Trauer um Friedländer
Die im Alter von 103 Jahren gestorbene Holocaustüberlebende Margot Friedländer soll in Berlin mit einer großen Trauerfeier geehrt werden. Termin und Ort waren am Montag noch in der Abstimmung zwischen den beteiligten Institutionen, wie es von den entsprechenden Organisationen hieß. Wegen einer möglichen Teilnahme von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und hochrangigen Vertretern jüdischer Verbände hat die Trauerfeier eine sehr hohe Sicherheitsstufe. Weil Friedländer, die am Freitag starb, Berliner Ehrenbürgerin war, erhält sie automatisch ein sogenanntes Ehrengrab. Bei diesen übernehmen die Bezirke der Stadt die Kosten für Pflege und Instandhaltung. Am Dienstag wird im Roten Rathaus ein Kondolenzbuch für Friedländer ausgelegt. Dort können sich Menschen eintragen. Als Jüdin drohte ihr die Ermordung durch die Nazis, deshalb versteckte sich Friedländer in Berlin. Sie wurde verraten und ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt. Sie überlebte, ihre ganze Familie wurde ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderte Friedländer in die USA aus. Bekannt machte sie unter anderem ihre Autobiographie. 2010 entschied sie sich im Alter von 88 Jahren zur dauerhaften Rückkehr in ihre Geburtsstadt Berlin. Friedländer sprach an Schulen und auf Veranstaltungen. (dpa/jW)
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