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21.08.2025, 19:21:40 / Ausland
Nahostkonflikt

Britisches Außenministerium bestellt israelische Botschafterin ein

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Als von dem britischen (leichten) Konfrontationskurs noch nichts zu merken war: Der britische Außenminister David Lammy mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog (Jerusalem, 15.7.2024)

London. Wegen der israelischen Siedlungspläne im besetzten Westjordanland (vgl. junge Welt vom 21.8.2025) hat das britische Außenministerium die israelische Botschafterin Tzipi Hotovely einberufen. Der Schritt sei auf die Entscheidung Israels gefolgt, den Bau einer großen Siedlung in dem Gebiet zu genehmigen, gab das Außenministerium in einer Mitteilung bekannt.

Mit dem geplanten Vorhaben würde das Gebiet faktisch in einen nördlichen und einen südlichen Teil getrennt werden. Ein zusammenhängendes Territorium für einen künftigen palästinensischen Staat würde damit erschwert – wenn nicht gar unmöglich gemacht.

Gemeinsam mit 21 anderen internationalen Partnern und der EU-Außenbeauftragten fordert das Vereinigte Königreich Israel laut Mitteilung dazu auf, die Entscheidung rückgängig zu machen. Die Siedlungspläne stellten »einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht« dar und die Möglichkeit einer Zweistaatenlösung würde damit untergraben werden, heißt es. Großbritannien erklärte zuletzt, einen Staat Palästina anerkennen zu wollen, falls die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Gazakrieg und das Leiden der Palästinenser nicht beenden sollte.

Auch die deutsche Regierung lehnt die israelischen Baupläne laut Eigenaussage entschieden ab. Der Weg zu einer Zweistaatenlösung dürfe nicht verbaut werden, auch nicht durch völkerrechtswidrigen israelischen Siedlungsbau im Westjordanland, schrieb das Auswärtige Amt auf X. »Vor einer Ausweitung des Siedlungsbaus warnen wir ausdrücklich.« (dpa/jW)

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