlreichen Marx-Veranstaltungen befreundeter Organisationen, bei denen jW-Mitarbeiter präsent sind, etwa in Trier. Dort wird am 4. Mai im Bürgerhaus Trier Nord jW-Thema-Chef Daniel Bratanovic im Rahmen der Konferenz »Marx hat Zukunft« seinen Vortrag »Der Marxismus, Wissenschaft des Klassenkampfes« halten.

    Einen Überblick über wichtige Veranstaltungen können Sie sich online über www.jungewelt.de/Marx200 verschaffen.

    Redaktion, Verlag und Genossenschaft

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    Auf die Menschen zugehen: jW-Verteilaktion am 1. Mai 2016 in Berlin

    Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, die erste Etappe der diesjährigen 1.-Mai-Aktion ist abgeschlossen. 180 Aktivisten haben gut 106.000 Zeitungen bestellt, welche in mehr als 165 Orten verteilt werden. Dabei sind sowohl Leserinitiativen, altbewährte Einzelkämpfer, aber auch viele Leser, die sich erstmalig an einer solchen Aktion beteiligen.

    Die Anlieferung der Zeitungen wird am 30. April in den Morgenstunden erfolgen. Das Aktionsbüro benötigt eine kurze Bestätigung über das Eintreffen der Zeitungen per Mail an ihm@jungewelt.de oder telefonisch unter 0 30/53 63 55-50. Wenn bis 10 Uhr die Zeitungen nicht angekommen sind, dann bitte ebenfalls melden. So können wir rechtzeitig reagieren. Es hat sich bewährt, den Ablageort zu kennzeichnen.

    Damit die Tausenden Verteilexemplare auch in der vorhandenen Zeit zielgerichtet verteilt werden können, solltet ihr folgendes beachten: Der jW-Verteiler muss offensiv handeln. Gerade auf die Person zugehen, die Zeitung mit entsprechender Ansage entgegenhalten. Bewährt haben sich kurze Bemerkungen wie: »Heute kostenlos!«, »Nur lesen!« oder einfach »Bitte!«. Nicht auf längere Diskussionen einlassen, sondern auf den Infostand verweisen. Am Infostand sollen Probeabos eingeworben werden. Der Hinweis darauf, dass es nach drei Wochen automatisch endet, wirkt motivierend. Das Ausfüllen der Listen muss korrekt erfolgen.

    Am Infostand reichen zwei Personen aus. Diese sollten argumentationsfähig und schlagfertig sein. Der Stand dient als Treffpunkt für die Verteiler. Diese empfangen ihre Menge und ziehen zur Verteilung los. Wenn die Zeitungen verteilt sind, sofort zum Stand zurück und einen neuen Zeitungspacken holen. Kundgebungen dauern meistens eine Stunde. In dieser Zeit muss der Großteil der Zeitungen verteilt sein. Während der Demonstration zu verteilen, ist komplizierter. Die Verteiler sollten rechtzeitig an der Demonstrationsroute stehen.

    Jeder muss wissen: Wieviel jW-Exemplare habe ich, wo und wann sind sie zu verteilen?

    Die Koordination aller Handlungen muss in den Händen eines vorher bestimmten Unterstützers liegen.

    Packen wir es an!

  • Veranstaltungen zu Marx' 200. Geburtstag

    An dieser Stelle listen wir eine Auswahl von Veranstaltungen auf, die sich auf Karl Marx, sein Werk oder seinen Geburtstag beziehen.

    Sonntag, 22. April
    Matinee zum 200. Karl-Marx-Geburtstag
    »Das Kommunistische Manifest« gelesen von Rolf Becker
    Ort: Alte Aula, Zossener Damm 2, 15827 Blankenfelde-Mahlow
    Uhrzeit: 11 Uhr

    Dienstag, 24. April
    Dialektisches im Kapital: Die kapitalistische Realität, ihre Widerspiegelung in den Köpfen
    Ein Vortrag von Arnold Schölzel zu den Kapiteln 11 & 17 des »Kapital. Band I«
    Eine Veranstaltung der junge Welt-Leserinitiative Hamburg, Rotfuchs Förderverein und Hamburger Gesprächskreis Dialektik & Materialismus
    Ort: Hochschule Angewandte Wissenschaften, Alexander Str. 1, 20099 Hamburg
    Uhrzeit: 18.30 Uhr

    jW-Veranstaltung
    Freitag, 4. Mai
    Vorpremiere »Karl Marx. Seiner Nützlichkeit wegen«
    Mit Sängerin und Schauspielerin Gina Pietsch und Frauke Pietsch am Klavier
    Ort: welt-echo, Annaberger Str. 24, 09111 Chemnitz
    Uhrzeit: 19 Uhr
    Preis: 10 €/6 €
    Mehr unter www.melodieundrhythmus.com/marx

    Sonnabend, 5. Mai
    Besuchen Sie den Stand der jW-Leserinitiative in Chemnitz. Sprechen Sie mit jW-Redakteur Sebastian Carlens von 14 – 18 Uhr.
    Ort: am Nüschel
    Uhrzeit: ab 9 Uhr

    Sonnabend, 5. Mai
    Im Rahmen der Konferenz »Marx hat Zukunft«
    Vortrag »Der Marxismus, Wissenschaft des Klassenkampfes« von Daniel Bratanovic
    Ort: Bürgerhaus Trier-Nord, Franz-Georg-Straße 36, 54292 Trier-Nord
    Uhrzeit: 14.30 Uhr

    Sonnabend, 5. Mai
    »Das Kommunistische Manifest« gelesen von Rolf Becker
    Ort: Alte Färberei, Im Speyer 11, 54294 Trier
    Uhrzeit: 17 Uhr

    Sonnabend, 5. Mai
    Marx im 21. Jahrhundert. Geopolitische Schlaglichter
    mit Sebastian Carlens (jW-Redakteur)
    Ort: All In, Rosenhof 14, 09111 Chemnitz
    Uhrzeit: 18 Uhr

    jW-Veranstaltung
    Sonnabend, 5. Mai
    Festrede von Schriftsteller, Journalist und Autor Dietmar Dath
    Festveranstaltung »Karl Marx. Seiner Nützlichkeit wegen«
    Mit Sängerin und Schauspielerin Gina Pietsch und Frauke Pietsch am Klavier
    Ort: Wabe, Danziger Str. 101, 10405 Berlin
    Uhrzeit: 19 Uhr
    Preis: 12 €/8 €
    Mehr unter www.melodieundrhythmus.com/marx

    Sonntag, 6. Mai
    »Rote Lieder gegen braunen Mob« zum Gedenken an den zweihundertsten Geburtstag von Karl Marx und den 73sten Jahrestag der Befreiung Europas vom Faschismus
    Es singen und spielen Rotfuchs Singeclub und Agitprop (Hannover)
    Ort: Münzenbergsaal, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
    Uhrzeit: 15 Uhr

    Sonntag, 6. Mai
    Rolf Becker liest »Karl Marx: Das Kommunistische Manifest«
    Ort: Theater am Leibnizplatz, Schulstr. 26, 28199 Bremen
    Uhrzeit: 19.30 Uhr
    Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten

    Sonnabend, 12. Mai
    » Die tiefe Heuchelei der bürgerlichen Zivilisation...« Karl Marx über Kapital und Krieg
    mit Arnold Schölzel ( stellv. Chefredakteur)
    Ort: Rothaus, Lohstraße 2, 09111 Chemnitz
    Uhrzeit: 10 Uhr

    Dienstag, 15. Mai
    »Das Kommunistische Manifest« gelesen von Rolf Becker
    Ort: Württembergischen Kunstverein, Schloßplatz 2, 70173 Stuttgart
    Uhrzeit: 19.30 Uhr

  • Die Waffe der Kritik braucht ein Magazin ...

    … und noch 689 Abos bis zum 30. Juni 2018
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    Vor zwei Wochen haben wir Sie auf Seite drei der jungen Welt darüber informiert, dass wir uns entschlossen haben, den Kampf für die Weiterführung der Melodie & Rhythmus, des Magazins für Gegenkultur, aufzunehmen. Die erste entscheidende Schlacht findet bis zum 30. Juni 2018 statt: Insgesamt 1.000 zusätzliche Abonnements, Spenden und die ersten Jahreskunden für Anzeigen werden gebraucht, um den Kampf fortsetzen zu können. Aber auch die ersten Grundlagen für eine Künstlerinitiative sollen bis dahin gelegt werden. Diese Ziele sind nur zu erreichen, wenn es uns gelingt, linke Aktivisten, Medien und Organisationen als Unterstützer für die Fortführung der M & R zu gewinnen. Heute ziehen wir eine erste Zwischenbilanz: Bisher konnten wir 311 neue Abonnenten und eine Reihe von Umsteigern auf eine höhere Preisklasse gewinnen. Auch erste Jahresverträge für die Anzeigenbelegung sind im Gespräch. Und von dem großartigen Engagement vieler unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler können Sie sich auf der Startseite des Internetportals www.melodieundrhythmus.com überzeugen: Der Theaterregisseur Johann Kresnik, der Liedermacher Konstantin Wecker, der Kabarettist Christoph Sieber, der Komponist Genoël von Lilienstern und der Rapper Jason Williamson von der Band Sleaford Mods erklären dort, warum für sie Gegenkultur und die M & R so wichtig sind. Alle zwei bis drei Tage kommen weitere Veröffentlichungen von Künstlerinnen und Künstlern hinzu, lassen Sie sich überraschen – und anregen!

    Immer mehr Leserinnen und Leser der Zeitschrift fragen nach, ob es neben dem Abonnement auch andere Wege und Möglichkeiten gibt, für die Weiterführung der Melodie & Rhythmus aktiv zu werden. Das soll nun auf einem ersten Unterstützertreffen am Dienstag, dem 24. April, ab 18 Uhr in der jW-Ladengalerie (10119 Berlin, Torstraße 6, bei schönem Wetter auf der Terrasse hinter dem Haus) beraten werden. Jeder kann uns aber auch ganz individuell mit einem Abonnement oder einer Spende in diesem Kampf unterstützen.

    Melodie & Rhythmus – Magazin für Gegenkultur

  • Letzter Aufruf!

    Weitere Helfer für große Werbeaktion der jungen Welt gesucht. Noch gibt's »ein paar« Zeitungen mehr zu verteilen
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    Zeit, sich ein anderes Bild von der Welt zu machen: jW-Verteilaktion am 1. Mai 2016

    Rund um den Kampftag der Arbeiterklasse werden 161 Unterstützer an 140 Orten 96.500 Exemplare der 1.-Mai-Ausgabe der jW verteilen. Ein toller Zwischenstand – es dürfen gerne noch mehr sein. Denn die Tageszeitung junge Welt muss selbst dafür sorgen, dass ihr journalistisches Angebot Verbreitung findet. Deshalb wird für den 1. Mai eine außergewöhnlich hohe Auflage gedruckt. Das Besondere am Engagement der Leserinnen und Leser, die die Zeitung auf Veranstaltungen rund um den 1. Mai und zu anderen Gelegenheiten verteilen: Höchstens Restbestände werden in Briefkästen gesteckt, in der Regel wird die Ausgabe direkt an Passanten und Veranstaltungsteilnehmer gegeben. Wir erreichen mit dieser Aktion Zigtausende – und zwar mit dem besten Werbeargument, das es für die junge Welt gibt: Mit der Zeitung selbst! Viele der Abnehmer entdecken sie so für sich – und kaufen die jW danach gelegentlich am Kiosk. Oder rufen sich die Onlineausgabe auf. Nicht wenige finden den Weg zu einem Abonnement: Jedem aufmerksamen Leser der Zeitung ist nämlich schnell klar, dass ein solches Medium nur existieren kann, wenn es über genügend Einnahmen aus Abonnements verfügt. Nur dann ist die Arbeit der Redaktion und des Verlags bezahlbar.

    Falls Sie bei dieser großen Verteilaktion mitwirken wollen: Wir geben Ihnen die Möglichkeit, noch bis kommenden Mittwoch, den 18. April, die von Ihnen gewünschte Zahl an Zeitungen bei uns zu ordern! Die dann noch verbleibende Zeit bis zur Auslieferung brauchen wir allerdings, um die aufwendige Arbeit von Druckern, Logistikern und Empfängern aufeinander abzustimmen. Die Zeitungen werden Ihnen ab einer Bestellmenge von 500 Exemplaren nach Hause (oder an eine andere gewünschte Adresse) geliefert. Kleinere Mengen können Sie an einer für Sie nahegelegenen Einzelverkaufsstelle (bzw. Kiosk) abholen. Falls Sie weitere praktische Fragen haben, wenden Sie sich bitte direkt an unser Aktionsbüro (0 30/53 63 55-10).

    Mit der Verbreitung der jungen Welt helfen Sie mit, den rechten Vormarsch zu stoppen. Die junge Welt informiert nicht nur über die tatsächlichen Interessen und Absichten der Herrschenden, sie zeigt auch auf, warum die rechten »Alternativen« keine Alternativen anzubieten haben, sondern ganz im Gegenteil der Notnagel für die reaktionärsten Kräfte im Land sind. Vor allem aber ist die junge Welt eine tägliche Zeitung gegen Kriege. Deshalb wird sie angesichts massiver Aufrüstung, Desinformation und Hetze dringender denn je gebraucht.

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft der jungen Welt

  • Friedenspropaganda!

    junge Welt hätte ohne aktive Hilfe ihrer Leserinnen und Leser keine Chance
    Dietmar Koschmieder
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    jW-Plakat auf einer Ostermarsch-Kundgebung in Berlin 2016

    Sie als Leserin oder Leser der jungen Welt wissen es natürlich: Täglich 16 Seiten bedrucktes Zeitungspapier (am Wochenende oder mit Beilage auch gerne mal mehr) haben im Vergleich zu den Angeboten in den unendlichen Weiten des Internets ein paar entscheidende Vorteile. Über eine klare Struktur können Sie Inhalte schnell zuordnen und gezielt Entscheidungen über Ihr Leseverhalten treffen. Die mit Text, Bild und Grafik gestalteten Flächen haben klare Begrenzungen und die Zeitung auch eine letzte Seite. Auf ihnen finden Sie zu vielen aktuellen Ereignissen des Zeitgeschehens im In- und Ausland Information, Hintergrund und Analyse. Und genug Ansatzpunkte, um bei Bedarf im Netz gezielt zu recherchieren.

    Gewiss, solche Vorteile bieten auch andere Zeitungen – warum befinden sich aber deren verkaufte Auflagen im Gegensatz zur jungen Welt fast ausnahmslos im Sinkflug? Viele von ihnen liefern täglich Unmengen von bedruckten Seiten, deren Inhalt zum großen Teil nutzlos ist – auch weil die Lesenden schon auf anderen Wegen Kenntnis davon erhielten. Es kommt eben nicht nur auf die gute Form, sondern auch auf einen unverwechselbaren Inhalt an. Von Vorteil ist bei der jungen Welt zudem, dass sie einen klaren Standpunkt einnimmt und nicht vorgibt, neutral zu sein: Denn nicht erst Analyse und Kommentierung, schon die Auswahl der Themen geschieht nicht unabhängig von der Meinung des Journalisten und den Absichten seines Auftraggebers bzw. der Finanziers der Zeitung. Alles andere ist Augenwischerei. Das bemerken immer mehr Menschen und misstrauen herkömmlichen Medien zunehmend.

    Die Tageszeitung junge Welt bietet allen, die täglich Information, Analyse und Bewertung brauchen, eine ausgesprochen spannende Grundlage. Davon kann man auch andere überzeugen, indem man ihnen eine Ausgabe der jW in die Hand drückt. Deshalb wollen wir mit Hilfe vieler Leserinnen und Leser der Zeitung rund um den 1. Mai 130.000 Menschen mit der aktuellen Ausgabe erreichen. Viele werden so die junge Welt für sich entdecken, einige sie früher oder später auch abonnieren. Denn klar ist: Die hohen Kosten für eine professionell gemachte Zeitung können nur über Abonnements finanziert werden, wenn die Zeitung unabhängig von Parteien, Firmen und anderen Geldgebern bleiben will.

    Die junge Welt versucht auch auf herkömmliche Weise neue Leserinnen und Leser zu gewinnen. Allerdings fehlt für eine aufwendige bundesweite Kampagne mit mehreren Werbekanälen das Geld. Und immer öfter wird der jungen Welt bezahlte Anzeigenschaltung verweigert. Begründet wird das immer wieder mit der klaren Positionierung der Zeitung. Der schönste Vorwurf, der uns in diesem Zusammenhang je entgegengebracht wurde, war die Ablehnungsbegründung, die junge Welt betreibe Friedenspropaganda. Solche Behinderungen können ausgeglichen werden, indem unsere Leserinnen und Leser aktiv bei der Werbung neuer Leser mitwirken. Die nächste koordinierte Gelegenheit dazu bietet unsere große Verteilaktion rund um den 1. Mai 2018. Sie bestellen einen Packen und verteilen die junge Welt gezielt bei Veranstaltungen, zum Marx-Geburtstag und in linken Treffpunkten. Bisher haben 141 Leserinnen und Leser 90.350 Zeitungen bestellt, die sie an 133 Orten verteilen werden. Helfen Sie mit, nutzen Sie den nebenstehenden Coupon für Ihre Bestellung!

    jungewelt.de/verteilen

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    Vollversammlung der LPG junge Welt eG im Juni 2017

    Die Tageszeitung junge Welt und das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus erscheinen im Verlag 8. Mai GmbH, die der Linken Verlagsgenossenschaft junge Welt eG (LPG junge Welt eG) gehört. Deren Vorstand hat gestern in Berlin getagt und dabei festgelegt, dass die nächste Generalversammlung der Genossenschaft am Samstag, dem 16. Juni 2018, in der jW-Ladengalerie (Torstraße 6, 10119 Berlin) stattfinden wird. Formale Einladung und Tagesordnung werden, wie es die Satzung vorsieht, demnächst in der jW veröffentlicht. Außerdem beschloss der Vorstand, dass die Genossenschaft zwei zentrale Kampagnen des Verlages unterstützt: Zum einen werden die Mitglieder aufgerufen, sich aktiv an der jW-Verteilaktion rund um den 1. Mai zu beteiligen. So finden wir nicht nur neue Leserinnen und Leser für die junge Welt, sondern auch neue Mitglieder für die Genossenschaft. Zum anderen soll auch die Kampagne zur Weiterführung der Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus aktiv unterstützt werden. Das Vierteljahresmagazin eröffnet zusätzliche Möglichkeiten, linke Kulturnetzwerke auszubauen und dem Vormarsch rechter Kulturhegemonie etwas entgegenzusetzen. Der Vorstand bittet deshalb jede Genossin, jeden Genossen, in den nächsten Wochen zumindest ein M&R-Abonnement zu bestellen oder zu werben, damit das Kulturmagazin weiter erscheinen kann. Auch ein Umstieg auf eine höhere Preisklasse oder eine Geldspende sind hilfreich.

    Vorstand LPG junge Welt eG

    www.jungewelt.de/genossenschaft

  • Heraus zum 1. Mai

    Von Aachen bis Zwickau aufgepasst! Bis zum 15. April kann man sich noch für die junge Welt-Verteilaktion anmelden
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    Melodie & Rhythmus, so ist auf Seite 3 dieser Ausgabe zu lesen, soll als Magazin für Gegenkultur und damit als »Waffe der Kritik« wieder ins Leben gerufen werden. Dieses Wort von Karl Marx gilt genauso für die junge Welt. Auch unsere Tageszeitung ist kritisch im Sinne des Begründers der wissenschaftlichen Weltanschauung. Also kein Hier-und-da-Herumkritteln am Kapitalismus, das erwiesenermaßen über Eduard Bernstein zu Martin Schulz führt, sondern eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit diesem zerfallenden Gesellschaftssystem. Die Herrschenden wollen weder ihre Untertanen in ihrer Gesamtheit ernähren noch die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren. Es muss ihnen deswegen das Heft aus der Hand genommen werden. Beide Publikationen wollen Kräfte stärken, die sich dieser Aufgabe stellen. Die jW und die M&R sind Instrumente für all jene, die den rechten Heilsversprechern mit ihrem Rassismus und Merkel-muss-weg-Langweilssprüchen nicht auf dem Leim gehen und die aktuelle politische Situation nicht einfach hinnehmen.

    Für die Tageszeitung heißt die aktuelle Aufgabe: Rund um den 1. Mai sollen 130.000 Exemplare verteilt werden. Schwerpunkt sind DGB-Kundgebungen und andere Veranstaltungen zum »Tag der Arbeit«. Unser Aktionsbüro hat Meldungen von Aktivisten aus mehr als 120 Städten, in denen 85.000 Exemplare verteilt werden. Stark ist das Ruhrgebiet, gut vertreten sind auch schon die Gebiete der DDR. Aktivistinnen und Aktivisten aus Österreich und Schweiz stehen bereit. Aber – man muss sich nur das Wetter anschauen – in manchen Regionen befinden sich unsere Leserinnen und Leser noch im Winterschlaf. Wo bleibt Aachen? Wann rühren sich Emden und Eisenach? Auch aus dem Rhein-Main-Gebiet (Frankfurt, Mainz, Wiesbaden) und aus Gießen erreichte uns noch keine Nachricht. Mar- und Oldenburg, Saarbrücken, Lübeck, Wetzlar und Worms sind momentan weiße Flecken auf der Deutschlandkarte in unserem Aktionsbüro. Ostwestfalen? Regt sich dort was? Der Zug ist noch nicht abgefahren …

    Aber unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Aktionspakete mit Plakaten, Flyern, Aufklebern und Probeaboformularen werden gepackt und verschickt. Es gibt Radiospots, und in ausgewählten Städten werden Plakate geklebt. Einige Kollegen reisen in diesen Tagen durch die Bundesrepublik und besuchen Grossobetriebe. Das sind jene Unternehmen, die dafür sorgen, dass es die junge Welt täglich bundesweit sowie in der Schweiz und in Österreich am Kiosk gibt. Auch sie ziehen mit uns an einem Strang, erhöhen die Zahl der angebotenen Exemplare in den Kiosken und erweitern den Kreis der belieferten Geschäfte. Sie freuen sich, dass wir in der 1.-Mai-Ausgabe einen Coupon für ein Gratisexemplar der jungen Welt beilegen. Der Leser dieser Ausgabe kann sich am Kiosk in einem bestimmten Zeitraum noch eine weitere besorgen. Wir bezahlen das aus unserem Werbebudget. So winkt Grossisten und Kioskbetreibern ein gutes Geschäft. Grundsätzlich sind die Grossisten davon begeistert, dass sich eine Zeitung so fürs Printprodukt engagiert, wo doch die großen Überregionalen schon längst hauptsächlich über »online« sinnieren.

    Also: Von Aachen bis Zwickau aufgepasst! Bis zum 15. April kann man sich für eine Belieferung für den »Tag der Arbeit« über den nebenstehenden Coupon, über die jW-Internetseite ­www.jungewelt. de/verteilen oder über das Telefon (030 / 53 63 55 50) bei uns melden. Ab 500 Exemplaren liefern wir ins Haus. Wer weniger verteilen möchte, der sucht sich einen Kiosk und fragt, ob er dort die gewünschte Verteilauflage abholen darf. Dem Kioskbetreiber entstehen keine Kosten. Der Gewinn ist: Mehr Menschen über die Machenschaften unserer »Eliten« aufzuklären. Es ist Zeit, sich ein anderes Bild von der Welt zu machen.

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft der jungen Welt

  • Zensur findet statt

    Kriegspropaganda jederzeit möglich, Werbung für Frieden bleibt verboten
    Dietmar Koschmieder
    Visualisierung des jW-Radiospots »›Putin ist ein Kriegstreiber‹
    Visualisierung des jW-Radiospots »›Putin ist ein Kriegstreiber‹ – Zeit, sich ein anderes Bild von der Welt zu machen«

    Dem Vormarsch rechter Politik und Kultur muss offensiv etwas entgegengesetzt werden. Deshalb war es wohltuend, dass sich auf der Leipziger Buchmesse mehr als 80 Verlage zu dem Bündnis »Verlage gegen rechts« zusammengefunden haben und so das rassistische Geschwätz rechter Verlage und Besucher auf der Messe nicht unwidersprochen blieb. Wir setzen in der Tageszeitung junge Welt mit jeder Ausgabe ein Signal gegen Rechtsentwicklung, Desinformation und Kriegstreiberei. Wir beschreiben weltweite Ausbeutung – und leisten es uns, Täter und Opfer, Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten. Allerdings ist es für eine Zeitung mit klarer linker Ausrichtung nicht einfach, sich auf dem komplizierten kapitalistischen Markt zu halten.

    Für eine Zeitung, die fast ausschließlich über Einnahmen aus Abonnements finanziert wird, ist es überlebenswichtig, dass möglichst viele Menschen das Angebot kennen. Nur dann können sie auf die Idee kommen, die junge Welt zu kaufen. Doch leider wird unsere Zeitung im Mediendschungel gerne verschwiegen. Selbst wenn sie internationale Konferenzen mit 3.000 Besuchern veranstaltet wie zuletzt die Rosa-Luxemburg-Konferenz im Januar. Auch deshalb ist die junge Welt gezwungen, regelmäßig viel Geld in die Hand zu nehmen, um über verschiedene Kanäle Werbung für das Lesen der Zeitung zu machen.

    Selbst das geht nicht ohne Schwierigkeiten: Die Deutsche Bahn verweigert der jungen Welt schon seit Jahren generell die bezahlte Nutzung von Werbeflächen, weil sie vom Verfassungsschutz beobachtet werde. Und diverse Radiosender lehnten bereits gebuchte jW-Radiospots aus inhaltlichen Gründen ab. So wurde vergangenes Jahr die Ausstrahlung eines bezahlten Radiospots mit dem Lied »Kleine weiße Friedenstaube« und dem folgenden Slogan »Zeitung gegen den Krieg« abgelehnt – mit der Begründung, es handele sich dabei um Friedenspropaganda.

    Auch in diesen Tagen müssen wir Zensur hinnehmen: Im Rahmen der aktuellen jW-Probeabo-Kampagne schalteten wir fünf unterschiedliche Radiospots, die in Hamburg anstandslos gesendet wurden – nicht aber in Berlin, hier wurden zwei nicht freigegeben. Einer davon geht so: Eine Leserin liest eine Zeitungsschlagzeile vor: »Putin ist ein Kriegstreiber ...« Sie zerknüllt verärgert die Zeitung, ein Sprecher sagt: »Zeit, sich ein anderes Bild von der Welt zu machen.« Auch der folgende Spot wird in Berlin nicht gesendet: Der Aussage »Bundeswehr fehlt Winterkleidung für die NATO-Ostfront« wird die Aufforderung entgegengestellt, sich ein anderes Bild von der Welt zu machen. Wohlgemerkt: Es handelt sich in beiden Fällen nicht um Erfindungen, sondern um Zitate aus Zeitungen. Und was lernen wir daraus? Zum einen, dass Kriegspropaganda jederzeit möglich ist, Werbung für den Frieden allerdings nicht. Die Vorgänge sind aber auch ein weiterer Beweis dafür, dass ohne die aktive Mitwirkung unserer Leserinnen und Leser eine Steigerung der verkauften jW-Auflage nicht möglich ist.

    Alle fünf Radiospots können online im Aktionsblog der jungen Welt gehört werden.

  • Der Druck steigt: Zielvorgabe 49.000 Exemplare der jungen Welt v
    Der Druck steigt: Ziel ist, 49.000 Exemplare der jungen Welt zu verteilen

    So langsam wird es eng: Damit wir rund um den 1. Mai neben den 26.000 Exemplaren der regulären Auflage weitere 130.000 Zeitungen unter die Menschen bringen können, brauchen wir jW-Leserinnen und -Leser, die auch in ihrer Region die Tageszeitung junge Welt verteilen. Bisher finden solche Verteilaktionen in 119 Orten statt, dafür wurden 81.000 Zeitungen beim Aktionsbüro bestellt. Jetzt kommt es darauf an, dass sich in den nächsten drei Wochen noch genügend Unterstützer beim jW-Aktionsbüro melden, damit wir auch die restlichen 49.000 Zeitungen verteilen können. Danach brauchen wir Zeit, um die sichere Belieferung aller Bestelladressen abzusichern.

    Praktisch läuft das so: Sie überlegen sich, an welchen Orten Sie die jW verteilen wollen. Das können Veranstaltungen rund um den 1. Mai und den 200. Geburtstag von Karl Marx sein. Verteilen können Sie auch in Fußgängerzonen oder an Hochschulen, man kann die junge Welt auch in Jugendzentren und linken Szenekneipen auslegen. Ab 500 Exemplaren liefern wir Ihnen die Zeitungen am Montag, den 30. April, direkt vor die Haustür. Bestellen Sie weniger als 500 Exemplare, dann suchen Sie bitte eine Einzelverkaufsstelle (zum Beispiel einen Kiosk) in Ihrer Nähe und sprechen mit dem Betreiber ab, dass wir die Zeitungen dort anliefern dürfen. Weder Ihnen noch dem Kioskbetreiber entstehen irgendwelche Kosten. Wer noch etwas mehr machen will, kann zudem Aktionspakete bestellen: Wir liefern Ihnen dann einige Plakate, Aufkleber und Probeaboformulare. Spätestens wenn Sie die junge Welt nicht nur verteilen wollen, macht es Sinn, Mitstreiter zu finden. Gegebenenfalls können wir Ihnen auch dabei helfen. In vielen Orten, in denen verteilt wird, haben wir zudem Plakatwände gebucht, um verstärkt auf die jW aufmerksam zu machen. In Saarbrücken, Rostock, Würzburg, Ulm, Bern (um nur einige Orte zu nennen) gibt es aber noch keine Verteiler. Wir freuen uns über jede Bestellung. Und Sie leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass die junge Welt – trotz aller Schwierigkeiten – von möglichst vielen Menschen wahrgenommen wird. Denn die meisten müssen, um etwas zu finden, erst einmal wissen, dass es da ist. Nutzen Sie für Ihre Bestellung das Onlineformular oder wenden Sie sich direkt an uns (0 30/53 63 55-50).

    Aktionsbüro