Keine Entschädigung für Kolonialverbrechen
Berlin. Die Bundesregierung lehnt Entschädigungszahlungen an ehemalige Kolonien weiterhin ab, will die deutsche Kolonialzeit aber »intensiver« aufarbeiten. Das geht aus der Antwort der Regierung auf eine Grünen-Anfrage hervor. Das »Konzept der Wiedergutmachung« sei im »Zusammenhang mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands nicht anwendbar«, da es zur Zeit des begangenen Unrechts keine internationalen Verpflichtungen gab. Für Namibia, zwischen 1884 und 1915 deutsche Kolonie, hatte Berlin 2021 Hilfen von 1,1 Milliarden Euro zugesagt, bisher ist aber kein Geld geflossen. Während des Aufstands der Nama und Herero 1904 und danach wurden fast 80 Prozent der Herero von den deutschen Kolonialherren getötet. Die Massaker und Vertreibungen gelten offiziell als Völkermord, rechtliche Konsequenzen ergeben sich aus Sicht der Bundesregierung nicht. (dpa/jW)
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