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Samstag, 3. Mai 2025, Nr. 102
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Liebe Leserin, lieber Leser,

eine Drohne hat ein vor Malta liegendes Schiff einer „Freiheitsflottille“ für Gaza in der Nacht zum Freitag in Brand geschossen. Die Flottille mit Aktivisten aus zahlreichen Ländern will humanitäre Hilfsgüter in den unter einem Hungerembargo stehenden und vom Krieg verwüsteten Gazastreifen transportieren. Die Aktivisten beschuldigen Israel, hinter dem nächtlichen Angriffe zu stecken – verwunderlich wäre das nicht. Schon 2010 kaperte die israelische Armee eine Gaza-Hilfsflotte, die die Blockade durchbrechen wollte, neun Aktivisten wurden damals von den Soldaten auf dem Schiff „Mavi Marmara“ getötet. Wiebke Diehl berichtet über den wohl staatsterroristischen Piratenakt im Mittelmeer.


Solidarität mit Palästina war neben Antifaschismus, dem Kampf gegen Militarismus und Krieg und sozialen Themen zentral auf „Revolutionären 1.Mai“ Demonstrationen, die zum internationalen Kampftag der Arbeiterklasse in verschiedenen deutschen Städten stattfanden. In diesem Jahr verzeichneten diese Demonstrationen, die teilweise wie in Berlin mit 30.000 Teilnehmern die Beteiligung der Gewerkschaftsdemonstrationen um ein Vielfaches übertrafen, eine Rekordbeteiligung. Max Grigutsch war als Reporter dabei. Wir werfen mit unseren Korrespondenten Volker Hermsdorf und Santiago Stavale in Buenos Aires zudem einen Blick auf die Demonstrationen zum 1. Mai in Kuba und Argentinien.

Aus Madrid berichten Carmela Negrete und Frederic Schnatterer über die Hintergründe des großen Stromausfalls auf der Iberischen Halbinsel zu Wochenbeginn. Wenig überraschend: Hinter dem Blackout stand wohl die Profitgier der Konzerne. Und die Forderung von Linken lautet dort wie auch hier in Deutschland: Verstaatlichung der Energieversorgung.

Eine gute Lektüre wünscht jW-Chefredakteur Nick Brauns

Artikel des Tages
Jan-Uwe Ronneburger/dpa
Spanien
Im Dunkeln
Iberische Halbinsel: Einsparungen als Ursache von Stromausfall. Opposition fordert Enteignung. Von Carmela Negrete und Frederic Schnatterer (Madrid)
Nach vorne
1. Mai: »Revolutionäre Demonstrationen« in Berlin und anderen Städten mit Rekordbeteiligung. Von Max Grigutsch
Nach hinten
Deutsche Autobranche im Rückwärtsgang. Immer mehr Zulieferer vernichten Arbeitsplätze. Von Klaus Fischer
Titel
Government of Malta/Handout via REUTERS
Flotille unter Beschuss
Drohnenangriff auf Schiff, das Gazablockade durchbrechen wollte, vor Malta. Aktivisten beschuldigen Israel. Hilfsorganisationen in Gaza schlagen Alarm. Von Wiebke Diehl
Kommentar
Oliver Berg/dpa
Hilfloser Antifaschismus
Antifaschismus, der auf das Instrumentarium der »wehrhaften Demokratie« setzt, ist nicht nur hilflos sondern legitimiert damit die antidemokratischen Tendenzen im Staat, die er in Gestalt der AfD zu bekämpfen meint. Von Nick Brauns
Porträt
Berlinfoto/IMAGO
Windel des Tages: Joe Chialo
Die, die das Zusammenkürzen von Berlins Haushalt mit aller Macht exekutierten, trieben den einstigen Musikmanager vor sich her. Und er ließ es mit sich machen. Denn er hatte noch was vor. Von Michael Merz
Thema
Secretaria de Prensa de la Presidencia/Handout via REUTERS
ABO Kultur der Angst
Die US-Regierung terrorisiert Universitäten, Linke und Migranten. Über Donald Trumps Kampf gegen die Wissenschaftsfreiheit. Von Ingar Solty
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Zitat des Tages
 
Wir haben die Pflicht, diese Lage wieder zu drehen.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) beklagte gegenüber der FAZ vom Freitag, dass bei der Bundestagswahl »in vielen ostdeutschen Regionen knapp die Hälfte« für die AfD gestimmt habe, obwohl die CDU »doch auch auf dem Wahlzettel« stand
Weitere Artikel
Charles Kenneth Lucas/picture alliance / ASSOCIATED PRESS
»Wir waren rund um die Uhr im Kampf«
Er hat sein Leben den Rechten der puertoricanischen Diaspora in Chicago und der Unabhängigkeit von Puerto Rico gewidmet. Ein Gespräch mit José E. López. Von Margaret Power und Michael Rodríguez Muñiz
Museum der Schande
Das Baramki-Haus an der Grenze zwischen Ost- und Westjerusalem wurde einst seinen palästinensischen Eigentümern geraubt. Jetzt soll es als Museum der Toleranz und Verständigung dienen. Von Helga Baumgarten
AP Photo/Ramon Espinosa/dpa
Standhaft in Havanna
In Kuba zeigten mehrere Millionen Menschen am 1. Mai ihre Unterstützung für das sozialistische Modell – trotz der widrigen Lebensbedingungen durch verschärfte US-Sanktionen. Von Volker Hermsdorf
Es braucht ein Jubiläum
Für Friedrich Engels »die erste große Revolution, die auf Erden stattfand«, ist der Bauernkrieg von 1525 in der Erinnerungskultur ein wenig verblasst. Von André Weikard
Kohls Schlussstrich
Im Anschluss an den Besuch des US-Präsidenten vor 40 Jahren entspann sich ein Streit um das Geschichtsbild der Bundesrepublik Deutschland. Von Ulrich Schneider
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Foto des Tages
Arlette Bashizi/REUTERS
Friedensvertrag vor Abschluss
Die Demokratische Republik (DR) Kongo und Ruanda sollten am Freitag einen durch Katar und die USA vermittelten Abkommensentwurf zur Beendigung des Krieges im Osten der DR Kongo vorlegen.
Veranstaltung
Konzert
jW geht Jazz – Quattro Montagne
Dienstag, 6. Mai 2025, 19:30 Uhr
Die drei Musiker und Musikerinnen bringen die Uraufführung des Zyklus’ „Quattro Montagne“ von Florian Bergmann zu Gehör. Es handelt sich um grafisch notierte Kompositionen, welche sich mit kollektiven Improvisationen verbinden. Musikalisch durch ihre gemeinsame Arbeit in Schicks großem Ensemble „Circuit Training“ bestens miteinander vertraut, stehen sie am 6. Mai zum ersten Mal in dieser Triobesetzung auf der Bühne.

Florian Bergmann - Klarinette, Bassklarinette, Komposition

Taiko Saito - Vibrafon

Ignaz Schick - Turntables


Beginn: 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr
Eintritt: 10 € (ermäßigt: 5 €)

Wir bitten um Anmeldung unter maigalerie@jungewelt.de oder unter 0 30/53 63 55-54.
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