Nachschlag: Unaufgeregt

In drei Teilen – die 1981/82 (Wahl Mitterrands/Entkriminalisierung der Homosexualität), 1999 (Einführung des »Zivilen Solidaritätspaktes«, der zivilrechtliche Partnerschaften ermöglicht) und 2013 (Einführung der Ehe für alle) spielen – erzählt die Miniserie von Männern aus drei Generationen: Da ist zunächst Charles, der sich schwertut mit der Homosexualität seines anfangs 17jährigen Sohnes Victor. Die zweite Generation verkörpert Victor, der sich trotz aller Vorbehalte seines Vaters für Serge entscheidet, den 16 Jahre älteren Schwulenaktivisten, mit dem er auch nach dessen HIV-Infektion zusammenleben, eine offene Beziehung führen und ein Kind adoptieren wird. Für die junge Generation steht Diego, der Adoptivsohn, der sich in der Schule mit homophoben Arschlöchern herumschlägt, in Noémie verliebt ist und sich seinem Opa verbunden fühlt, mit dem Victor im steten Clinch liegt. Und das alles schaffen die Franzosen wunderbar unaufgeregt zu erzählen, ohne Drama oder Cringe-Momente, die für deutsche Produktionen so typisch sind. (af)
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