Jede Serie hat ein Ende. Selbst der ewige Meister aus München kann nicht jedes Jahr die Schale holen. Und auch die ewige Spieltagskolumne von Klaus Bittermann musste einmal ein Ende finden.
Die Bayern drehten ein paar Runden im leeren Wolfsburger Stadion, der DFL-Boss sprach vom großen Zusammenhalt der Liga. Man kennt solches Gewäsch von Betriebsfeiern.
Die letzten beiden Spieltage der Bundesliga habe ich immer besonders geliebt. Endlich alle Spiele zu gleichen Zeit am Samstag nachmittag. Alles oder nichts.
Kinder, die heute aufwachsen, kennen keinen anderen Meister als die Bayern. Ein bisschen wie mit Angela Merkel als ewige Kanzlerin. Kaum vorstellbar, dass man dadurch nicht ein falsches Bild von der Welt bekommt.
Das Lustige am Videobeweis ist, dass er das zentrale Argument sowohl seiner Befürworter als auch seiner Gegner ad absurdum führt. Was ist mit der entweder bejubelten oder verdammten vollständigen Transparenz?
Das ganze Stadion pfeift. Dann schwenkt die Kamera über die leeren Tribünen. Und das ist dann doch etwas gespenstisch. Da ist niemand. Aber man hört doch was.
Die Schalker können nicht mehr gewinnen. Eine klammheimliche Freude darüber kann ich nicht verhehlen, ich halt es mit den anderen Blau-Weißen. Die Hertha hat Bruno Labbadia, und plötzlich läuft es wieder.
Es hätte noch spannend werden können. Wenn der Torhüter die Hand besser zum Ball bekommen hätte. Oder wenn der Schiedsrichter den Handelfmeter gegeben hätte. Oder wenn der Stürmer ...
Im realexistierenden Kapitalismus kann nicht jeder gewinnen, aber die Münchner Bayern, die können es immer. Routiniert haben sie am Sonnabend die Frankfurter Eintracht mit 5:2 abgefrühstückt.
Die erste halbe Stunde des Spieltages gehörte zum Schlechtesten, was man in den letzten Jahren im hochklassigen Vereinsfußball ertragen musste. Doch wichtiger als das Sportliche war das Geschäftliche.
Der BVB hat sich mal wieder von den Bayern die Butter vom Brot nehmen lassen. Am Freitag haben die Münchner Profis Joshua Kimmich und Leon Goretzka ihre Initiative »We kick Corona« vorgestellt – ein echter PR-Coup.
In den Stadien waren an diesem Wochenende nun etwas ironischere Protestbanner zu sehen. Das beste hatten die Schalke-Fans: »Wir entschuldigen uns bei allen Huren, sie mit Herrn Hopp in Verbindung gebracht zu haben«.
Jetzt will man den sauberen Fußball durchsetzen und den unsauberen in die unteren Ligen verbannen, aus denen nicht berichtet wird. In der ersten Liga sollen sich die Manager im Glanze ihrer Macht ungestört sonnen dürfen.
Nach dem glanzvollen Auftritt gegen eine der ganz großen Nummern in Europa, Paris St. Germain, konnte man gespannt sein, wie die Dortmunder in den Bundesligaalltag zurückfinden würden.
Es kam wieder mal anders als gedacht. Man hätte annehmen können, dass der BVB nach zwei Niederlagen in Folge nicht sonderlich selbstbewusst auftreten würde
Die Tormaschine läuft. Noch nie sind Borussia Dortmund innerhalb von nur drei Spielen 15 Tore gelungen, noch nie einem so frischen Neuzugang sieben Tore in drei Spielen.
Man versucht zwar, den Hype um Erling Haaland etwas zu bremsen, aber dass er mit seiner Präsenz und Körpersprache etwas bewirkt, ist unübersehbar. Noch muss er allerdings langsam aufgebaut werden.
Dem Zuschauer muss immer energischer eingetrichtert werden, wie wichtig solche Spiele sind, während sich das Bedeutsame im Hintergrund abspielt, wo über den Abgrund zwischen Happy Few und Losern verhandelt wird.