Phnom Penh: Nobelpreis für US-Präsidenten
Phnom Penh. Nach dem von Donald Trump mitvermittelten Waffenstillstand mit Thailand hat Kambodschas Regierungschef Hun Manet den US-Präsidenten für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Trumps »außergewöhnliche staatsmännische Kompetenz, geprägt von seinem Engagement für die Lösung von Konflikten und die Verhinderung katastrophaler Kriege durch visionäre und innovative Diplomatie«, habe sich zuletzt bei seiner Vermittlungsarbeit zwischen Kambodscha und Thailand gezeigt, schrieb Manet in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an das Norwegische Nobelkomitee. Bei der militärischen Auseinandersetzung zwischen Kambodscha und Thailand waren Ende Juli mindestens 43 Menschen getötet worden. Nach Telefonaten Trumps sowie der Vermittlung des malaysischen Regierungschefs und Vorsitzenden der ASEAN-Staatengruppe Anwar Ibrahim und chinesischer Unterhändler trat eine Waffenruhe in Kraft. Vor Kambodschas Regierungschef hatte bereits die Regierung Pakistans Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Auch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu schlug Trump für den Friedensnobelpreis vor. Der US-Präsident hat bereits mehrfach seinen Ärger darüber geäußert, dass er den Preis bisher noch nicht bekommen hat. (AFP/jW)
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Leserbrief von Fred Buttkewitz aus Ulan - Ude (9. August 2025 um 11:21 Uhr)»Der US-Präsident hat bereits mehrfach seinen Ärger darüber geäußert, dass er den Preis bisher noch nicht bekommen hat.« (AFP/jW) Es ist geradezu unglaublich. Und ein Staat nach dem anderen schlägt ihn gehorsam vor. Aber vielleicht könnte statt dessen wenigstens Ministerpräsident Netanyahu den »Friedenspreis« des deutschen Buchhandels oder den Karlspreis erhalten? Einige der letzten Preisträger dort äußerten sich ja auch nicht friedlicher. Doch im Grunde hat Trump Recht. Man darf ihn aus dieser Runde nicht ausschließen. Er gehört da einfach dazu. Für den Preis ist es auch unerheblich, ob Frieden tatsächlich eintritt. Wenn Obama den Preis erhielt, bevor er seine völkerrechtswidrigen Drohnenmorde anordnete, dann kann ihn jeder erhalten. Die Nobelpreiskommission will doch nicht etwa dafür verantwortlich sein, dass bei Widerspenstigkeit die Zölle von Norwegen in Richtung USA dann 80 Prozent betragen oder eine norwegische Erdgasleitung Schaden erleidet? Auf den Staatschef von Venezuela setzt die US-Regierung ein Kopfgeld aus, und das nach Anordnung des vielleicht künftigen Friedensnobelpreisträgers. Ich weiß ja nicht, wer dann die 50 Millionen US-Dollar-Prämie zahlen würde, aber vielleicht eine Al-Capone-Stiftung der Republikaner.
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (8. August 2025 um 20:36 Uhr)Trump müsste den Nobelpreis für Mathematik bekommen. Er hat die Quadratur des Kreises (b)[g]ek[n]ackt.
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