Israel will Krieg gegen Gaza ausweiten
Jerusalem. Die israelische Führung will nach Medienberichten an diesem Freitag über eine mögliche Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen entscheiden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde gegen Mittag eine Lageberatung abhalten, berichtete der Armeesender am Donnerstag. Dabei solle über Pläne zur Ausweitung der Angriffe entschieden werden. Generalstabschef Ejal Zamir und Verteidigungsminister Israel Katz hätten diese bereits gebilligt, nun müsse nur noch Netanjahu zustimmen. Nach einer fast zweimonatigen Waffenruhe hatte die israelische Armee ihre Angriffe im Gazastreifen am 18. März wieder hochgefahren. In dem Küstenstreifen werden nach israelischen Angaben noch 24 Geiseln festgehalten sowie die Leichen von 35 Entführten. Mehr als 52.000 Palästinenser wurden seit dem 7. Oktober 2023 getötet, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche.
Netanjahu hat indes nach Angaben von Medien den Sieg über die Hamas als wichtigeres Ziel im Gazakrieg bezeichnet als die Rückkehr der Geiseln. Die Freilassung der Verschleppten sei »ein sehr wichtiges Ziel«, sagte er laut übereinstimmenden Berichten in Jerusalem. Das oberste Ziel aber sei der Sieg über Israels Feinde. Angehörige der Geiseln werfen dem Premier seit längerem vor, das Leben der Verschleppten mit dem Militäreinsatz in Gefahr zu bringen. Die Mutter eines Entführten reagierte Berichten zufolge empört auf dessen Äußerungen: Da Netanjahu wichtigere Ziele habe als die Freilassung ihres Sohnes, der seit anderthalb Jahren angekettet sei und Wasser aus Toiletten trinken müsse, sei ihr Ziel nun der Sturz des israelischen Regierungschefs, um ihren Sohn zurückzubekommen. Auch das Forum der Geiselfamilien reagierte in einer Stellungnahme entsetzt. Die Rückkehr der Entführten sei nicht weniger wichtig, sondern das oberste Ziel, an dem sich die israelische Regierung orientieren sollte. (dpa/jW)
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