Gegründet 1947 Freitag, 31. Oktober 2025, Nr. 253
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  • 23.04.2022

    Ohne Titel

    Jetzt fängt der Krieg an Panzer fahrn auf Zügen / Und Zivilisten fliehn in Reisebussen / In wechselnden Kulissen immer dasselbe Stück.
    Von Andreas Paul
  • 16.04.2022

    Der Osterhase

    Zum Ostermorgen schmücket er / Das Abendland von alters her / Mit alten Eiern, die sind bunt / Und machen dumm und ungesund.
    Von Thomas Gsella
  • 09.04.2022

    Kinderfrage

    Papa? Ja, mein Kind? / Wenn ihr uns erst spät gekriegt habt / Und dann liebevoll gewiegt habt, / Kraftlos oft, doch immer gern ...
    Von Thomas Gsella
  • 04.04.2022

    Falsche Besetzung

    Ich lese ihren Namen auf dem kleinen Plastikschild an ihrem Kittel, betrachte ihr Gesicht und ihre abgekauten Fingernägel. ...
    Von Florian Günther
  • 02.04.2022

    Virtuelle Kriegsführung

    Für Kühe gibt es Brillen, die / Ein Weideland vorgaukeln. / Auf »grünen Wiesen« chillen sie, / Und ihre Seelen schaukeln.
    Von Thomas Gsella
  • Im Garten: Peter Handke (Chaville, 2019)
    26.03.2022

    In Zwischenzeiten

    Am Ende Hoffnung: In Peter Handkes neuem Werk »Zwiegespräch« nähern sich zwei Narren einer Zeit, in der das Wünschen wieder hilft.
    Von Gerd Schumann
  • 19.03.2022

    So geht Europa

    Sie fliehen vor Krieg und Zerstörung und Tod, / Sie weinen und frieren und bangen. / Sie werden mit wollenen Decken und Brot / Und wärmenden Worten empfangen.
    Von Thomas Gsella
  • 05.03.2022

    Nochmalig Linker Marsch

    Taumelndes Russland, geplündert am Haken / der neuen Entente: Jelzins Schande, / wie Blei auf der Seele des Volks, abgeräumt / durch stolzeres Atmen im Lande.
    Von Hartmut König
  • 26.02.2022

    Alles auf Hoffnung

    Hermes war der Beste, nun gut, noch ohne Konkurrenz / nix DHL, so musste Zeus auf ihn vertrauen, und schickte ihn / die Büchse der Pandora den Menschen anzudrehen.
    Von Gerd Adloff
  • 23.02.2022

    Gedicht

    Zum Frühstück in den Tee schielen / (eine neue Vorstellung von Licht) / und Tulpen.
    Von Kai Pohl
  • 19.02.2022

    Zoom Zoom

    Als die Zoos wieder öffneten / meinte ein Tierpfleger / Klar, verstehe ich / was hätten sie machen sollen / vielleicht Fernseher vor die Gehege / mit Filmen vom Publikum / oder Spielchen, der Tiger ist los.
    Von Gerd Adloff
  • 05.02.2022

    Die Kalauer des Beinamputierten

    Ich bin ein Nihilicht, / Ein strahlend dunkles Wesen. / Ich mag Prothesen nicht, / Ich mag nur Antithesen.
    Von Thomas Gsella
  • 22.01.2022

    Smoothies

    Burger, Cola, Schips & Schinken, / Nein, das mögen wir nicht so. / Kinder müssen Smoothies trinken! / Smoothies machen Kiddies froh!
    Von Thomas Gsella
  • 15.01.2022

    Der Fleiß der Dinge

    Die Kurse steigen, und die Zinsen fallen. / Der Waffenhandel nimmt rapide zu. / Das Land verödet. Ballungsräume ballen. / Dein Fuß ist nicht zu groß: Dich drückt der Schuh.
    Von Thomas Gsella
  • 08.01.2022

    Schade eigentlich

    An einem der / Sockel im / Deutsch-Russischen Museum / in Berlin-Karlshorst / war ein / Kärtchen angebracht: // STALINS PFEIFE
    Von Florian Günther
  • 31.12.2021

    Obst

    Bananen, Äpfel, Beeren und / Papaya und Zitronen / Sind äußerst nahrhaft und gesund. / Wie Mango und Melonen.
    Von Thomas Gsella
  • 24.12.2021

    Fragen eines ängstlichen Ausbeuters

    Warum wird die Heilige Weihnacht / So komisch gefeiert / Bei Kommunistens daheim? / Auf ihrem Buch stehen die Namen von Marx und Engels. / Waren das tatsächlich Evangelisten?
    Von Thomas Gsella
  • 18.12.2021

    Der Dreck

    Kaffeeflecke gehn mit Rotwein raus / Rotweinflecke mit Blut / Blutflecke mit Teer – / Teerflecke / brennst du am besten mit Feuer raus / (wen stören schon die Löcher).
    Von Kai Pohl
  • 11.12.2021

    Einer gegen alle

    Er war schnell mal auf 180 und lag / ständig im Clinch mit allen. / Aber diesmal hatten sie ihn furchtbar zugerichtet. / Er hielt sich die linke Seite; bei jedem Wort / blubberten ihm rote Bläschen aus Nase und Mund.
    Von Florian Günther
  • 06.12.2021

    Spätherbst Hoher Ton

    Im November beginnt pünktlich wie jedes Jahr / Jene Melancholie, die in die Knochen fährt / Sich bei Laune zu halten / Nimmt man farbiges Laub ins Aug’.
    Von Andreas Paul