Nachschlag: Zu gut
Der beste Film der Reihe war ein Betriebsunfall. Nachdem man in den ersten beiden, entsprechend dem Charakter der Buchvorlagen, eine kindgerechte Ästhetik gefunden hatte, musste mit dem dritten ein Pubertätssprung her. Auch in der Buchreihe ist Teil drei ein Scharnier. Ab hier scheint die Autorin gewusst zu haben, wie das Ganze enden soll. Folglich werden neue Elemente etabliert. Sirius zum Beispiel oder die Dementoren, die ihren Opfern nicht Leid einflößen, sondern alles Gute aussaugen, bis nur der Schmerz in der Seele zurückbleibt. Was Dumbledores späteren Satz zu Harry und Voldemort vorzeichnet: Es kommt nicht darauf an, worin ihr euch gleicht, sondern, worin ihr euch unterscheidet. Der Regisseur des dritten Teils wurde Alfonso Cuarón; dessen Meisterwerke »Children of Men« und »Roma« waren zu dieser Zeit noch ungedreht, seine visuelle Handschrift gleichwohl sichtbar. Zuviel Kunst für das Franchise, das so schnell dann auch wieder nicht erwachsen werden sollte. Nach Cuarón übernahm der konforme David Yates. (fb)
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