Hans Joachim Meyer tot
Der letzte DDR-Bildungsminister und langjährige Kirchenvertreter Hans Joachim Meyer ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 87 Jahren, wie das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mitteilte. Der CDU-Politiker war von April bis Oktober 1990 Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR in der Regierung von Lothar de Maizière. Am 13. Oktober 1936 in Rostock geboren, trat Meyer schon als Schüler in die CDU ein und wurde nach politisch bedingten Schwierigkeiten erst Englischlehrer und schließlich 1985 außerplanmäßiger Professor für Angewandte Sprachwissenschaft (Englisch). Als Minister leitete er ab Mai 1990 die DDR-Delegation in der Gemeinsamen Bildungskommission, die die politische Säuberung und Abwicklung des ostdeutschen Bildungssystems vorbereitete. Belohnt wurde er mit dem Posten als Sachsens Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, den er von 1990 bis 2002 innehatte. Bereits in der DDR in der Pastoralsynode der katholischen Kirche aktiv, wurde Meyer 1997 an die Spitze der Laienvertretung der deutschen Katholiken gewählt, er amtierte als ZdK-Präsident bis 2009. Meyer habe den Laienkatholizismus am Beginn des neuen Jahrtausends und an einem Wendepunkt deutscher Geschichte maßgeblich geprägt, sagte die heutige ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp laut einer Mitteilung vom Sonntag. (jW)
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