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Aus: Ausgabe vom 18.05.2022, Seite 11 / Feuilleton
Medien

Zeitlos

Ein Freundschaftsdienst hat Folgen: Weil er den befreundeten Bankier Max Warburg vor der anstehenden Berichterstattung über den Cum-Ex-Skandal in der Zeit gewarnt hatte, ist Josef Joffe seinen Job als deren Herausgeber los. Zumindest vorübergehend: »Die Verleger und Josef Joffe haben einvernehmlich entschieden, dass sein Mandat als Herausgeber bis zum Vertragsende ruht«, bestätigte eine Verlagssprecherin am Montag der Süddeutschen Zeitung. Sein bis März 2023 gültiger Vertrag dürfte mutmaßlich nicht mehr verlängert werden. Der Spiegel hatte vorige Woche über einen privaten Brief an Warburg vom Januar 2017 berichtet, in dem Joffe erklärt, Warburg, Miteigentümer der Hamburger Warburg-Bank, gewarnt und das Erscheinen der Berichte über die mittlerweile illegalen Steuertricks verzögert zu haben. Joffe war seit 2000 Zeit-Herausgeber. (jW)

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