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11.12.2019, 19:11:01 / Inland

2019 mehr als eine Million SUVs und Geländewagen zugelassen

Noch rollen die Statussymbole auf der Rue Centrale: Im schweizer
Noch rollen die Statussymbole auf der Rue Centrale: Im schweizerischen Lausanne haben mehr als 1.300 Menschen eine Petition gegen SUVs im städtischen Straßenverkehr unterzeichnet (28.11.2019)

Flensburg. Der Boom von SUVs und Geländewagen in Deutschland hält an: 2019 werden erstmals in einem Jahr mehr als eine Million dieser Fahrzeuge neu zugelassen. Schon im November wurde die Marke mit 1,03 Millionen Fahrzeugen seit Jahresbeginn geknackt, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg hervorgeht. Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zusammen machen SUVs und Geländewagen mit knapp 31 Prozent Marktanteil inzwischen fast ein Drittel der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland aus. Sie sind im laufenden Jahr die beiden am schnellsten wachsenden Segmente in der KBA-Statistik.

Das hohe Tempo der SUV-Verkäufe werde auch die nächsten Jahre anhalten, prognostiziert Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer: »Eine Trendumkehr ist nicht erkennbar, das zeigt auch der Vergleich mit anderen Automärkten.«

Die Verwendung der schweren Fahrzeuge im innerstädtischen Verkehr wird nach einer Reihe von Unfällen inzwischen stark kritisiert. Thematisiert wird dabei auch die fragwürdige Umweltbilanz der SUVs. Der »Trend zu SUVs« sei eine »absurde Fehlentwicklung in Zeiten der Klimakrise«, kritisierte die verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ingrid Remmers: »Solch ein Fahrzeug schluckt zu viel Sprit, bläst zu viele Schadstoffe aus, stellt ein höheres Sicherheitsrisiko dar und beansprucht zu viel Platz auf den chronisch verstopften Straßen.« (dpa/jW)

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