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Leserbrief zum Artikel Republikgeburtstag: 40 Jahre Mietendeckel vom 07.10.2019:

Was würde die Umwelt dazu sagen?

An einem Tag wie diesem drängt es mich, der jungen Welt mal zu schreiben. »40 Jahre Mietendeckel« ist tatsächlich eine gute und griffige Headline. Aber beim Lesen des Beitrages vermisste ich doch einige Aspekte. »Staatlich organisierter Wohnungsbau in Größenordnungen, dazu niedrigste Mieten?« Das Fragezeichen steht leider nicht für ein Hinterfragen dieser Wohnungspolitik. Kein Wort dazu, dass in den letzten Jahren der DDR komplette Straßenzüge für das Wohnen gesperrt waren, weil die Häuser einsturzgefährdet waren. Kein Wort über das Einheitsgrau der Straßen (abgesehen von den wenigen Vorzeigestraßen und Protokollstrecken). Kein Wort über die Pläne, die Häuser ganzer Altstadtstraßen wie z. B. die Oderberger Straße hier in Berlin komplett durch Neubauten zu ersetzen. Auch das sind Aspekte der Wohnungspolitik der DDR, die nicht verschwiegen werden dürfen. Eine solch einseitige Betrachtungsweise macht Sie unglaubhaft, das arbeitet den Populisten von rechts in die Hände. Bitte seien Sie sich dieser Gefahr bewusst. Bleiben Sie bei der Wahrheit. Ihre Leser sind intelligenter, als Sie glauben, unterschätzen Sie sie nicht! PS. Niemals hätte die DDR bei den niedrigen Mieten das Geld für eine Modernisierung der Heizungen in den Altbauwohnungen aufbringen können. Wir würden heute noch unsere Kachelöfen mit Kohle heizen. Was würde die Umwelt dazu sagen?
Rainer Bratfisch
Veröffentlicht in der jungen Welt am 09.10.2019.
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