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Aus: Ausgabe vom 29.04.2024, Seite 16 / Sport

Cafeteras im Aufwind

Bis zum 5. Mai findet in Ecuador die elfte U-20-Südamerikameisterschaft im Frauenfußball statt
Von André Dahlmeyer
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Fans vor dem Estadio Modelo Alberto Spencer Herrera (Santiago de Guayaquil, 29.11.2022)

Läuft der Frauenfußball dem Ballkicken der männlichen Kollegen langsam den Rang ab? Die Einschaltquoten bei großen Turnieren sind hoch. Seit dem 11. ­April und noch bis zum 5. Mai läuft in Ecua­dor das Campeonato Sudamericano Femenino de Fútbol Sub-20, die U-20-Südamerikameisterschaft der Frauen. Es ist die elfte Edition des Wettbewerbs (2020 wegen der Covid- 19-­Pandemie nach der Gruppenphase abgebrochen), den bislang immer Brasilien gewann. Während sich bei den bisherigen Campeonatos jeweils zwei Teams für die U-20-WM qualifizierten, sind es diesmal, aufgrund der Aufstockung der WM-Teilnehmer auf 24, erstmals vier Teams plus das als Veranstalter der WM vom 31. August bis 22. September automatisch qualifizierte Kolumbien.

Alle Spiele des laufenden Wettbewerbs werden im Estadio Modelo Alberto Spencer Herrera in Guayaquil ausgetragen, das eine Kapazität für 42.000 Zuschauer hat. Der Ecuadorianer Alberto »Magischer Kopf« Spencer ist bis heute mit 54 Treffern der Rekordtorschütze der Copa Libertadores.

Gespielt wird traditionell in zwei Fünfergruppen, dieses Mal qualifizierten sich drei Teams aus jeder Gruppe für die Endrunde. In Gruppe A verlor Uruguay, das vor zwei Jahren in Chile noch den dritten Rang belegte, alle Spiele und schied aus. Dasselbe Schicksal ereilte die enttäuschenden Gastgeberinnen, die nur gegen die Celeste Uruguays einen Dreier einfahren konnte. Die Gruppe sicherte sich schließlich ungeschlagen mit nur fünf erzielten Treffern die Albirroja Paraguays, die nur bei der Nullnummer gegen Argentinien Punkte liegen ließ. Auch die Albiceleste verlor nicht, gewann aber auch nur ein einziges Spiel. Immerhin reichte das für Rang drei, dazwischen schob sich etwas überraschend Perú.

In Gruppe B verlor Bolivien alle Spiele zu null, das Auftaktmatch gegen Venezuela mit einem satten 0:6. Chile machte es kaum besser. Nach einem 1:5 zum Start gegen Brasilien konnten die Trasandinas mit Ach und Krach gegen Bolivien gewinnen, der Rest ging in die Hose. Den dritten Platz sicherte sich die Vinotinto Venezuelas, die vor zwei Jahren Vierter wurde, bislang aber nicht wirklich überzeugen konnte. Highlight der Gruppe war wie erwartet das abschließende Spiel zwischen den Titelverteidigerinnen aus Brasilien und den amtierenden Vizes aus Kolumbien. Am Ende stand da ein historischer Sieg der Cafeteras, der erste überhaupt gegen Brasilien in der Geschichte dieses Wettbewerbs. Beste Ergebnisse waren bis dato zwei Nullnummern gewesen. Juana Ortegón brachte Kolumbien in Minute 69 mit einem herrlichen Kopfball in Führung, kurz darauf erhöhte Gabriela Rodríguez mit ihrem fünften Turniertreffer auf 2:0. Kurz vor Schluss gelang Pamela dos Santos der Anschlusstreffer, und beinahe hätte die Canarinha sogar noch ausgeglichen. Unter dem Strich war Kolumbien aber die klar bessere Frauschaft.

Die Endrunde ging so weiter, wie die beiden Vorrundengruppen endeten, mit der absoluten Dominanz des Überfliegerinnenteams. Brasilien hatte Argentinien schon zur Pause mit 2:0 besiegt und ließ die Paraguayas beim folgenden 3:0 (auch schon zur Pause) deren Chancenlosigkeit schmecken. Kolumbien gewann auch zweimal, zeigte aber Nerven. Perú wurde erst mit einem Strafstoß in den letzten Minuten besiegt und gegen Venezuela sicherte Gaby Rodríguez erst mit einem Treffer in der Nachspielzeit ein knappes 3:2. Wettbewerbsübergreifend war das für die Cafeteras der achte Sieg in Folge. Es ist das Resultat dessen, was in Kolumbien seit langem vorbildlich für den Frauenfußball getan wird.

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