Nachschlag: Jetzt schon Kanon

Wie ein tausendmal gewaschenes Shirt. Die Adaptionsgeschichte von H. G. Wells’ »Krieg der Welten« hat vom Ursprung nichts gelassen. Wie ein Alien alle Daten gefressen, was denn auch, als dümmstmögliche Wendung, den Antrieb ausmacht, aus dem die Kreaturen in dieser jüngsten Adaption des Klassikers die Erde überfallen. Am Ende wird allen Ernstes eine Facebook-Seite aufgegessen, der Platz im Kanon unfreiwillig komischer Schmierwerke scheint sicher. Man denkt an »The Room« (2003) oder »Plan 9 from Outer Space« (1957), immer wieder wird man ihn schauen können, als Citalopram-Ersatz, etwa wenn Lumpi gestorben ist. Geboren aus der Not der Pandemie geriert der Film sich als Screenplay im wörtlichen Sinn, dem schnell ausgelutschten Konzept von »Searching« (2018) folgend. Ein darstellerisch limitierter Ice Cube, ein brummdummes Drehbuch, das peinlichste Product Placement der Filmgeschichte, schlechte Effekte kaschierende Wackelcams tun den Rest. Es wäre zum Heulen, wenn’s nicht so zum Lachen wär’. (fb)
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