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Aus: Ausgabe vom 16.12.2025, Seite 10 / Feuilleton
Rosa-Luxemburg-Konferenz

»Wir haben genug Treibstoff im Tank!«

Über gesellschaftlichen Schwachsinn und die nötigen Ventile. Ein Gespräch mit der Band G.P.S.
Von Hagen Bonn
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Gleich kommt die Band!

Seit 2023 seid ihr als Garage-Rockband unterwegs. Eure Demos auf der Plattform Soundcloud sind einfach, roh und energiegeladen. Als wichtige Einflüsse nennt ihr neben den Grungerockern Mudhoney auch Ikonen wie Ray Charles oder Johnny Cash. Wie passen die in die Garage?

Wenn man unsere Mucke hört, merkt man schnell, dass unsere Songs von vielen unterschiedlichen Genres inspiriert wurden. Neben Grunge, Stonerrock, Ska und Blues liegt unser Fokus mehr beim Punkrock. Ray Charles und Johnny Cash haben halt einfach geile Mucke mit kritischen Texten gemacht und passen deshalb in jede Garage.

Standesgemäß probt ihr neben einer Autowerkstatt auf einem Industriegelände in Berlin-­Pankow. Ihr studiert, arbeitet oder seid in Ausbildung. Was sind die größten Herausforderungen für euch als junge Band?

Neben dem Zeitmangel, der nach dem Job fehlenden Energie und dem Transport des Bühnenequipments ist das größte Problem auf jeden Fall die elend lange Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln quer durch Berlin. Und das jede Woche. Und auch noch hin und zurück …

Ihr bezeichnet euch nicht als politische Band, aber als gesellschaftskritisch. Wie ist das zu verstehen?

Der gesellschaftliche Schwachsinn, mit dem wir täglich konfrontiert werden, ist mit linken oder rechten Auffassungen gar nicht mehr zu fassen. Wir nutzen deshalb unsere Instrumente und Melodien als Ventil, um in diesem Berlin nicht den Verstand zu verlieren.

Eure Musik trägt mit Punkrockattacken wie »Wake Up« oder »Criticize Yourself« oder dem fast hymnisch anmutenden Grungegewitter »Vampire« eine spürbare Retro­note. Der Punk sei nicht tot, wird gerne behauptet, aber mopsfidel wirkt er – wie der Grunge – schon länger nicht. Sind das »nur« musikalische Reverenzen, oder geht in diesen Formaten noch etwas?

Was irgend jemand irgendwann mal gesagt haben soll, interessiert uns eher weniger. Wir können zwar nicht für andere sprechen, aber bei uns ist, musikalisch gesehen, die Rakete gerade erst gestartet, wir haben also genug Treibstoff im Tank, um so richtig loszulegen und vielleicht neue Höhen zu erreichen!

G.P.S. spielen live im Rahmen des Kulturprogramms auf der 31. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 10. Januar 2026 in den Wilhelm-Studios Berlin, Kopenhagener Str. 60–68. Informationen und Tickets unter: www.jungewelt.de/rlk

G.P.S. sind fünf Berliner. Sie spielen Rock ’n’ Roll

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