Helmut Thoma verstorben
Der Medienmanager Helmut Thoma ist an seinem 86. Geburtstag am 3. Mai in Wien an Herzversagen gestorben, wie seine Familie der österreichischen Nachrichtenagentur APA mitteilte. Thoma hatte RTL in den 80ern und 90ern zu Deutschlands erfolgreichstem kommerziellen TV-Sender gemacht.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) würdigte Thoma nach Bekanntwerden der Todesnachricht als »Visionär, der das Privatfernsehen in Deutschland mit unerschütterlichem Gestaltungswillen revolutioniert« habe. »Sein Gespür für Zuschauerinteressen, sein unkonventioneller Ansatz und seine pointierte Art machten ihn zu einer prägnanten und unverwechselbaren Figur der Branche.«
Thoma war über Umwege in die Medienbranche gekommen. Der gebürtige Wiener absolvierte in Österreich zunächst eine Molkereilehre, studierte dann Jura und stieg als Justiziar beim Österreichischen Rundfunk ein.
Nach einer Tätigkeit bei einer RTL-Werbetochter und beim Hörfunk wurde Thoma 1984 Direktor der deutschen Programme von RTL und RTL plus. Mit dem RTL-Umzug von Luxemburg nach Köln und dem Einstieg von Bertelsmann begann der Aufstieg des Senders, den Thoma seit 1991 als alleiniger Geschäftsführer leitete. Am Anfang sei RTL ein 25-Mann-Betrieb gewesen, erinnerte sich Thoma zu seinem 80. Geburtstag.
Ungeachtet der vielen kritischen Stimmen wurde der RTL-Chef 1989 zum »Medienmann des Jahres« gekürt. 1990 erhielt er die Goldene Kamera, zwei Jahre später den Deutschen Medienpreis. Und 1994 folgte der Emmy Award der US-National Academy of Television, Arts and Sciences. (dpa/jW)
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