Stromnetz Berlin: Längster Stromausfall seit 25 Jahren

Berlin. Der großflächige Stromausfall im Südosten Berlins ist nach Angaben des Netzbetreibers Stromnetz Berlin schon jetzt der längste derartige Störfall seit mindestens 25 Jahren in der Hauptstadt. Dies sagte Pressesprecher Henrik Beuster am Mittwoch gegenüber dpa. Die Dauer des letzten großen Blackouts 2019 in Köpenick wurde schon übertroffen, sagte er am Nachmittag. Damals hatte ein Bagger bei Bauarbeiten an einer Brücke eine Stromleitung durchtrennt.
Die Reparaturen an den durch einen Brandanschlag zerstörten Starkstromkabeln im Ortsteil Johannisthal laufen nach Beusters Angaben auf Hochtouren. Der Plan sei, spätestens Donnerstag abend wieder alle Kunden mit Strom zu versorgen. »Für uns ist das eine neue Qualität. Wir haben einen solchen Anschlag, so einen Brand, als Unternehmen in der Form noch nicht erlebt«, sagte er.
Man habe nun »eine sehr kreative Lösung« gefunden: Mit großen Muffen würden Teile des Stromnetzes gekoppelt, die bisher noch nicht verbunden waren. Von den 35.000 Kilometern Stromnetz in Berlin sind nach seinen Worten 99 Prozent unter der Erde verlegt. Die wenigen verbliebenen leichter angreifbaren Freileitungen seien »etwas Aussterbendes«.
Der aktuelle Stromausfall betraf seit Dienstagmorgen anfangs 50.000 Haushalte und Firmen in mehreren Ortsteilen des Bezirks Treptow-Köpenick. Darunter waren auch am Mittwoch noch Schulen, die geschlossen hatten, S-Bahnhöfe, Einkaufszentren, einzelne Geschäfte und Pflegeheime. Zufällig befindet sich kein Krankenhaus in dem betroffenen Gebiet. (dpa/jW)
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