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23.12.2025, 20:37:43 / Ausland

Litauen: Drei Personen wegen Beschädigung von Nationalisten-Denkmal verurteilt

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Mit antisowjetischem Nationalismus glücklich im NATO-Bündnis gelandet (Vilnius, 9.7.2023)

Vilnius. In Litauen sind drei Männer wegen Vandalismus an einem Denkmal für den antisowjetischen Milizenführer Adolfas Ramanauskas-Vanagas zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Ein Gericht in der zweitgrößten Stadt Kaunas sprach am Dienstag zwei Männer mit doppelter estnischer und russischer Staatsbürgerschaft sowie einen russischen Staatsbürger unter anderem wegen Beihilfe zu »Handlungen gegen Litauen« schuldig. Das Denkmal in Merkine im Süden des Landes war Anfang 2024 mit roter Farbe bespritzt worden.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die nun zu vier, drei und zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilten Männer als organisierte Gruppe im Auftrag des russischen Militärgeheimdiensts GRU gehandelt haben. Die Verunstaltung des Denkmals zielte demnach darauf ab, die Lage in Litauen zu »destabilisieren«. Diese von den Angeklagten bestrittenen Vorwürfe sah das Gericht als erwiesen an.

Ramanauskas-Vanagas wird in Litauen als Freiheitskämpfer verehrt. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion beteiligte sich Ramanauskas-Vanagas im Juni 1941 am Aufstand litauischer Nationalisten im Rücken der Roten Armee. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den Anführern der auch als »Waldbrüder« bezeichneten Verbände, die aus dem Untergrund litauische Kommunisten und sowjetische Sicherheitskräfte attackierten. 1956 wurde Ramanauskas-Vanagas festgenommen und 1957 hingerichtet. (dpa/jW)

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