Gaza: 21 Tote durch Tränengas und Schüsse
Ramallah. Erst vor wenigen Tagen hat das UN-Menschenrechtsbüro bekanntgegeben, dass in Gaza seit Ende Mai mindestens 798 Palästinenser beim Versuch, Hilfe zu erhalten, getötet wurden. Am Mittwoch vermeldete die Agentur WAFA, dass es erneut 21 zivile Todesopfer gegeben habe, darunter mehrere Kinder. Die israelischen Besatzungstruppen hätten seit dem frühen Morgen Tränengas auf Hilfesuchende im südlichen Khan Junis abgefeuert, 15 Personen seien erstickt, sechs weitere wurden demnach erschossen. Dies ist das erste Mal, dass Todesfälle durch das Einatmen von Tränengas und Massenpaniken vor Hilfsverteilungszentren verzeichnet wurden. Die im Auftrag Israels für die Verteilungen verantwortliche US-»Stiftung« GHF vermutet, der Hamas nahestehende »Unruhestifter« seien »für den Vorfall« verantwortlich. Für diese Annahme gebe es »glaubhafte Gründe«. (AFP/jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (17. Juli 2025 um 14:24 Uhr)Gäbe es diese Meldung über die vielen Toten in Gaza aus einer Stadt in Deutschland: Wie würde der Blätterwald tagelang rauschen? Tränen würden fließen, echte und die Krokodilstränen der Herrschenden, Gedenkgottesdienste abgehalten und am Tatort ein Blumenmeer liegen. Aber es geht ja »nur« um Palästinenser. Also anscheinend Menschen zweiter Klasse, deren Tod man ungerührt zur Kenntnis nehmen kann. Und vergessen darf, dass beim Gemetzel auch hochpräzise Waffen aus deutschen Rüstungsschmieden dabeigewesen sein könnten. Wie verkommen ist doch unser Land inzwischen wieder. Hier, wo man vorgibt, gegen den Faschismus zu kämpfen, und ihn anderswo ungestört scheibchenweise Völkermord betreiben lässt!
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