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Aus: Ausgabe vom 23.10.2025, Seite 11 / Feuilleton

Holger, der Raub geht weiter

Nur einen Tag nach dem Diebstahl im Louvre ist es zu einem weiteren größeren Kunstraub gekommen. In der Nacht zum Montag brachen unbekannte Täter in ein historisches Museum der Stadt Landres im Nordosten Frankreichs ein: das Maison des Lumières Denis Diderot, in dem Manuskripte, Briefe und historische Objekte des 18. Jahrhunderts ausgestellt sind. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, erbeuteten die Einbrecher einen wertvollen Münzschatz von rund 2.000 Silber- und Goldmünzen. Die Täter knackten zunächst eine Außentüre und dann eine Vitrine auf, die Beute scheint nach ersten Erkenntnissen gezielt und mit großer Sachkenntnis gewählt worden zu sein. Wie der Sender France Info berichtete, gehen die Ermittler von einem sorgfältig geplanten Einbruch aus. Seit Anfang September häufen sich Einbrüche in französische Museen offenbar nach einem ähnlichen Muster: Wertvolle Objekte werden gezielt ausgewählt, Schmuck, Münzen oder Stücke von hohem historischem Wert. Mitte Oktober war das Musée Jacques-Chirac in Sarran im Südwesten des Landes gleich zweimal innerhalb von 48 Stunden ausgeraubt worden. Es beherbergt rund 5.000 diplomatische Geschenke, die Jacques Chirac während seiner beiden Amtszeiten (1995 bis 2007) entgegengenommen hatte. Der Schaden, vor allem durch den Raub von Uhren und Schmuck, wird derzeit noch bewertet. Auch im September hatte es mehrere Diebstähle gegeben, die ins Muster passen. Innerhalb von zwei Wochen wurden das Musée national Adrien-Dubouché in Limoges im zentralen Westen des Landes und das Naturkundemuseum in Paris Ziel von Einbrüchen. In Limoges verschwanden drei chinesische Porzellanobjekte, die als »nationaler Schatz« klassifiziert sind, mit einem Schätzwert von 6,5 Millionen Euro. Wenige Tage danach stahlen Täter aus dem Muséum national d’histoire naturelle in Paris mehrere Goldnuggets im Wert von 1,5 Millionen Euro – historische und seltene Funde von erheblicher wissenschaftlicher Bedeutung. Bei den Ermittlungen wurde eine 24jährige Chinesin in Barcelona festgenommen. Ob sie allein oder mit Komplizen handelte, ist bislang unklar. (dpa/jW)

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