Franz Josef Wagner des Tages: Harald Martenstein
Von Felix Bartels
Lieber Harald Martenstein,
ein halbes Menschenleben haben Sie die Meinungen des Landes geprägt. In der gehobenen Presse, mit edler Feder und dem Mut des Mannes, der sich nicht scheut, in der Pose des Rebellen zu sagen, was ohnehin viele denken.
Nun beerben Sie den einzig wahren Influencer.
Wussten Sie eigentlich, dass man Sie einst den »Franz Josef Wagner für Bildungsbürger« genannt hat? Heute, da Sie in seine Fußstapfen treten, sind Sie angekommen.
Bei ihm. Bei sich.
Geboren wurden Sie 1953, in Mainz. Das ist eigentlich nicht wichtig, schindet aber Zeilen. Bald traten Sie der DKP bei und bald wieder aus. Die Dummheit der Linken mochten Sie nicht ertragen, so warfen Sie das Linkssein über Bord, die Dummheit durfte bleiben.
Heute stehen Sie auf der richtigen Seite. Die schärfsten Kritiker der Kälber waren früher welche selber.
Kein leichtes Erbe, für das Sie sich entschieden haben. Aus »Post von Wagner« wird »Mail von Martenstein«. Sie sind ja, allen Bedenken gegen Multikulti und Gendersternchen zum Trotze, ziemlich modern.
Dennoch werden Sie sich einiges draufschaffen müssen. Kürzere Sätze, simplere Wörter. Sie werden lernen müssen, nicht erst nach Feierabend mit dem Saufen zu beginnen. Juristisch heikle Andeutungen in Frageform darzubieten. Durch jede Zeile lüstern-boshaft Ihr Innerstes wabern zu lassen.
Ich, Franz Josef und die Bundesrepublik haben keinen Zweifel: Sie packen das!
Hochachtungsvoll, Ihr
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