UN-Beobachter: Keine Hinweise auf Aufrüstung der Hisbollah
Beirut. Die UN-Beobachtermission Unifil im Südlibanon hat seit Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah keine Hinweise auf eine Aufrüstung der Miliz gefunden. »Seit Inkrafttreten des Abkommens im letzten Jahr haben wir südlich des Litani-Flusses keine Hinweise auf die Einfuhr neuer Waffen, den Aufbau neuer militärischer Infrastruktur durch nicht-staatliche Akteure oder militärische Bewegungen nicht-staatlicher Akteure festgestellt«, sagte Unifil-Sprecherin Kandice Ardiel am Freitag gegenüber dpa.
Es würden weiterhin verlassene Waffenlager entdeckt. Hinweise darauf, dass neue Waffen in das Einsatzgebiet gelangt seien oder dass nicht-staatliche Akteure dort neue militärische Infrastruktur errichten hätten, gebe es jedoch nicht, sagte Ardiel. Eigentlich gilt seit Ende November vergangenen Jahres zwischen der Hisbollah und Israel eine Waffenruhe. Dazu gehört auch die Entwaffnung der Miliz und ihr Rückzug - gemäß der UN-Resolution 1701 - hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze.
Israel behauptet jedoch, dass die Hisbollah versuche, sich im Süden des Landes neu zu organisieren und aufzurüsten. Täglich greift das israelische Militär mit dieser Begründung weiter im Libanon an und verletzt die Waffenruhe. Seit Inkrafttreten der Waffenruhe wurden dabei bis heute mehr 300 Menschen getötet. Darunter sind nach UN-Angaben auch mehr als 120 Zivilisten. Die Hisbollah gilt seit den israelischen Attacken auf ihre Führungs- und Kommandoebene als stark geschwächt.
Dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri zufolge wurden bisher 90 Prozent der militärischen Infrastruktur der Hisbollah im Süden demontiert. Bis zum Jahresende würde der verbleibende Teil abgeschlossen werden. (dpa/jW)
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