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Aus: Ausgabe vom 18.06.2025, Seite 6 / Ausland
Kuba

Kubas Ärzte verunglimpft

Kommission setzt medizinische Missionen mit »Menschenrechtsverletzungen« in Verbindung
Von Volker Hermsdorf
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Laut US-Außenminister verrichten sie »Zwangsarbeit«: Kubas medizinische Brigaden auf Mission in der Türkei (10.2.2023)

Ein neuer US-Angriff auf kubanische Medizinbrigaden sorgt für diplomatische Spannungen in der Karibik. Anlass ist ein Schreiben der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte (IACHR), in dem die Mitgliedsländer der von Washington dominierten Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zur Auskunft über Abkommen mit Kuba zu medizinischen Missionen, Arbeitsbedingungen und Beschwerden des Gesundheitspersonals aufgefordert werden.

Die offiziell mit Berichten über »Menschenrechtsverletzungen« begründete Anfrage der zur OAS gehörenden Kommission wird – angesichts ihrer Nähe zur US-Regierung – von Regierungen der Region als politisch motiviert verurteilt. Der Zeitpunkt ist indes kein Zufall. Erst im März hatte US-Außenminister Marco Rubio gedroht, allen Personen die Einreise in die USA zu verweigern, die mit kubanischen medizinischen Einrichtungen zusammenarbeiten. Die Hilfseinsätze der Ärzte seien »Zwangsarbeit«.

»Das Timing ist verdächtig«, findet auch Francesca Emanuele vom Center for Economic and Policy Research in Washington. Den Vorstoß des IACHR bezeichnete die Vertreterin des Thinktanks als »äußerst besorgniserregenden, beispiellosen Schritt«, da die angefragten Informationen »klar in den Bereich souveräner Entscheidungen der Mitgliedstaaten« fielen. Politiker der Karibik wie der Premierminister von St. Vincent und den Grenadinen, Ralph Gonsalves, Mia Mottley (Barbados) und Keith Rowley (Trinidad und Tobago) verbaten sich die Einmischung und verteidigten die unverzichtbare Rolle der kubanischen Ärzte in ihren Gesundheitssystemen. Gonsalves warnte, dass ohne sie das einzige Dialysezentrum seines Landes geschlossen würde.

Kubas Außenminister Bruno Rodríguez wies darauf hin, dass die IACHR im Interesse der regionalen Vorherrschaft der USA handele, wenn sie sich an Kampagnen gegen die medizinische Zusammenarbeit mit Kuba beteiligt. Er kritisierte zudem, dass die Kommission angesichts der Repression in Städten wie Los Angeles schweige, während sie kubanische Mediziner attackiere, deren Arbeit international wegen ihres solidarischen und humanitären Charakters geschätzt werde.

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