CDU-Parteistiftung: Kramp-Karrenbauer setzt sich gegen Merz-Kandidaten durch
Berlin. Die frühere CDU-Chefin und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ist zur neuen Vorsitzenden der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung gewählt worden. Bei einer Mitgliederversammlung setzte sie sich am Freitag in einer Kampfabstimmung bereits im ersten Wahlgang gegen den von Bundeskanzler Friedrich Merz unterstützten Bundestagsabgeordneten Günter Krings durch. Sie tritt das Amt Anfang 2026 an.
Die Entscheidung ist eine schwere Schlappe für den CDU-Vorsitzenden Merz, der seinen Wunschkandidaten, der wie er aus dem nordrhein-westfälischen Landesverband kommt, nicht durchsetzen konnte. In den Wochen vor der Abstimmung haben dem Vernehmen nach auch Fraktionschef Jens Spahn und Generalsekretär Carsten Linnemann für Krings geworben. 2018 hatte sich Kramp-Karrenbauer in einer Kampfabstimmung um den CDU-Vorsitz gegen Merz durchgesetzt und blieb zwei Jahre an der Spitze der Partei.
Kramp-Karrenbauer erhielt den Angaben zufolge im ersten Wahlgang 28 Stimmen und Krings 21 Stimmen. Es gab eine Enthaltung. Erstmals in der 70jährigen Geschichte der Konrad-Adenauer-Stiftung wurde in einer Kampfabstimmung über den Vorsitz entschieden. Die 63jährige tritt damit die Nachfolge von Norbert Lammert an; die Amtsübernahme ist für den 1. Januar geplant. Der 77jährige frühere Bundestagspräsident hatte im September erklärt, den Vorsitz nach acht Jahren abgeben zu wollen. Die Mitgliederversammlung wählte ihn zum Ehrenvorsitzenden der Stiftung.
Die weltweit tätige Konrad-Adenauer-Stiftung trägt den Namen des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer, der von 1949 bis 1963 regierte. Nach eigenen Angaben hat die Stiftung mit Sitz in Berlin und Sankt Augustin bei Bonn 95 Auslandsbüros, mit denen sie Projekte in über 100 Ländern betreut. (dpa/jW)
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