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Aus: Ausgabe vom 01.08.2019, Seite 11 / Feuilleton
Deak

Im rechten Licht

Von Dusan Deak

»Wie die Nase eines Mannes, so auch sein Johannes« ist eine der älteren Volksweisheiten und ist als UNESCO-Kulturerbe gesetzlich geschützt. Zusammen mit der Krankenhauskost und der FKK-Bewegung bildet sie das Dreigestirn der deutschen Leitkultur.

Versuche, mittels bestimmter Körperteile, wie den Füßen, Ohren oder Händen, die Männlichkeit eines Mannes einzuschätzen, haben Tradition. Andere sinnvolle Schätz- und Vergleichsverfahren, wie zum Beispiel die Fläche des Saarlands oder die Größe von zwei Fußballfeldern heranzuziehen, erwiesen sich hingegen als suboptimal. Der Vergleich zwischen dem Johannes des Mannes und der Fläche des Saarlands (gefühlte zwei Fußballfelder) führte zu Ungenauigkeiten. Gleichzeitig fühlte sich die Mehrzahl der Männer ins falsche Licht gerückt und in ihrer Größe und Bedeutung nicht hinreichend wertgeschätzt.

Untersuchungen bestätigten, was man ohnehin argwöhnte: die Nase und der männliche Johannes – obwohl zum Verwechseln ähnlich – haben bei der Mehrheit der Männer unterschiedliche (oft toxische) Aufgaben. In der Regel wird ein Aufgabentausch oder Ersatz der Nase durch den Johannes und umgekehrt von Ärzten nicht empfohlen.

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts in Freiburg i. B. haben nun nach jahrelangen geheimen Untersuchungen herausgefunden, dass man den Johannes eines Mannes am zuverlässigsten an seinem Schwanz (Penis) erkennt. Aufmerksame Beobachter berichten, dass in den meisten Fällen der Johannes und der Schwanz (Penis) des Mannes die selben Maße und Eigenschaften besitzen und sich auch sonst in vielen Teil­aspekten gleichen. Man könnte fast behaupten: »So wie der Schwanz (Penis) eines Mannes, so auch sein Johannes.«

Das Ergebnis ist verblüffend, wenn auch vom Fachpublikum durchaus erwartet.

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